Surfen in jeder Saison: Die 11 besten Spots in Europa für Winter- und Sommervibes
Surfen nur im Sommer? Surfenthusiast*innen könnten einen Vortrag halten, wie großartig Surfen im Winter ist. Europa wird oft nicht als erstes Ziel für Surfer*innen genannt, wenn es um weltbekannte Surf-Destinationen geht. Hotspots wie Hawaii, Australien und Indonesien stehen häufig im Vordergrund. Doch Europa bietet einige der besten Wellen weltweit und ist damit ein unterschätztes Paradies für Surffans. Das Surfen ist hier das ganze Jahr über möglich und verspricht sowohl kraftvolle Winterwellen als auch entspannte Sommerbedingungen. Für Surffans, die auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind, lohnt sich ein Blick auf die besten Surfspots in Europa, die den Vergleich mit den internationalen Top-Destinationen nicht scheuen müssen. Hier sind 11 Surfspots, die man auf dem Radar haben sollte.
Von Norwegen bis Portugal: 11 (weniger) bekannte Surfspots in Europa
Egal, ob es um die größten Wellen oder abenteuerliche Surfbedingungen im eisigen Wasser geht – wir stellen die besten Surfspots Europas vor.
1. Unstad Bay, Norwegen
Unstad Bay auf den Lofoten-Inseln in Norwegen ist ein außergewöhnlicher Arctic Surf Spot, der Surfer*innen aus aller Welt anzieht. Eingebettet in eine beeindruckende Kulisse aus schroffen Bergen und dem rauen Nordmeer bietet dieser Spot sowohl Beach Breaks als auch linke und rechte Point Breaks, die für Anfänger*innen und erfahrene Surfer*innen gleichermaßen geeignet sind. Die Bedingungen sind jedoch nichts für Zartbesaitete. Mit Wassertemperaturen von durchschnittlich -11°C im Spätsommer und -14°C im April erfordert das Surfen hier eine hochwertige Ausrüstung – ein 6/5mm-Neoprenanzug mit Kapuze, Handschuhen und Booties ist essenziell. Zwischen November und Februar sind die Tage kurz, oft mit nur wenigen Stunden Tageslicht. Doch von April bis August verwandelt die Mitternachtssonne den Spot in ein Paradies für Abenteurer, die nahezu rund um die Uhr surfen können. Wer sich den extremen Bedingungen stellt, wird mit beeindruckenden Wellen und einer unvergleichlichen Verbindung zur arktischen Wildnis belohnt.
2. Thurso East, Schottland
Thurso an der Nordküste Schottlands ist bekannt für seinen Right Reef Break, der kraftvolle und gut geformte Wellen bietet und zu den besten Surfspots in Europa zählt. Der Spot ist besonders für fortgeschrittene Surfer geeignet, die die Herausforderung der kräftigen Wellen suchen. In den letzten Jahren hat das Surfen in Schottland an Popularität gewonnen, was bedeutet, dass die Hauptwelle in Thurso oft geteilt werden muss. Doch die Region bietet eine Vielzahl weiterer Surfspots – viele davon sind menschenleer, sodass man abseits der Massen surfen kann. Die beste Zeit für einen Surftrip nach Thurso sind der Herbst und Winter, wenn die kräftigen Swells der Nordatlantikstürme für konstante Wellen sorgen. Trotz der kalten Wassertemperaturen ist der Spot ein beliebtes Ziel für Surfer*innen, die sich mit einem passenden Neoprenanzug den rauen Bedingungen stellen wollen. Thurso ist der perfekte Ort für Abenteuerlustige, die nicht nur großartige Wellen, sondern auch die unberührte Schönheit der schottischen Highlands erleben möchten – ein Muss für alle, die das kalte Wasser und die Wildnis lieben.
3. La Gravière, Frankreich
La Gravière, an der südwestlichen Küste Frankreichs gelegen, ist ein legendärer Spot für Surfer*innen, die auf der Suche nach barrelnden Beach Breaks sind. Hier brechen sowohl rechte als auch linke Wellen, die schnell kraftvoll und perfekt geformt werden – ideal für diejenigen, die den ultimativen Barrel-Ride erleben möchten. Wer Erfolg haben möchte, muss flexibel bleiben, die Gezeiten genau im Blick haben und bereit sein, auch mal den Spot zu wechseln oder weiter den Strand hinunter zu paddeln, wenn die Wellen woanders besser laufen – denn die Wellen können sich stündlich ändern. Die beste Zeit, um La Gravière zu surfen, ist von Herbst bis Frühjahr, wobei Oktober bis März besonders gute Bedingungen bieten. Besonders im November und Dezember kann der Spot außergewöhnlich gut laufen, wenn die großen Winterstürme die besten Wellen produzieren. Im Frühjahr (März und April) gibt es immer noch großartige Bedingungen, aber die Swells werden weniger konstant und die Strände können stärker besucht sein.
