Studie: Wer tagsüber für eine bestimmte Zeit schläft, ist intelligenter

Die Spanier tun es, die Japaner auch – aber hierzulande ist er verpönt: der Mittagsschlaf. Dabei baut ein kurzer Powernap nicht nur Stress ab, hebt die Stimmung und stärkt das Immunsystem – einer Studie zufolge fördert er auch nachweislich die Intelligenz.

Schlau durch Mittagsschlaf? Zu diesem Ergebnis kam eine Studie – allerdings sollte man sich beim Powernapping an eine gewisse Zeitspanne halten. (Bild: Getty Images)
Schlau durch Mittagsschlaf? Zu diesem Ergebnis kam eine Studie – allerdings sollte man sich beim Powernapping an eine gewisse Zeitspanne halten. (Bild: Getty Images)

Dass ausreichend Schlaf für das allgemeine Wohlbefinden und die Gesundheit eines Menschen essentiell ist, haben zahlreiche Studien nachgewiesen. Wieviel Schlaf ein Mensch benötigt ist dabei ebenso individuell wie die Tatsache, ob jemand eher Nachteule oder Frühaufsteher*in ist.

Körper und Geist erholen sich im Schlaf – Stress und zu wenig Schlaf beeinflussen unser Immunsystem und können das Gefäßsystem und Atmung beeinträchtigen. Chronischer Schlafmangel kann sogar schädliche Auswirkungen aufs Herz und Herzerkrankungen sowie Schlaganfälle zur Folge haben.

Schlaf dich schlau!

Mindestens sechs, besser sieben bis acht Stunden Schlaf empfehlen Forscher*innen deshalb. Doch Schlafstörungen sind ein weit verbreitetes Problem. Und manchmal lässt uns die aktuelle Lebenssituation (Babys und kleine Kinder, viel Arbeit, o.ä.) nur zu wenig Schlaf kommen.

Und hier kommt der Mittagsschlaf, auch Powernap genannt, ins Spiel, der in anderen Ländern vollkommen normal ist, hierzulande aber nach wie vor einen schlechten Ruf hat. Bei den Spaniern als Siesta bekannt, die Japaner nennen es Inemuri: Forschende der University of Pennsylvania haben nun in einer Studie nicht nur herausgefunden, dass ein Nickerchen gesundheits- und leistungsfördernd wirkt, sondern auch wie viele Minuten man schlafen sollte, um bessere kognitive Leistungen zu erzielen.

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Im Rahmen einer NASA-Studie fanden die Wissenschaftler*innen sogar heraus, dass Astronauten nach einem 15-minütigen Nickerchen über verbesserte Leistungen im kognitiven Bereich, also alles, was Wahrnehmung, Erkennen, Vorstellen, Denken, Gedächtnis, Handlungsplanung und Kommunikation betrifft, verfügten.

Warum das kurze Nickerchen wie ein Turbo wirkt

Auch das Forscherinnen-Team aus Kimberly Cote, Professorin für Psychologie und Neurowissenschaft an der Brock University in Kanada, und Catherine Miller kam zu dem Ergebnis, dass ein Powernap "zu einer Verbesserung der Stimmung, Wachsamkeit und Leistung, wie Reaktionszeit oder Aufmerksamkeit" führt.

Die beste Zeit für einen Powernap ist laut Forschenden zwischen 13 und 14 Uhr. Um diese Zeit sinkt das Energielevel im Körper ab, wir werden unproduktiver, Kreativität und Konzentrationsfähigkeit lassen nach. Wem es schwerfällt, für eine kurze Dauer wegzunicken, kann mit einer Art Mittagsruhe starten: Wissenschaftler der Harvard School of Public Health belegten in einer Studie, dass eine 30-minütige Mittagsruhe beispielsweise das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenfalls um bis zu 37 Prozent reduzieren kann.

Damit sich der Powernap allerdings nicht ins Gegenteil verkehrt, sollte unbedingt auf die Schlafdauer geachtet werden, denn: Zehn bis maximal 15 Minuten ist die optimale Schlafdauer – wird diese überschritten, rutscht man in die Tiefschlafphase und fühlt sich nach dem Aufwachen nicht energetisiert und frisch, sondern schlapp.

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