The Social Pulse: Besondere Zutat in Worcestershiresauce überrascht User

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Normalerweise ist das einzige, was einem bei der berühmten Worcestershiresauce Kopfzerbrechen bereitet hat, die Aussprache. Doch hin und wieder bekommt auch die Zutatenliste der berühmten Sauce Aufmerksamkeit - und sorgt alle Jahre wieder für irritierte Reaktionen im Internet. Dabei ist die Zusammensetzung kein Geheimnis.

Worcestershiresauce ist in den meisten Haushalten Großbritanniens und vielen in Deutschland zu finden - doch schon mal auf die Zutatenliste geschaut? (Bild: Getty Images)
Worcestershiresauce ist in den meisten Haushalten Großbritanniens und vielen in Deutschland zu finden - doch schon mal auf die Zutatenliste geschaut? (Bild: Getty Images)

Es gibt feste Größen in unserer Küche, die so vertraut und alteingesessen sind, dass man sich nicht mal mehr Gedanken um deren Zusammensetzung macht. Erst kürzlich war das Aufsehen groß, als eine SWR-Reportage ergründet hat, was denn eigentlich in dem deutschen Würzklassiker Maggi und den dazugehörigen Produkten steckt. Ein britisches Äquivalent hierzu - also eine Würzsauce, die in den meisten Haushalten zu finden ist und bei diversen Gerichten zum Einsatz kommen kann - ist die Worcestershiresauce. Sie wird in Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichten, Saucen, Aufläufen, Dressings und Marinaden, Frühstücksgerichten oder sogar einigen Cocktails verwendet und oft einfach als Extra-Würze auf beliebige Gerichte gekippt.

Auch in Deutschland ist die Sauce, die dank Malzessig eine herbe Würze und dank Molasse und Tamarindenextrakt eine angenehme Süße hat, bei vielen beliebt. Eine weitere Zutat ist es jedoch, die nun im Internet für Furore sorgt. Denn die Original-Version der Sauce der Marke Lea and Perrins enthält Sardellen - und zwar drei Jahre alte Sardellen.

Fisch in Worcestershiresauce? Ein Geheimnis ist das nicht

Dass sich Fisch in der Sauce befindet, ist einem schnellen Blick auf die Zutatenliste zu entnehmen, und auch deutsche Händler wie Rewe oder Kaufland, welche die Sauce von Lea and Perrins unter anderem führen, zitieren auf ihrer Website den Werbetext des Herstellers: "Mit der Zugabe von Sardellen kennzeichnet sich die Sauce als Premium- und Traditionsprodukt unter den Worcestershire Saucen und sorgt für ein besonderes Geschmackserlebnis."

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Freilich werden die Sardellen auch nicht verfault verarbeitet, sondern fermentiert. Fermentierung ist ein Prozess, bei dem Lebensmittel durch die Zugabe von Bakterien oder anderen Mikroorganismen mikrobiell umgewandelt und dadurch haltbar gemacht werden. So passiert es beispielsweise auch bei Joghurt oder Sauerkraut.

Dennoch sammeln sich unter einem Youtube-Video von DCODE, das die Herstellung der Sauce in der Fabrik von Lea and Perrins dokumentiert, alle Jahre wieder überraschte Kommentare, die offenbar keine Ahnung von der Zusammensetzung hatten, zumal Sardellen ein Lebensmittel mit polarisierendem Geschmack sind, das viele am liebsten gänzlich von ihrem Speiseplan streichen würden.

"Ich war schockiert, herauszufinden, was tatsächlich drin ist", heißt es in einem Kommentar unter dem Video, der drei Jahre nach seinem Erscheinen gepostet wurde. Kurz nach dem Erscheinen vor vier Jahren hieß es unter anderem: "Ich kann es kaum erwarten, meinem veganen Freund zu sagen, dass in seiner Lieblingssauce Fisch ist." Und einer der neuesten Kommentare lautet: "Ich liebe Worcestershire, aber das widert mich an. Man sollte nie seine Helden kennenlernen." Oder: "Ich hatte keine Ahnung, dass da Fisch drin ist. Irre!"

Andere zeigen sich jedoch vollkommen ungerührt: "Ich lese immer die Zutaten in Lebensmittel und weiß schon seit meiner Kindheit, dass da Sardellen drin sind. Ich mag Fisch nicht mal, aber ich liebe diese Sauce." Vielen scheint es schlicht vollkommen egal zu sein, was drin ist: "Ein Hoch auf den widerlichen Typen, der beschlossen hat, fermentierten Fisch nach so vielen Jahren zu kosten. Dank ihm haben wir die beste Sauce aller Zeiten."

Wie die Worcestershiresauce erfunden wurde

Mit dem "widerlichen Typen" ist ein britischer Offizier gemeint, der im Jahr 1835 nach Indien reiste, als Großbritannien die ehemalige Kolonie noch besetzt hatte. Dort verliebte er sich, wie das Youtube-Video es ausdrückt, "nicht in eine Frau, sondern in eine Fischsauce". Wieder in der Heimat engagierte er zwei Chemiker namens John Wheeley Lea und William Henry Perrins, um die Sauce nachzukochen. Erste Versuche schmeckten scheußlich - bis eine Ladung der Sauce nach zwei Jahren erneut gekostet wurde.

Heute werden für die Sauce spanische Sardellen drei Jahre lang fermentiert, bevor sie verarbeitet werden, um der Kult-Würze ihren einzigartigen Geschmack zu verleihen. Und um nun auch noch das letzte Geheimnis um die Worcestershiresauce zu lüften, verrät dieses Video, wie sie richtig ausgesprochen wird: