TikTok-Userin zeigt, wie Botox-Panne ihr Lächeln „verpfuscht“ hat und geht viral
Eine Frau aus Florida ist mit ihrer enttäuschenden Erfahrug mit Botox viral gegangen. Dieses hatte sie sich spritzen lassen, um ihre Temporomandibuläre Dysfunktion (TMD) zu behandeln. Hierbei handelt es sich um eine schmerzhafte Erkrankung des Kiefers, die dazu führen kann, dass der Kiefer blockiert oder knackt.
Am Dienstag lud Montana Morris ein Video auf TikTok hoch, um zu erklären, wie eine Injektion in den Kaumuskel ihres Kiefers ihr Lächeln „verpfuscht“ hatte. Morris‘ Video wurde in weniger als 48 Stunden über 4,4 Mio. Mal aufgerufen und die TikTok-User wollten wissen, wie so eine Routinebehandlung so schiefgehen kann.
In einem Interview mit Buzzfeed erklärte Morris, dass sie seit Jahren an TMD leide. Nachdem sie bereits einige andere Behandlungsmöglichkeiten ausprobiert hatte, empfahl ihre Ärztin ihr, es mit Botox zu versuchen.
Boom: Schönheitsoperation sind in Coronazeiten im Trend
„Vor etwa zwei Jahren entwickelte ich TMD. Anfangs war es nur leicht, aber plötzlich wachte ich manchmal morgens auf und mein Kiefer blockierte vollständig“, erklärte sie. „Manchmal blieb er mehrere Tage lang verhakt und blockierte dann schließlich ganze zwei Wochen lang. Zu dem Zeitpunkt beschloss ich, es mit Botox zu versuchen.“
Botox wird häufig bei der Behandlung von TMD eingesetzt, da es den Kaumuskel vor Überlastung schützt und so Kieferschmerzen lindert.
"Ich wusste, dass es kein gutes Ende nehmen würde"
„Meine Ärztin hatte mir schon zuvor muskelentspannende Mittel verschrieben“, fügte Morris hinzu. „Die haben allerdings nicht geholfen und sie empfahl mir deshalb Botox als Alternative zu einem komplizierten chirurgischen Eingriff. Bei der Spritze wurde mir gesagt, dass sich die endgültigen Ergebnisse in ein oder zwei Wochen einstellen würden, aber mein Gesicht fühlte sich bereits innerhalb von vier Tagen wie gelähmt an – ich wusste also, dass es kein gutes Ende nehmen würde.“
Morris erklärte, dass zum Zeitpunkt ihrer Behandlung in dem medizinischen Spa, eine Marke für Injektionsmittel ähnlich wie Botox namens Dysport im Angebot war.
„Sie hatten Dysport im Angebot, das einfach eine andere Marke ist als Botox, aber die Maßeinheiten sind unterschiedlich. Ich entschied mich also dafür“, sagte sie. „Sie sagten mir, dass eine Einheit Botox 3 Einheiten Dysport entsprechen würde. Ich hatte nur zugestimmt, 15 Einheiten Botox in jeden Kaumuskel gespritzt zu bekommen, aber bei der Injektion wurde bei der Umrechnung der Werte für Dysport nicht die richtige Menge aufgezogen.“
Nach wenigen Wochen bemerkte sie die negative Auswirkung, die die Behandlung auf ihr Gesicht hatte.
„Mein Mund wurde immer schmaler. Ich konnte beim Lächeln immer weniger Zähne sehen – das fiel mir zuerst auf“, erklärte sie. „Dann verschwanden meine Grübchen fast vollständig. Meine TMD hat sich gebessert – die Blockade in meinem Kiefer löste sich schnell nach der Behandlung und er blockiert sehr viel seltener, aber überraschenderweise habe ich mehr Schmerzen als vorher. Durch die Lähmung habe ich einen ziemlichen Muskelschwund erlitten, sodass mir das Kauen bestimmter Dinge schwerer fällt als früher.“
Sie kehrte in die Klinik zurück, um sich Hilfe bei der Person zu holen, die ihr ursprünglich die Injektion gegeben hatte. Sie wurde allerdings an einen anderen Angestellten verwiesen, der Morris die Nachricht überbrachte, dass man ihr nicht nur zu viel Dysport injiziert hatte, sondern dass dieses auch in die falschen Bereiche ihres Gesichts gespritzt wurde.
„Leider hatte das medizinische Spa anfangs nicht die beste Einstellung und versuchte so zu tun, als würde so etwas einfach manchmal vorkommen und dass ‚es viele Leute nicht stört‘. Ich habe allerdings eine komplette Erstattung verlangt, die sie mir dann auch bewilligten“, sagte sie.
"Kaum jemand spricht darüber"
Obwohl Morris‘ Geschichte ein unglückliches Missgeschick war, passiert so etwas häufiger man vermuten würde.
„Ich habe erfahren, dass es Leuten ziemlich häufig passiert, aber kaum jemand spricht darüber. Wahrscheinlich weil es peinlich ist so etwas durchzumachen“, so Morris. „Ich kann stolz von mir behaupten, dass ich mein ganzes Leben lang ziemlich selbstbewusst gewesen bin, aber mein Lächeln zu verlieren hat meine Persönlichkeit mehr beeinträchtigt, als ich es mir jemals hätte vorstellen können.“
Trotz der Enttäuschung hat sich Morris dazu entschieden, positiv zu denken, denn sie weiß, dass die Wirkung der Injektion irgendwann nachlassen wird.
In den Jungbrunnen gefallen: Diese Mutter wird ständig für die Schwester ihrer erwachsenen Tochter gehalten
„Das Gute ist, dass es nur vorübergehend ist“, machte sie deutlich. „Mein Lächeln wird irgendwann wieder das alte sein! Ich habe mittlerweile auch einige ehrliche Dankesnachrichten erhalten, weil ich auf die möglichen Folgen aufmerksam gemacht habe. Deshalb ist es für mich auch okay, dass so viele Menschen jetzt mein Gesicht in diesem Zustand gesehen haben.“
Ellie Spina
VIDEO: Mit Botox gegen Kopfschmerzen