10 Fakten: Die besten Tricks für leckere Bratkartoffeln

Knusprige Bratkartoffeln, die so herrlich duften, das man sie bereits meilenweit riechen kann – wer liebt sie nicht? Doch wer schon mal versucht hat, Omas oder Mamas Bratkartoffeln nachzukochen, wurde nicht selten vom Ergebnis enttäuscht: ölig und matschig statt knusprig und in der Mitte fluffig. Mit diesen einfachen Tricks lässt sich das vermeiden.

Bratkartoffeln mit Speck und Zwiebeln in einer Pfanne
Bratkartoffeln mit einer Kruste bekommen auch Hobbyköche mit ein paar Tricks hin. (Symbolbild: Getty Images)

Bratkartoffeln sind eine leckere Beilage, allerdings auch als Hauptmahlzeit nicht zu verachten. Während sie die einen pur genießen, pimpen sie andere mit Speck und Zwiebeln oder auch mit Käse. Doch nicht die Zutaten machen den entscheidenden Unterschied, sondern die Zubereitung.

Denn die wenigsten bekommen die Bratkartoffeln so hin, wie sie sie aus ihrer Kindheit kennen, nämlich mit einer herrlichen braunen Kruste, bei deren Anblick einem schon das Wasser im Munde zusammenläuft. Zu roh, zu fettig, zu ungenießbar sind die Bratkartoffeln im Worst Case. Doch was genau ist schief gelaufen?

Diese 10 Tipps helfen dir dabei, knusprige Bratkartoffeln zu bekommen:

Kartoffeln vorkochen

Diese Methode ist zwar die aufwändigste, aber du wirst es nicht bereuen, versprochen! Gib die Kartoffeln für 15 Minuten (maximal 20!) in kochendes Wasser, um sie vorzukochen. Danach werden sie zwar noch nicht komplett durchgegart sein – doch das ist beabsichtigt. Auf diese Weise behalten die Kartoffelscheiben beim Schneiden und Braten ihre Form und bröckeln nicht.

Ein Tipp für perfekte Bratkartoffeln: Die Kartoffeln vorkochen. (Symbolbild: Getty)
Ein Tipp für perfekte Bratkartoffeln: Die Kartoffeln vorkochen. (Symbolbild: Getty)

Lass die gekochten Kartoffeln vor dem Schneiden vollständig abkühlen. Das ist vermutlich erst nach gut fünf Stunden der Fall, doch dieser Schritt trägt ebenfalls enorm dazu bei, dass die Kartoffelscheiben ihre Struktur behalten. Der klare Vorteil dieser Methode: Das Braten der Kartoffeln geht im Anschluss schneller. Die Scheiben werden innen gleichmäßig cremig und nicht zu fest, da die Stärke beim Abkühlen verkleistert, was für eine krosse Kruste beim Braten sorgt. Du kannst die Scheiben auch etwas dicker schneiden – etwa ein halber Zentimeter ist ideal.

Übrigens solltest du die Kartoffeln immer mit Schale vorkochen. Ohne Schale gekochte Kartoffeln verlieren zu viel Stärke und werden daher schnell matschig. Noch ein Tipp: Wenn du die Kartoffeln warm schälst und über Nacht kalt stellst, kühlen sie ab und werden trockener. Dadurch behalten sie beim Braten ihre Form besser.

Welche Kartoffelsorte ist die beste für Bratkartoffeln?

Die Kartoffelsorte spielt bei perfekten Bratkartoffeln eine untergeordnete Rolle. Wichtiger sind die Eigenschaften der Kartoffeln. Für vorgekochte Bratkartoffeln sind festkochende Sorten die beste Wahl, da sie aufgrund ihres niedrigeren Stärkegehalts gut geschnitten werden können und ihre Form behalten. Wenn du Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln zubereiten möchtest, entscheide dich für "festkochende" oder "überwiegend festkochende" Sorten. Mehlige Kartoffeln sind weniger geeignet für Röstkartoffeln. Sie eignen sich am besten für Pürees oder Knödel.

