Schusterpalmen

Aspidistra
Getty Images/Mikhail Kolomiets

Die meisten Arten der Gattung Aspidistra haben kleine, unscheinbare Blüten und sind damit auf bestimmte Bestäuber spezialisiert. Eine Art ist eine nahezu unzerstörbare blattschöne Zimmerpflanze. Hier erfahren Sie mehr.

Woher stammen Aspidistra-Arten?

Schusterpalmen, also Arten der Gattung Aspidistra, kommen in Ostasien etwa von der Mitte und dem Süden Chinas bis nach Japan wild vor. Dort besiedeln sie vorwiegend Wälder oder Waldränder gemäßigter bis subtropischer und tropischer Klimazonen. In der botanischen Systematik gehört die Gattung Aspidistra zu den Nolinoideae, den Nolina-Ähnlichen. Hierbei handelt es sich um eine Unterfamilie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Zu den Nolinoideae gehören ebenfalls wohlbekannte Pflanzengattungen wie Maiglöckchen (Convallaria), Elefantenfuß (Beaucarnea), Bogenhanf (Sansevieria) oder Drachenbaum (Dracaena). Rund 140 Arten werden zur Gattung Aspidistra gezählt.

Aussehen und Wuchs

Fast alle Aspidistra-Arten wachsen als mehrjährige, krautige Stauden. Das Laub entspringt zähen Rhizomen und wächst grundständig. Die gestielten lanzettlichen Blätter stehen aufrecht oder ganz leicht übergeneigt und können bis knapp einen Meter hoch werden. Sie haben glatte Ränder. Die Blüten sind sehr kurz gestielt und zeigen sich fast versteckt an der Basis der Pflanzen. Das zeigt an, dass sie in erster Linie von laufenden Insekten bestäubt werden; sogar Schnecken kommen dafür in Frage. Nach erfolgter Befruchtung erscheinen Beeren, die meist nur ein Samenkorn bergen.

Aspidistra Blätter
Getty Images/mjrodafotografia

Standort und Substrat

Die Arten von Aspidistra haben sich an gefilterte Lichteinstrahlungen angepasst. Der Boden oder in den allermeisten Fällen ein Substrat sollte ebenfalls Waldbedingungen ähneln und demzufolge humos, sprich nährstoffhaltig und locker sein. Aspidistra wächst am besten, wenn sie nicht völlig austrocknet. So ist ein durchlässiges Substrat zwar wichtig, damit keine Staunässe auftritt, muss aber dennoch Wasser halten können. Die aus dem subtropischen Klima Japans stammende populäre Art Aspidistra elatior bevorzugt ein Temperaturoptimum um 20 Grad Celsius, verträgt aber auch kühlere Luft.

Aspidistra pflanzen

In Mittel- und Nordeuropa eignen sich Aspidistra nur für die Topfkultur. Meist verwendet man die beliebte Schuster- oder Metzgerpalme als Zimmerpflanze, die einen Freiluft-Platz im Sommer bekommen kann, aber nicht muss. Da die Pflanzen nur langsam wachsen, müssen sie nur alle zwei bis drei Jahre in neues Qualitäts-Substrat umgesetzt werden.

Pflegetipps

Achten Sie darauf, dass die Aspidistra-Pflanzen vor allem im Winter nicht in kalter Zugluft stehen. Die Wurzeln dürfen nicht vernässen. Wenn Sie einmal das Gießen vergessen sollten, ist das zwar nicht optimal, aber auch nicht das Aus für die Pflanze. Wer seine Schusterpalmen zu Prachtexemplaren machen möchte, düngt im Sommer etwa alle 14 Tage und sorgt durch Besprühen für hohe Luftfeuchte. Übliche Zimmertemperaturen zwischen 17 und 21 Grad Celsius im Winter sind problemlos, doch auch in kühleren Räumen bei etwa 10 Grad Celsius macht die Schusterpalme eine gute Figur. Diese Pflanze wächst auch bei sehr wenig natürlichem Licht.

Wichtige Arten und Sorten

Als ausgesprochen langlebige, genügsame Zimmerpflanzen haben sich lediglich Selektionen der Aspidistra elatior etabliert. Die Ausgangsart schmückt durch dunkelgrüne, feste Blätter. Mit der Zeit bilden sich dichte, gut 80 Zentimeter hohe, elegante Horste. Einige Sorten mit abweichenden Blattfarben sind gelegentlich im Handel.

‘Variegata’ hat breite weißlich bis grünliche Panaschierungen; ‘Milky Way’ ist auf dem Blattgrün fein, weiß getupft und ‘Lennon‘s Song’-Blätter haben eine helle Mittelrippe. Gemusterte Sorten der Schusterpalmen sollten nicht im völligen Schatten stehen ­– sonst verliert sich die attraktive Zeichnung. Zuweilen findet man auch die schmalblättrigere, etwas niedrigere Art Aspidistra caespitosa im Angebot.

Aspidistra elatior
Getty Images/skymoon13

Aspidistra vermehren

Eine Teilung der Rhizome von Aspidistra ist der sicherste Weg die Pflanzen zu vermehren. Nehmen Sie das im Frühling vor. Wenn Sie eine hohe Vermehrungsrate erzielen möchten, können Sie die Rhizome so schneiden, dass den Stücken nur zwei gesunde Blätter entspringen. Lassen Sie die jungen Pflanzen nach dem Angießen zunächst unter gespannter Luft bewurzeln. Sie brauchen etwas Zeit, um sich zu etablieren.

Krankheiten und Schädlinge

Es kommt selten vor, doch Schildläuse oder Spinnmilben können auftreten. Wir empfehlen Ihnen, diese frühzeitig zu bekämpfen. Steht die Schusterpalme zu hell, vergilbt und vertrocknet das Laub, steht sie zu nass, folgt dem Vergilben der Blätter ihr Abfaulen.