The Social Pulse: Was hat es mit dem "Bird Test" als Beziehungstest auf sich?

Verliebt sein – kaum etwas lässt die Welt in bunteren Farben erstrahlen. Doch wie kann man sicher sein, dass der Mensch, den man bisher vor allem von seiner besten Seite kennen gelernt hat, auch wirklich zu einem passt? Der "Bird Test" soll helfen, genau das herauszufinden.

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Hilft der "Bird Test" bei der Beziehung? (Symbolbild: Getty)

Mit einem einfachen Test herausfinden, ob der*die neue Partner*in zu einem passt. Das klingt fast zu einfach, um wahr zu sein, oder? Doch genau das soll mit dem "Bird Test" (deutsch: "Vogel-Test") gelingen. Namensgeberin des Tests ist Alyssa Caribardi, eine bekannte TikTokerin. Sie erzählt in einem Video, dass sie den Test laufend anwendet: "Ich mache das mit Freunden, Familienmitgliedern, wirklich mit jedem, den ich treffe. Wenn sie den Bird Test bestehen, sage ich es ihnen auch sofort, weil dieser Test einfach faszinierend ist."

Ein Specht vor dem Fenster

Um zu veranschaulichen, wie der Test funktioniert, schildert sie folgende Situation: Sie und eine neue Freundin waren gerade in einem Café, als Alyssa vor dem Fenster einen Specht bemerkte. Sie machte ihre Freundin darauf aufmerksam. Diese schaute sofort aus dem Fenster, um den Specht zu sehen.

Die nächsten zehn Minuten verbrachten die beiden Frauen schließlich damit, spannende Fakten über Spechte zu googlen und unterhielten sich über den Vogel. Das unmittelbare Interesse ihrer Freundin lässt sich als Zeichen einer guten Chemie zwischen den beiden Frauen interpretieren, da ist sich Alyssa Caribardi sicher. Würde das Gegenüber mit Desinteresse reagieren und nicht auf das Gesagte eingehen, sei hingegen Vorsicht geboten: "Das ist ein wirklich schlechtes Zeichen."

Specht
Was hat ein Specht mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun? (Bild: Getty Images)

Darauf beruht der Bird-Test

Alyssa Caribardi hat den Bird-Test nicht erfunden. Es handelt sich um eine Idee des bekannten Psychologen John Gottman. Er entwickelte sie in den 80er Jahren unter dem Namen "bids for emotional connection" (sinngemäß übersetzt: "Versuche, eine emotionale Verbindung herzustellen"). Gottman beschreibt "bids" als "die Grundeinheit emotionaler Kommunikation". "Bids" können klein oder groß, verbal oder nonverbal (z.B. Berührung) sein. Sie sind Verbindungsanfragen. Sie können lustiger, ernster oder sexueller Natur sein.

"Bids" werden oft absichtlich vorsichtig und subtil formuliert, weil Menschen laut Gottman Angst davor haben, verletzlich zu sein und sich selbst zu zeigen. Anstatt zu sagen: "Ich möchte eine Beziehung zu dir aufbauen! Beachte mich!", stellt man eine Frage, erzählt eine Geschichte oder berührt das Gegenüber vorsichtig, um Kontakt herzustellen. Wenn es am Ende nicht klappt, ist das nicht so verletzend, wie auf eine unmissverständliche Bitte um Nähe und Kontakt eine Abfuhr zu erhalten. Im Rahmen seiner Forschung fand Gottman Folgendes heraus: Werden Versuche, eine emotionale Verbindung mit einem Gegenüber herzustellen, häufig abgelehnt, führt das oft zum Ende einer Beziehung.

Fazit

Natürlich geht es beim Bird Test nicht um einen Vogel, sondern um das, was der Vogel darstellt: eine Gelegenheit zur Kontaktaufnahme. Wenn ein Mensch dieses Kontaktangebot ablehnt, indem er zum Beispiel nicht auf ein Gespräch über einen Vogel vor dem Fenster oder auf eine belanglos erscheinende Frage eingeht, bedeutet das nicht automatisch, dass es keine gemeinsame Basis für eine Beziehung gibt.

Stellt man jedoch fest, dass die eigenen Kontaktversuche immer wieder auf Desinteresse stoßen, kann das ein Hinweis auf ein Ungleichgewicht in der Beziehung sein. Findet man sich dagegen in einem angeregten Gespräch über die ausgefeilte Klopftechnik des Schwarzspechts wieder – Jackpot! Hier zeigt jemand echtes Interesse. Und das wünschen wir uns am Ende doch alle.

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