Thermostate für die Fußbodenheizung anschließen
Sie wollen sich ein Raumthermostat anschaffen, aber wissen nicht, wo Sie es positionieren und wie Sie es anschließen sollen? Hier lesen Sie, welche Thermostate es für Ihre Fußbodenheizung gibt und welche Schritte Sie beim Anschluss befolgen sollten.
Das Wichtigste in Kürze
Es wird zwischen wassergeführten und elektrischen Fußbodenheizungen unterschieden.
Mit Raumthermostaten können Sie Ihre Heizung bequem steuern. Den Anschluss können Sie in wenigen Schritten selbst durchführen.
Smarte Steuerungen erlauben die Temperaturregelung des Heizkörpers auch per Smartphone oder PC.
Für die Nachrüstung bieten sich Funkthermostate an.
Grundlagen der Fußbodenheizung
Eine Fußbodenheizung ist ein Flächenheizsystem, das in den Boden integriert ist und den Raum durch Strahlungswärme erwärmt. Es gibt zwei Haupttypen von Fußbodenheizungen: wassergeführte und elektrische Systeme. Bei der elektrischen Variante erzeugen elektrische Heizkabel oder Heizmatten Wärme durch Strom. Die Installation ist einfacher und kostengünstiger, hat aber höhere Betriebskosten und ist auf großen Flächen weniger effizient.
Warmwasser-Fußbodenheizungen bestehen aus einem Netzwerk von Rohren, durch die warmes Wasser fließt. Das System ist meist in mehreren Heizkreisen verlegt. Die Rohre sind mit einem Heizkreisverteiler verbunden, der das warme Wasser aus der Heizanlage bezieht. Diese Ausführung erlaubt ein effizientes und gleichmäßiges Heizen und reduziert Heizkosten durch niedrige Vorlauftemperaturen. Allerdings ist der Einbau eines Systems mit einem Heizkreisverteiler teurer und die Nachrüstung aufwendiger.
Arten von Thermostaten
Thermostate – auch Raumthermostate genannt – gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Es gibt analoge, digitale und intelligente Steuerungsgeräte für die Fußbodenheizung. Die meisten davon gibt es auch als Funkthermostate, die sich insbesondere für das Nachrüsten eignen, da hier keine Stemm- und Verputzarbeiten anfallen. Das einfachste Thermostat ist die analoge Art. Bei diesem regeln Sie die Temperatur manuell über ein Rädchen. Der Vorteil: Analoge Geräte sind günstig in der Anschaffung und einfach zu bedienen. Der Nachteil ist, dass es nur wenige Funktionen bietet.
Wer also mehr möchte, greift zum digitalen Thermostat mit Display und Bedieneinheit. Bei dieser Variante können Sie die Wunschtemperatur sowie Heizpläne und Regeln einstellen, damit die Fußbodenheizung sich zu bestimmten Zeiten automatisch ein- oder ausschaltet. Dadurch können Sie Energie und Heizkosten einsparen. Dafür kosten solche Geräte etwas mehr Geld.
Planen Sie ein Smart-Home-System in Ihrem Haus, sind intelligente Thermostate die richtige Wahl. Solch eine Regelung des Heizkörpers kann sich an Ihr Verhalten anpassen und selbstständig die Fußbodenheizung steuern. Viele der intelligenten Raumthermostate bieten weitere Funktionen wie Wetterprognosen und lassen sich mit Smartphone oder Computer verbinden. Auf diese Weise ist auch eine Fernsteuerung möglich.
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In der Regel verbaut man Raumthermostate als Aufputz-Installation, wenn man diese nachrüstet. Beim Neubau oder einer großen Sanierung ist eine Unterputz-Installation sinnvoller.
Positionierung des Thermostats
Bevor Sie ein Raumthermostat für Ihre Fußbodenheizung anschließen, müssen Sie sich Gedanken über die Position der Regelung machen. Dies ist wichtig, damit das Thermostat die Wärmeabgabe der Heizung ordnungsgemäß steuern kann. Dafür ist es nämlich notwendig, dass das Gerät die Raumtemperatur erfassen kann. Es misst, wie warm es in einem Raum ist und es vergleicht mit dem eingestellten Wert. Bei Bedarf schaltet die Steuerung die Heizung ein oder aus. Die Montage erfolgt in einer Höhe von 1,40 bis 1,60 Metern über dem Boden. Dadurch erfasst das Thermostat die mittlere Raumtemperatur.
Vermeiden Sie Orte, die starker oder ständiger Sonneneinstrahlung, Zugluft oder Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Ungeeignet sind zudem Nischen sowie Stellen hinter Vorhängen und Möbeln. Achten Sie stattdessen auf folgende Merkmale für den Standort:
ausreichender Abstand zu Wärmequellen
nicht zu nah an Fenstern und Türen
nur an trockenen Bereichen der Wand (Schutz vor Spritzwasser)
Natürlich muss das Thermostat auch gut erreichbar sein, damit Sie die Fußbodenheizung schnell und einfach regeln können.
Thermostat für die Fußbodenheizung anschließen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Da es sich beim Anschluss von Thermostaten um Arbeiten an der Elektroinstallation handelt, darf dies nur von ausgebildeten Fachkräften ausgeführt werden. Heimwerker mit entsprechender Ausbildung können die Montage und das Anschließen selbst durchführen, wenn Sie sich an die fünf Sicherheitsregeln nach der Normenreihe DIN VDE 0105 halten.
Freischalten
Gegen Wiedereinschalten sichern
Spannungsfreiheit feststellen
Erden und Kurzschließen
Benachbarte, spannungsführende Teile abdecken
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Für die Verkabelung von Thermostaten mit 230 Volt ist mindestens eine dreiadrige Leitung mit den Leitungen Schwarz (Phase), Braun (korrespondierender Leiter) und Blau (Neutralleiter) nötig. Wird ein Schutzleiter (Grün-Gelb) benötigt, ist eine vieradrige Leitung vorausgesetzt.
Rechtliche und technische Aspekte
Thermostate sind gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtend für Hausbesitzer. Dies ist in § 63 Abs. 1 GEG geregelt: „Wird eine heizungstechnische Anlage mit Wasser als Wärmeträger in ein Gebäude eingebaut, hat der Bauherr oder der Eigentümer dafür Sorge zu tragen, dass die heizungstechnische Anlage mit einer selbsttätig wirkenden Einrichtung zur raumweisen Regelung der Raumtemperatur ausgestattet ist.“
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Von der Regelung des GEG ausgenommen sind Fußbodenheizungen, die vor dem 31. Januar 2002 installiert wurden, sowie Räume mit einer Fläche unter sechs Quadratmetern. Alle anderen Anlagen müssen nachgerüstet werden.
Fachgerechte Installation: Wann ist ein Fachmann erforderlich?
Auch wenn die Verkabelung des Thermostats nicht kompliziert ist, sollten Sie ein Thermostat für Ihre Fußbodenheizung durch einen Fachbetrieb anschließen lassen. Damit ist sichergestellt, dass der Einbau fachgerecht erfolgt ist und Sie haben den Vorteil, dass die Haftung bei Schäden durch den ausführenden Fachbetrieb übernommen wird.