4. Nazaré, Portugal
Wer hier surft muss das Board wirklich beherrschen. Die Surfer*innen werden mit Booten auf die Wellen gezogen, weil die menschliche Kraft kaum reicht. Nazaré, an der Westküste Portugals, hat sich weltweit einen legendären Ruf als eines der berühmtesten Big-Wave-Surfspots erarbeitet. Hier brechen rechte und linke Beach Breaks, die alles von einem Meter bis über 15 Meter bieten. Diese Wellen bieten sowohl für erfahrene Surfer*innen als auch für solche, die die wahre Herausforderung suchen, unglaubliche Möglichkeiten. Auch wenn man nie selbst auf diesen Riesenwellen surfen wirst, ist Nazaré ein spektakulärer Ort, um das Spektakel zu beobachten. Vom Felsen aus, der hoch über dem Strand thront, hat man einen einzigartigen Blick auf die Wellen, die hier mit unglaublicher Kraft an die Küste schlagen. Die beste Zeit, um Nazaré zu besuchen, ist der Herbst und Winter, insbesondere von Oktober bis März, wenn die Swells aus dem Atlantik die größten Wellen bringen. Während dieser Monate entstehen hier regelmäßig Wellen, die die neun Meter-Marke überschreiten, und in besonders kräftigen Stürmen können die Wellen sogar bis zu 15 Meter oder mehr erreichen. Wer als Surfer*inhier antreten möchte, sollte sich der Größe und Kraft der Wellen bewusst sein – dies ist ein Spot für erfahrene Surferinnen, die das Big-Wave-Surfen lieben und vor allem beherrschen.
5. Scheveningen, Niederlande
Hatten Sie schon mal die Niederlande auf dem Radar als Surfspot? Wenn nicht, sollten Sie das ändern. Scheveningen, der bekannteste Surfspot der Niederlande, ist ideal für einen Kurztrip – nicht weit entfernt und mit einer entspannten Atmosphäre. Auch wenn die Wellenbeständigkeit hier nicht so zuverlässig ist wie an den Atlantikküsten, hat dieser Spot in der Nordsee einiges zu bieten, besonders wenn man zur richtigen Zeit vor Ort ist. Die Surf-Community in den Niederlanden ist gut vernetzt und entspannt. Sobald auch nur ansatzweise surfbare Wellen zu sehen sind, springen die ersten Surfer*innen ins Wasser. Die Bedingungen sind hier weniger anspruchsvoll, was den Spot zu einem großartigen Ziel für Anfänger*innen und Mittelstufe-Surfer*innen macht. Die Surfsaison in Scheveningen erstreckt sich hauptsächlich von März bis Oktober. Besonders im Spätsommer und Herbst (Juli bis Oktober) können stabile Wettermuster und Sommerstürme für gute Wellen sorgen. Die Wintermonate (November bis Februar) bieten zwar weniger beständige Wellen und kältere Temperaturen, aber auch in dieser Zeit sind die Bedingungen weniger überlaufen, was für ruhigere Surf-Erlebnisse sorgt. Wer im Winter surfen möchte, sollte sich mit einem dicken Neoprenanzug ausstatten.
6. Ericeira, Portugal
Ericeira, an der westlichen Küste Portugals gelegen, ist ein weltbekannter Surfspot und das erste World Surfing Reserve Europas – eine Auszeichnung, die die Bedeutung dieses Ortes für die Surfkultur und den Umweltschutz unterstreicht. Die Region bietet eine Vielzahl an Wellen, von sanften Beach Breaks bis hin zu kraftvollen Point Breaks, die sowohl für Anfänger*innen als auch für fortgeschrittene Surfer*innen ideale Bedingungen bieten. Die besten Surfbedingungen herrschen in den Monaten von Oktober bis März, wenn die kräftigen Winter-Swells konstant gute Wellen bringen. Auch im Frühling und Sommer ist Ericeira mit vielen surfbaren Wellen ein attraktives Ziel, vor allem für jene, die kleinere und weniger anspruchsvolle Wellen suchen. Neben den hervorragenden Surfbedingungen zeichnet sich Ericeira durch eine entspannte und einladende Atmosphäre aus, in der sich die Surfcommunity gut vernetzt und stets bereit ist, ihre Leidenschaft zu teilen.
7. Biarritz, Frankreich
Biarritz, an der französischen Atlantikküste, gilt als das Herz des Surfens in Frankreich und war der erste europäische Ort, an dem Surfkultur Einzug hielt. Die Stadt hat sich längst zu einem internationalen Surf-Mekka entwickelt und bietet eine Vielzahl an Surfspots für alle Erfahrungsstufen. Von sanften Beach Breaks bis hin zu anspruchsvolleren Point Breaks finden hier sowohl Anfänger*innen als auch erfahrene Surfer*innen ideale Bedingungen. Die Surfsaison in Biarritz erstreckt sich hauptsächlich über den Frühling und Herbst, von Mai bis Oktober, wenn die Wellen konstant und die Temperaturen angenehm sind. Besonders im Spätsommer und Herbst bieten die Swells aus dem Atlantik perfekte Bedingungen für große und kraftvolle Wellen. Im Winter sinken die Temperaturen, doch erfahrene Surfer*innen können sich immer noch auf spannende und weniger überfüllte Wellen freuen. Die Stadt ist bekannt für ihre eleganten Boulevards, die herrliche Küstenlandschaft und die charmanten Cafés, die ideal sind, um nach einem erfolgreichen Surf-Tag zu entspannen.
