Studie: Alkoholfreier Wein ist genauso gut fürs Herz wie normaler
Wein hat erwiesenermaßen gesundheitsfördernde Eigenschaften und kann beispielsweise Herzkrankheiten vorbeugen - da er aber nun mal Alkohol enthält, sollte man ihn nur in Maßen genießen. Doch wie eine Studie mittlerweile herausgefunden hat, hat alkoholfreier Wein die gleiche Wirkung.
Denn der positive Effekt für die Herzgesundheit ist nicht etwa auf den Alkoholgehalt im Wein zurückzuführen, sondern auf die Trauben, aus denen er hergestellt ist. Dies fanden Forscher der britischen Anglia Ruskin University heraus. 446.439 Menschen wurden dabei über einen Zeitraum von sieben Jahren beobachtet und anhand ihres Wein- und Alkoholkonsums sowie ihrer Gesundheit untersucht.
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Es gebe einen "unverkennbaren, positiven Zusammenhang zwischen koronaren Herzkrankheiten und dem Konsum von Rot- und Weißwein", wie Dr. Rudolph Schutte in der Studie sagte, die in der Fachzeitschrift "Clinical Nutrition" Auf andere kardiovaskuläre Krankheiten hätte Wein jedoch keinen Einfluss - und beides wurde auch bei alkoholfreiem Wein beobachtet. "Dies legt nahe, dass die positiven Eigenschaften von Wein nicht am Alkohol liegen, sondern an den Polyphenolen." Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in besonders hohem Maße in Trauben vorkommen.
Ist es also egal, ob alkoholfrei oder nicht? Den Forschern zufolge nicht
Sollten Weinliebhaber also auf die alkoholfreie Variante umsteigen? Dr. Schutte zufolge ja. Denn so gut die Polyphenole im Wein fürs Herz sind, so schädlich sei Alkohol bereits in kleinen Mengen.
Wie die Studie ebenfalls zeigte, haben Bier, Cidre und Spirituosen negative Auswirkungen auf die Gesundheit und erhöht die Wahrscheinlichkeit für koronare Herzkranheiten, Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs.
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Dass frühere Studien erwiesen haben wollen, dass Alkohol in Maßen gesundheitsförderlich sein kann, will Dr. Schutte nicht gelten lassen. Oft werde dabei nicht in Betracht gezogen, dass die Probanden jener Studien gerade deswegen keinen Alkohol mehr trinken, weil sie in der Vergangenheit gesundheitliche Probleme gehabt hatten und damit ohnehin zu einer Risikogruppe gehörten.
"Eine Gruppe moderater Trinker mit solchen Risikogruppen von Abstinenzlern zu vergleichen könnte auch fälschlicherweise darauf hinweisen, dass Alkohol der Gesundheit zuträglich ist", sagt Dr. Schutte. Die eigene Langzeitstudie hätte gezeigt, dass schon kleine Mengen an Alkohol mehr schaden als nützen.
Beim Wein scheinen die Polyphenole kräftig gegen diesen Effekt anzukämpfen. Wer aber auf alkoholfreien Wein umsattelt, lebt laut der britischen Forscher eindeutig gesünder.
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