Studie: So wichtig ist der Geruchssinn für das Sexleben
Es ist ganz normal, dass der Geruchssinn im Alter immer schlechter wird. Neu ist die Erkenntnis, das dies im direkten Zusammenhang mit der abnehmenden Lust auf Sex stehen könnte. Zu diesem Ergebnis kommt die Universität Chicago nach einer repräsentativen Umfrage.
Je älter wir werden, umso mehr wird der Geruchssinn durch den Verlust von Nervenenden oder einer geringeren Schleimbildung in der Nase gedämpft. Dass dieser natürliche Prozess im direkten Zusammenhang mit der sexuellen Motivation steht, zu dieser Erkenntnis kamen nun Forscher der Universität Chicago. Sie befragten in einer repräsentativen Umfrage mehr als 2.000 Senioren im Durchschnittsalter von 72 Jahren zu ihren "sexuellen Gedanken und Aktivitäten". Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die Verringerung des Geruchssinns bei Senioren mit einem Rückgang der "sexuellen Motivation" um 7 Prozent und einer Verringerung der "emotionalen Zufriedenheit" in Bezug auf Intimität um 11 Prozent verbunden ist.
Neurologische Zusammenhänge zwischen Geruchssinn und der Sexualität
Den Geruchssinn untersuchten die Wissenschaftler, indem sie analysierten, wie empfindlich die Teilnehmer auf den Geruch der Chemikalie n-Butanol reagierten. Zudem wurden die Senioren gebeten, verschiedene Gerüche auf so genannten Sniffin Sticks – einer validierten Methode zur Bewertung von Gerüchen – zu identifizieren.
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Anschließend wurden die Studienteilnehmer zu ihrem Sexualleben befragt. Die im "Journal of Sex Medicine" veröffentlichten Ergebnisse zeigen auf, dass ein Rückgang der Geruchsfunktion mit einer Verringerung der sexuellen Motivation sowie der emotionalen Zufriedenheit mit dem Sex in einem direkten Zusammenhang stand. "Geruchsstörungen bei Senioren sind mit einer verminderten sexuellen Motivation und emotionalen Zufriedenheit verbunden, möglicherweise aufgrund evolutionärer neurologischer Zusammenhänge zwischen Geruchssinn und Sexualität", schlussfolgerten die Wissenschaftler.
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Durch den Nachweis, dass der Geruchsverlust die Sexualität beeinträchtigt, erhoffen sich die Forscher, diese Problematik verstärkt in den Fokus der Medizin rücken zu können: "Potenziell behandelbare Ursachen für den sensorischen Verlust sollten von Ärzten angegangen werden, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern."
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