8. Sylt, Deutschland
Sylt, die bekannteste Nordfriesische Insel, bietet Surfer*innen eine Vielzahl an Spots entlang ihrer Küste. Besonders im nördlichen Teil der Insel, rund um den Ellenbogen, finden erfahrene Surfer*innen größere und anspruchsvollere Wellen. Diese exponierte Lage sorgt für konstante Swells, die besonders in den Herbst- und Wintermonaten ideale Bedingungen bieten. Im westlichen Teil der Insel, bei Rantum, gibt es zahlreiche Beach Breaks, die für alle Erfahrungsstufen geeignet sind. Besonders im Sommer ist der Spot ideal für Anfänger*innen und Mittelstufe-Surfer*innen. Auch der Strand von Westerland bietet milde Wellen und ist ein beliebter Ort für Einsteiger*innen, die Surfen lernen oder ihre Fähigkeiten verbessern möchten. Für fortgeschrittene Surfer*innen, die größere und kraftvollere Wellen suchen, sind die Gebiete rund um Braderuper Heide und List sehr empfehlenswert. Die beste Surfzeit auf Sylt erstreckt sich von Frühling bis Herbst, wobei der Herbst und Winter für erfahrene Surfer*innen mit den stärkeren Wellen und weniger überfüllten Stränden die besten Bedingungen bieten. Sylt ist somit ein Surfparadies, das für jeden Surferin, egal ob Anfänger*in oder Profi, die passende Welle bereithält.
9. Teneriffa, Spanien
Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, ist ein beliebtes Ziel für Surfer*innen aller Levels. Die Insel bietet eine Vielzahl von Spots, von sanften Beach Breaks bis zu anspruchsvolleren Reef und Point Breaks. Der bekannteste Spot, Playa de las Américas, eignet sich besonders für Anfänger*innen und Mittelstufe-Surfer*innen, die auf flachere Wellen treffen. Für erfahrene Surfer*innen bieten El Médano und Benijo im Süden und Norden größere, kraftvollere Wellen. Die Surfsaison auf Teneriffa ist das ganze Jahr über, wobei die besten Bedingungen in den Wintermonaten von Oktober bis April herrschen, wenn die Swells größere Wellen bringen. Im Sommer sind die Wellen kleiner und ideal für Einsteiger*innen. Mit konstantem Wetter und vielfältigen Wellen ist Teneriffa ein perfektes Surfziel für alle, die das ganze Jahr über surfen möchten.
10. Eisbachwelle, München, Deutschland
Der Eisbach in München ist weltberühmt und bietet ein einzigartiges Surferlebnis mitten in der Stadt. An diesem stehende Welle Spot im Englischen Garten können Surfer*innen das ganze Jahr über surfen, unabhängig von der Jahreszeit. Die Welle ist konstant und hat eine Länge von etwa zwei bis drei Metern – ideal für erfahrene Surfer*innen, die die Herausforderung einer stehenden Welle lieben. Der Eisbach ist besonders für Fortgeschrittene geeignet, da das Surfen auf einer stehenden Welle hohe Kontrolle und Technik erfordert. Anfänger*innen sollten sich daher gut vorbereiten, da die Welle recht anspruchsvoll sein kann. Der Spot zieht viele Menschen aus der ganzen Welt an. Die besten Bedingungen herrschen im Sommer, wenn die Temperaturen steigen und die Welle konstant bleibt. Aber auch im Winter gibt es immer wieder mutige Surfer*innen, die den kalten Temperaturen trotzen und die Eisbach-Welle reiten.
11. Bundoran, Irland
Bundoran, an der nordwestlichen Küste Irlands, ist ein Paradies für Surfer*innen, die die rauen Wellen des Atlantiks lieben. Der Spot bietet eine Vielzahl an Wellen, die sowohl für Anfänger*innen als auch für erfahrene Surferinnen geeignet sind. Besonders bekannt ist „The Peak“, ein legendärer Reef Break, der anspruchsvolle Bedingungen bietet. Die beste Zeit zum Surfen in Bundoran ist von September bis März, wenn die Wellen am konstantesten und kräftigsten sind. Besonders im Winter können hier sehr große Wellen entstehen. In den Sommermonaten sind die Wellen meist kleiner und die Bedingungen auch für Einsteiger*innen besser. Die Kombination aus starken Wellen, der rauen Küstenlandschaft und der freundlichen, entspannten Surfcommunity macht Bundoran zu einem beliebten Ziel für Surfer*innen, die authentisches Surf-Erlebnis in einem unberührten Teil Irlands suchen.