Schon gewusst? 10 Fakten über Pommes

Du hast gekochte Pellkartoffeln vom Vortag übrig? Perfekt! Die Verwendung von gekochten Kartoffeln vom Vortag ist eine großartige Möglichkeit zur Resteverwertung. Für Bratkartoffeln wählst du am besten kleine bis mittelgroße Kartoffeln. Die sogenannten "Drillinge" eignen sich perfekt für dünnere Scheiben. Vorgekochte Kartoffeln werden besonders knusprig, wenn du sie in Spalten oder Würfel schneidest und sie beispielsweise in einer Schüssel grob vermengst. Dadurch wird die Oberfläche aufgeraut und beim Braten entsteht eine knusprigere Textur.

Welche Pfanne eignet sich am besten für Bratkartoffeln?

Keine Sorge, für die Zubereitung brauchst du keine High-Tech-Ausrüstung. Eine gewöhnliche Bratpfanne reicht völlig aus. Falls du eine alte Gusseisenpfanne irgendwo in der Küche herumliegen hast, umso besser. Gusseisen speichert die Hitze und verteilt sie gleichmäßig auf den Kartoffelscheiben. Ein Stahl-Wok macht ebenfalls einen soliden Job. Wichtig ist, dass du eine ziemlich große Pfanne nimmst, damit die Kartoffelscheiben genug Platz haben, sich zu entfalten, und nicht zu eng aneinander kleben.

So wenig Wenden wie möglich

Beim Braten von Kartoffeln ist Geduld gefragt. Die Kartoffelscheiben sollten ruhig in der Pfanne liegen bleiben, ohne häufig gewendet zu werden. Zu viel Bewegung kann dazu führen, dass sie zerfallen. Einheitlich geschnittene Kartoffelstücke sorgen für eine gleichmäßige Garung und Bräunung. Ein weiterer Tipp: Platziere die Scheiben, Spalten oder Würfel möglichst nebeneinander in der Pfanne.

Heißes Öl ist essenziell

Damit die Bratkartoffeln nicht zu matschig und fettig werden, ist es wichtig, dass das Öl in der Pfanne sehr heiß ist. Deshalb solltest du Fette mit niedrigem Rauchpunkt wie beispielsweise Butter meiden. Perfekt sind Pflanzenöle wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl. Sie haben einen hohen Rauchpunkt und können problemlos stark erhitzt werden, ohne zu verbrennen.

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Wenn du den köstlichen Geschmack von Butter nicht missen möchtest, ist Butterschmalz die beste Wahl, da es ebenfalls hohe Temperaturen verträgt.

Die richtige Temperatur

Bei vorgekochten Kartoffeln ist es ideal, wenn das Bratfett eine Temperatur von 160 bis 170 Grad hat. Falls du keinen Temperaturmesser hast, kannst du auch einfach einen Holzstab oder einen Kochlöffel ins heiße Fett halten. Wenn kleine Bläschen um den Stab aufsteigen, ist die Temperatur richtig, um die Kartoffeln anzubraten. Dieser Trick funktioniert übrigens auch bei der Zubereitung von Pommes.

Für das Braten von rohen Kartoffeln empfehlen sich etwas niedrigere Temperaturen. Da sie länger in der Pfanne bleiben müssen, um zu garen, verhindern die niedrigeren Temperaturen, dass die Kartoffelscheiben zu dunkel werden, während sie im Inneren noch roh sind. Übrigens: Werden die Kartoffeln zu braun oder gar schwarz, kann das für die Gesundheit schädliche Acrylamid entstehen.

Die richtige Würze

Neben einer guten Portion Pfeffer bieten Gewürze wie Kümmel, Thymian, Majoran und Muskat eine geschmacklichen Kick bei Bratkartoffeln. Wenn du es dir beim Würzen leicht machen möchtest, kannst du natürlich auch zu einer passenden Gewürzmischung greifen. Auch Rosmarin und Paprikapulver können den Bratkartoffeln eine aromatische Note verleihen.

