The Social Pulse: Airbnb-Forderung sorgt für Diskussionen
Zwischen Airbnb-Gastgebern und -Gästen ist ein Social-Media-Kampf entbrannt. Zankapfel sind die Reinigungskosten (und -aufgaben), die immer öfter verlangt werden, bevor die Touristen abreisen dürfen. Ein aktueller Fall sorgt nun für hitzige Diskussionen.
Seine Urlaubs-Unterkunft über Airbnb zu mieten kann eine tolle Erfahrung sein - oder die Reise zum Horrortrip machen. Gerade auf TikTok wimmelt es von Geschichten rund um versteckte Kameras, zu kleine Unterkünfte oder absurd restriktive Regeln. Gerade in letzter Zeit häufen sich insbesondere die Beschwerden über hohe Reinigungskosten, die von Airbnb-Gastgebern erhoben werden.
Dem Marktforschungsunternehmen AirDNA zufolge sind diese seit der Corona-Pandemie mit ihren strengen Hygiene-Vorschriften tatsächlich im Schnitt um 28 Prozent gestiegen. Immer öfter werden den Gästen auch Aufgaben zur Säuberung auferlegt, damit die Unterkunft so rein wie möglich hinterlassen wird. Vereinzelte Fälle sorgen jedoch für Ärger - und virale Videos auf Social Media.
Ein solches heizt die aktuellen Diskussionen nun erneut an. Jaime Colby Hidalgo - auf TikTok bekannt als @sofloridagirl - hat ihre Airbnb-Geschichte darin geteilt. "Ich verstehe, dass man respektvoll mit der Unterkunft umgehen sollte und sie sauber hinterlassen sollte, aber das ist verrückt", sagte sie und beschrieb die Forderungen, die ihr Airbnb-Gastgeber gestellt hatte. Nicht nur sollten sie bereits um 10 Uhr morgens auschecken, sondern auch eine Liste an Hausarbeiten erledigen: sie mussten die Betten abziehen, die Handtücher in der Dusche stapeln, die Spülmaschine anwerfen - "kurzum, die Wohnung makellos hinterlassen".
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Darüber hinaus berechnete der Gastgeber allerdings eine Reinigungsgebühr von 250 Dollar. "Das ist viel Geld", schrieb Hidalgo zu ihrem Video. "Ich zahle das gerne, aber dann will ich selbst nicht noch das Hausmädchen spielen müssen, bevor ich so früh auschecke."
Zustimmung von allen Seiten
In den Kommentaren findet die verärgerte Airbnb-Kundin viel Zustimmung - nicht nur von anderen Touristen, sondern auch von Airbnb-Vermietern und Putzkräften. "Reinigen oder zahlen. Nicht beides!" forderte ein TikTok-Nutzer. Ein anderer schrieb: "Wenn ich soviel fürs Putzen zahlen muss, gebe ich ihnen was zu putzen!"
Einige boten auch eine andere Perspektive an. "In meinem Airbnb mache ich sowas nicht", beteuerte ein Nutzer. "Ich verlange nur 55 Dollar, und die Gäste müssen nur ihren eigenen Müll mitnehmen." Kritik äußerte auch eine Person, die eigenen Angaben nach in Ferienunterkünften putzt. "Dass die Gäste selbst solche Hausarbeiten machen, nimmt uns nicht viel Arbeit ab. Und wir kriegen auch nicht die ganze Summe solcher Reinigungskosten ausbezahlt", erklärte sie.
Viele zogen das Fazit, dass sich die einst günstigere und ungezwungenere Variante des Reisens nicht mehr lohnen würde: "Aus diesem Grund nutze ich Airbnb nicht mehr." Oder: "Ich bin deswegen wieder auf Hotels umgestiegen."
Was sagen die Airbnb-Regeln? Alles legitim
Es ist nicht der erste Kunden-Bericht dieser Art, der auf Social Media Wellen schlägt. Den Airbnb-Regeln widersprechen eine solche Doppelung von Reinigungsaufgaben und -gebühren jedoch nicht. Den Grundregeln für Airbnb-Gäste zufolge ist eine Reinigungsgebühr zulässig, sofern diese bereits bei der Buchung aufgeführt und berechnet wird. Diese sei jedoch nur dafür gedacht, die Kosten für eine Standardreinigung zwischen zwei Aufenthalten abzudecken. Von den Gästen werde dennoch erwartet, "die Unterkunft nicht in einem Zustand zurücklassen, der eine intensive Reinigung oder Tiefenreinigung erfordert", wie es in den Regeln weiter heißt.
Auch Check-out-Anweisungen der Gastgeber sind legitim, beispielsweise die Vorgabe, die Handtücher einzusammeln. Zwar ermahnt Airbnb die Gastgeber, dass "Gäste einen einfachen Check-out ohne Reinigungsarbeiten erwarten" und das Gegenteil eine schlechte Bewertung nach sich ziehen kann. Doch es bleibt den Gastgebern selbst überlassen, welche Regeln sie aufstellen und wie hoch sie die Reinigungsgebühr ansetzen, wie ein Unternehmenssprecher vor Kurzem gegenüber Business Insider bestätigte.
Finanzdienstleister NerdWallet hat in einer Analyse berechnet, dass die durchschnittliche Reinigungsgebühr 75 Dollar beträgt. Doch die tatsächlichen Gebühren variieren stark, und überhöhte Forderungen sorgen immer wieder für Unmut. Um dem entgegenzuwirken, hat Airbnb mittlerweile seine Suchfunktion und Algorithmen angepasst, sodass die Unterkünfte mit dem besten Gesamtpreis und nicht die mit der niedrigsten Übernachtungsgebühr nach oben sortiert werden. Zudem können Kunden sich den Gesamtpreis schon bei der Suche anzeigen lassen.
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