Streit um die Nudel: Nobelpreisträger will Pasta energieeffizienter kochen

Der Vorschlag des Nobelpreisträgers Giorgio Parisi für ein stromsparendes Zubereiten von Pasta hat unter italienischen Köchen für Entrüstung gesorgt. Dabei ist er nicht mal neu.

Mit seiner Stromsparmethode hat ein italienischer Nobelpreisträger ein paar italienische Nobel-Köche verärgert. (Symbolfoto: Getty Images)
Mit seiner Stromsparmethode beim Pasta-Kochen hat ein italienischer Nobelpreisträger ein paar italienische Nobel-Köche verärgert. (Symbolfoto: Getty Images)

Ausgerechnet ein Italiener selbst hat es gewagt, gegen die strikten Kochtraditionen seines Herkunftslandes aufzubegehren. Sein nobles Ziel: ein energieeffizienteres und damit umweltschonenderes Kochen.

Nobelpreisträger schlägt vor: Platte beim Nudelkochen vorzeitig abdrehen

Der Physiker Giorgio Parisi beschäftigt sich sonst eigentlich mit komplexen Systemen. Seine Auseinandersetzung mit magnetischen Systemen lieferte Erkenntnisse für viele Fachbereiche wie die Mathematik, Biologie, Neurowissenschaft und künstliche Intelligenz – weshalb ihm 2021 der Nobelpreis verliehen wurde.

Jetzt hat der geniale Physiker öffentlich einen Vorschlag geäußert, der nicht wie sonst bei seinen Fachkolleg*innen für Aufruhr gesorgt hat, sondern bei einer ganz anderen Berufsgruppe: den Köch*innen.

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Dabei ist die Stromsparidee Parisis nicht neu: Beim Pasta-Kochen wie gewohnt das Wasser erhitzen, bis es sprudelnd kocht, dann die Nudeln hineingleiten lassen, zwei Minuten abwarten, die Platte abstellen und die Kochzeit um zwei Minuten verlängern – et voilà, wenn man nicht gerade einen Induktions- oder Gasherd besitzt, der beim Abdrehen der Hitze sofort jede Wärmequelle verliert, sollte das Ergebnis weiche, aber bissfeste Pasta sein.

Sterneköch*innen bezeichnen Parisis Methode als "Katastrophe"

Laut Parisi würde das jedes Mal bis zu acht Minuten Energie sparen – und das summiere sich. So recht der Physiker mit der Idee wohl hat, auf so wenig Gegenliebe stößt er damit bei seinen kochenden Landsleuten.

Der Koch Antonello Colonna, seines Zeichens Küchenchef eines Michelin-Sterne-Restaurants, entrüstet sich, dass die Nudeln dadurch wie Gummi werden würden. Sowas käme in seinem Restaurant niemals auf den Tisch. Zugegebenermaßen war die Idee des Nobelpreisträgers aber auch keine erkennbare Empfehlung an Nobel-Restaurants.

Wie der Stern berichtet, bezeichnete Spitzenkoch Luigi Pomata die Methode als "Katastrophe".

Tatsächlich spart das Abdrehen der Hitze wissenschaftlichen Berechnungen zu Folge 60% des Energieverbrauchs beim Kochen von Pasta. Wie viele Tester*innen bestätigen, funktioniert das Ganze je nach Herd auch sehr gut und liefert durchaus genießbare Ergebnisse.

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Wie oft man seine Nudeln ohne durchgängiges Erhitzen kochen muss, um sich einen Teller Pasta in den Restaurants von Colonna und Pomata leisten zu können, das muss die Wissenschaft aber erst noch herausfinden.

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