Ständig erkältet? So vermeiden Sie wiederkehrende Infekte

Vor allem im Winter sind Erkältungen keine Seltenheit. Lästig werden sie, wenn sie immer wieder auftreten. Das können Gründe sein.

Gerade hat man das Gefühl, die letzte Erkältung gut überstanden und sich ausreichend erholt zu haben, da steht schon der nächste Infekt bevor. Neben einer verstopften Nase können auch Husten, Fieber und Gliederschmerzen unangenehme Begleiterscheinungen sein. Wenn diese Symptome immer wieder auftreten, stellt sich oft die Frage: Liegt ein Problem mit meinem Immunsystem vor? Wir erklären, woran das liegen könnte.

Erkältung: Wie zeigt sie sich?

Einer Erkältung auszuweichen, vor allem während einer Krankheitswellen in den kalten Monaten, ist ziemlich schwierig. Denn für diesen Infekt sind über 200 verschiedene Erkältungsviren bekannt – und alle lösen die typischen Erkältungssymptome aus:

  • Husten: Meistens trockener Reizhusten, der später zu produktivem Husten mit Schleim führen kann.

  • Schnupfen: Verstopfte oder laufende Nase, oft mit wässrigem oder dickflüssigem Schleim.

  • Halsschmerzen: Schmerzen oder Kratzen im Hals, die das Schlucken unangenehm machen können.

  • Kopfschmerzen: Oft leichte bis mäßige Kopfschmerzen, die mit anderen Symptomen wie verstopfter Nase einhergehen.

  • Müdigkeit und Schwäche: Ein allgemeines Gefühl der Erschöpfung und reduzierten Energie.

  • Fieber: In der Regel leichtes bis mäßiges Fieber (unter 38,5 °C).

  • Gliederschmerzen: Muskel- und Gelenkschmerzen, die mit einer Erkältung verbunden sein können.

  • Schüttelfrost: Gelegentliches Frösteln, besonders bei beginnendem Fieber.

Die Hauptverursacher sind die Rhinoviren, die für etwa 30 bis 50 Prozent der Erkältungen verantwortlich sind. Sie betreffen vor allem die oberen Atemwege und sind besonders in den kühleren Monaten aktiv. Auch – nicht erschrecken – die bereits bekannten Coronaviren gehören, neben den bekannten COVID-19-Stämmen, zu den Auslösern von Erkältungen. Sie sind weniger häufig, verursachen jedoch ähnliche Symptome wie Rhinoviren.

Die Viren werden in der Regel durch Tröpfcheninfektion verbreitet, wenn eine infizierte Person niest oder hustet, und können auch durch direkten Kontakt oder das Berühren von kontaminierten Oberflächen übertragen werden. Die ersten Erkältungssymptome treten meist zwei bis sieben Tage nach dem Kontakt mit Erkältungsviren auf. Im Normalfall ist die Erkältung dann nach etwa einer Woche wieder überstanden.

So häufig erkältet zu sein ist normal

Normalerweise läuft es so: Funktioniert Ihr Immunsystem gut, kann es schnell auf mögliche Gefahren reagieren. Sie produzieren beispielsweise mehr Schleim im Rachen, während die Immunabwehr im Blut aktiviert wird und Keime über das Lymphsystem abgeführt werden. Sollten Erreger dennoch eine Erkrankung auslösen, bedeutet das nicht, dass ein starkes Immunsystem besiegt ist. Es trägt vielmehr dazu bei, den Krankheitsverlauf zu verkürzen oder abzumildern.

Dieser Prozess passiert bei Kindern im Schnitt sechs bis zehn Mal pro Jahr, bei Erwachsenen etwas seltener mit zwei bis vier Mal. In der kalten Jahreszeit steigt das Infektionsrisiko zusätzlich durch das Zusammensein in geschlossenen Räumen, einem angeschlagenen Immunsystem durch die kalten Temperaturen und der trockenen Heizungsluft, die die Schleimhäute austrocknet.

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Ständig erkältet? Daran kann es liegen

Wenn Sie ständig erkältet sind, kann das verschiedene Ursachen haben:

  1. Erkrankung: Chronische oder angeborene Erkrankungen (wie Asthma oder chronische Nasennebenhöhlenentzündungen ) können Auslöser einer wiederkehrenden Erkältung sein. Ein Blutbild kann Anzeichen für mögliche Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem liefern.

  2. Ungesunde Ernährung: Eine Ernährung, die arm an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien ist, kann das Immunsystem schwächen und die Abwehr gegen Viren und Bakterien vermindern. Hier erfahren Sie mehr: Vorsicht bei Nahrungsergänzung: Welche Vitamin-Mischungen Sie unbedingt vermeiden sollten

  3. Schlafmangel: Unzureichender oder schlechter Schlaf beeinträchtigt die Funktion des Immunsystems und macht den Körper anfälliger für Erkältungen und andere Infektionen.