Zwiebel, Rosmarin und Kartoffel sind immer eine gute Kombination. (Symbolbild: Getty)
Zwiebel, Rosmarin und Kartoffel sind immer eine gute Kombination. (Symbolbild: Getty)

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Frische Kräuter wie Petersilie oder Schnittlauch sind ebenfalls eine gelungene Ergänzung zu den rustikalen Bratkartoffeln. Ein besonderer Tipp aus dem Kräuterkorb: Basilikum kann ebenfalls geschmacklich überzeugen.

Würze erst zum Schluss

Da die Kartoffeln bei hoher Hitze gebraten werden, empfiehlt es sich, sie erst nach der Zubereitung zu würzen. Dadurch vermeidest du, dass die Gewürze und Kräuter verbrennen. Die Zwiebeln und der Speck werden auch erst gegen Ende der Zubereitung dazugegeben, um ein besonders knuspriges Ergebnis zu erzielen. Beide Zutaten setzen nämlich Feuchtigkeit frei. Die knusprigen Bratkartoffeln könnten sich dadurch leicht in Matsch verwandeln.

So werden Bratkartoffeln besonders kross

Schäle die festkochenden, rohen Kartoffeln, schneide sie in gleichmäßige Stücke und lege sie kurz in eine Schüssel mit kaltem Wasser. Dieser Schritt ist entscheidend, da dabei überschüssige Stärke aus den Kartoffeln ausgespült wird, was für die knusprige und krosse Textur sorgt. Schneide außerdem eine Zwiebel in kleine Würfel und stelle sie beiseite.

Erhitze in einer Pfanne Öl auf hoher Hitze. Gieße die Kartoffelwürfel oder -scheiben durch ein Sieb ab und gib sie sofort in das heiße Öl. Ein weiterer entscheidender Schritt ist das Abdecken der Pfanne. Lasse die Pfanne ungefähr fünf Minuten geschlossen, bevor du die Kartoffeln zum ersten Mal vorsichtig wendest. Während des Bratens solltest du die Kartoffeln regelmäßig sanft umrühren und wenden, um eine gleichmäßige Bräunung zu erreichen. Falls nötig, kannst du die Hitze etwas reduzieren. Aber denke daran, nach jedem Wenden wieder den Deckel auf die Pfanne zu setzen. Durch den entstehenden Dampf werden die Kartoffeln nämlich gegart. Dieser Prozess dauert etwa 35 Minuten.

Etwa zehn Minuten bevor die Kartoffeln gar sind, solltest du die Zwiebelwürfel auf die Kartoffeln geben, aber mische sie dabei noch nicht unter. Vergiss nicht, den Deckel wieder auf die Pfanne zu setzen, damit die Zwiebeln sanft garen können. Nach etwa fünf Minuten vermische die Zwiebeln dann mit den Kartoffeln. Lass die Bratkartoffeln zum Schluss noch fünf Minuten offen braten und würze nach Belieben mit Salz, Pfeffer und Kräutern deiner Wahl.

Das leichteste Rezept für Bratkartoffeln

Wer nicht ständig am Herd stehen und die Kartoffeln wenden möchte, für den kommt die Zubereitung im Backofen wie gerufen. Du schneidest die Kartoffeln in Scheiben oder Würfel, vermengst sie nach Belieben mit etwas Olivenöl, Paprikapulver, Salz, Pfeffer, Rosmarin und Majoran in einer Schüssel und gibst sie dann auf ein Blech mit Backpapier.

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Im vorgeheizten Ofen werden die Kartoffeln dann bei 220 Grad (Umluft) etwa 40 Minuten knusprig gebacken. Achtung, nach der Hälfte der Zubereitungszeit einmal wenden! Der Vorteil dieses Rezepts: Es kommt mit deutlich weniger Öl aus. Es lassen sich auch größere Portionen problemlos im Ofen zubereiten. Übrigens: Bei dieser Variante kannst du die Schale auch dranlassen – für eine Extraportion Knusprigkeit (vorher gut waschen natürlich!). Für etwas Würze sorgen auch Zwiebeln und Karotten, die mit den Kartoffeln einfach mitgebacken werden.

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