  4. Rauchen: Rauchen schädigt die Atemwege, reduziert die Immunabwehr der Schleimhäute und macht den Körper anfälliger für Atemwegsinfektionen, einschließlich Erkältungen.

  5. Psychische Belastungen: Stress und emotionale Belastungen haben einen direkten Einfluss auf das Immunsystem. Langfristiger Stress führt zu einer Überproduktion von Stresshormonen wie Cortisol, was die Immunantwort schwächen kann.

  6. Häufige Exposition gegenüber Viren: Wenn man sich regelmäßig in überfüllten oder schlecht belüfteten Räumen aufhält, wie etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Büros, ist die Wahrscheinlichkeit höher, mit Erkältungsviren in Kontakt zu kommen.

  7. Allergien: Allergische Reaktionen, zum Beispiel auf Pollen, Hausstaubmilben oder Schimmel, können Symptome verursachen, die ähnlich wie eine Erkältung sind, und das Immunsystem zusätzlich belasten. Haben Sie den Verdacht auf eine Allergie, sollten Sie einen HNO-Arzt oder einen Allergologen aufsuchen.

  8. Mangel an Bewegung oder frischer Luft: Ein Mangel an körperlicher Aktivität und unzureichende Luftzirkulation in Innenräumen können das Immunsystem ebenfalls beeinträchtigen und das Risiko von Erkältungen steigern.

  9. Veränderte Lebensgewohnheiten: Reisen, insbesondere in Regionen mit anderen Virusstämmen, oder Veränderungen im Lebensrhythmus (z. B. durch Schichtarbeit) können den Körper zusätzlich belasten und das Immunsystem anfälliger machen.

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Folgende Maßnahmen helfen, das Immunsystem zu stärken und die Häufigkeit von Erkältungen zu verringern:

1. Stärkung des Immunsystems

  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, die reich an Vitaminen (insbesondere Vitamin C) und Mineralstoffen ist, unterstützt das Immunsystem. Auch Zink, das in Nüssen, Samen und Vollkornprodukten vorkommt, spielt eine wichtige Rolle.

  • Flüssigkeitszufuhr: Viel Wasser, Kräutertees und Brühen trinken hilft, die Schleimhäute feucht zu halten und das Immunsystem zu unterstützen.

  • Probiotika: Die Einnahme von probiotischen Lebensmitteln (wie Joghurt oder Kefir) oder -präparaten kann die Darmgesundheit fördern, da ein großer Teil des Immunsystems im Darm lokalisiert ist.

2. Ausreichend Schlaf und Erholung

  • Schlaf: Der Körper benötigt ausreichend Schlaf (7-9 Stunden pro Nacht), um sich zu regenerieren und das Immunsystem effektiv arbeiten zu lassen. Schlafmangel schwächt die Abwehrkräfte.

  • Stressabbau: Regelmäßige Entspannungsübungen wie Meditation, Yoga oder tiefes Atmen können helfen, den Stresspegel zu senken und das Immunsystem zu stärken.

3. Bewegung und frische Luft

  • Moderate Bewegung: Regelmäßige Bewegung fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem. Spaziergänge an der frischen Luft können besonders in der kalten Jahreszeit sehr hilfreich sein.

  • Luftzirkulation: Achten Sie darauf, dass Ihr Wohnraum regelmäßig gelüftet wird, um die Luftfeuchtigkeit und Luftqualität zu verbessern.

4. Vermeidung von Erkältungsviren

  • Hygiene: Häufiges Händewaschen und die Verwendung von Desinfektionsmitteln helfen, die Verbreitung von Viren zu minimieren. Vermeiden Sie es, sich ins Gesicht zu fassen, insbesondere in der Nase, den Augen oder dem Mund.

  • Kontakt mit Erkrankten meiden: So weit wie möglich den Kontakt mit erkrankten Personen vermeiden, da Erkältungsviren durch Tröpfcheninfektion übertragen werden.

5. Vermeidung von Risikofaktoren

  • Rauchen und Alkohol: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum schwächen das Immunsystem. Versuchen Sie, diese Faktoren zu minimieren oder zu vermeiden.

6. Regelmäßige Arztbesuche

  • Wenn die Erkältungen sehr häufig auftreten oder länger anhalten, kann es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen. Eine gründliche Untersuchung kann helfen, eventuelle chronische Erkrankungen oder Mängel im Immunsystem zu identifizieren.

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