Todesfalle: Deshalb darf kein Hund bei Hitze im Auto bleiben!

Weshalb auch "nur kurz" im Zweifel zu lang ist – und wie Passanten helfen können, wenn sie Hunden an heißen Tagen im verschlossenem Auto entdecken.

Schon nach kurzer Zeit können Temperaturen im Auto gefährlich hoch steigen – auch wenn die Außentemperatur noch als angenehm empfunden wird. (Bild: Getty Images)
Schon nach kurzer Zeit können Temperaturen im Auto gefährlich hoch steigen – auch wenn die Außentemperatur noch als angenehm empfunden wird. (Bild: Getty Images)

30 Grad, schönste Sonne – während der eine in der Hitze schwitzt, zeigt sich für den anderen der Sommer von seiner schönsten Seite. Das menschliche Temperaturempfinden ist individuell – doch bei einem sollten wir uns einig sein: Bei Hitze gehört kein Tier in ein verschlossenes Auto – auch nicht „nur kurz“ oder wenn sich die Temperaturen vermeintlich noch im „Wohlfühlbereich“ befinden. Denn schon eine kurze Zeit im verschlossenen Innenraum eines Autos kann im Sommer für einen Hund tödlich enden. Warum?

Deshalb darfst du einen Hund im Sommer keinesfalls im Auto lassen

Zum einen steigen in einem in der Sonne geparkten Auto auch bei einer noch angenehmen Außentemperatur die Temperaturen schnell gefährlich hoch an: Schon bei 24 Grad im Freien steigt das Thermometer im Wageninneren innerhalb von 30 Minuten auf 40 Grad an. Bei 30 Grad draußen wird es drinnen bereits nach 15 Minuten 40 Grad heiß. Selbst bei lauen 20 Grad Außentemperatur kann die Temperatur im Auto innerhalb einer Stunde auf 46 Grad steigen (weitere Beispiele siehe Grafik unten!). Eine solche Temperatur kann für den Hund lebensgefährlich werden: Denn Hunde verfügen über nur wenige Schweißdrüsen und kühlen sich vor allem über das Hecheln ab. Im heißen Auto können sie ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren, das Risiko für irreparable Organschäden oder gar einen Herzstillstand steigt. Bei einer Körpertemperatur von über 40 Grad droht ein Hitzschlag.

(Grafik: www.bussgeldkatalog.org)
(Grafik: www.bussgeldkatalog.org)

Vermeintlich gut gemeinte Kompromisse des Hundehalters wie ein spaltbreit geöffnetes Fenster oder das Parken an einem schattigen Plätzchen helfen übrigens wenig bis gar nicht: Denn die Luftzirkulation reicht zur Temperaturregulierung bei Weitem nicht aus.

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Und die Sonne kann drehen und schon nach kurzer Zeit frontal ins Auto scheinen. Neben fatalen Folgen für den Hund kann das Zurücklassen des Haustiers im heißen Auto für den Halter richtig teuer werden: Muss die Polizei sich um die Befreiung des Hundes kümmern, wird das Fahrzeug in der Regel durch einen Schlüsseldienst geöffnet, der Hund wird ins Tierheim gebracht – für beides trägt der Tierhalter die Kosten. Auf die Besitzer kann außerdem eine Ermittlung wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zukommen.

Hund im heißen Auto entdeckt – was tun?

Wer etwa auf einem Supermarktparkplatz einen Hund in einem verschlossenen Auto entdeckt hat, sollte zunächst versuchen, den Halter ausfindig zu machen – zum Beispiel durch Ausrufen im Supermarkt. Führt die Suche zu keinem Ergebnis, kann die Polizei oder Feuerwehr gerufen werden – diese sind verpflichtet, Tiere aus tödlichen Fallen zu befreien. Zeigt das Tier bereits Anzeichen eines Hitzschlags (Apathie, starkes Hecheln, Erbrechen etc.), sollte schnellstens versucht werden, das Tier zu befreien. Achtung: Damit etwa das Einschlagen einer Scheibe keine Sachbeschädigung darstellt, sollte der künftige Tierretter sich um einen Zeugen bemühen, der die „Notstandssituation“ im Nachhinein belegen kann.

SOS-Tipps für überhitzte Hunde

Ist der Hund aus der gefährlichen Lage befreit, sollte er sofort in den Schatten gebracht und mit handwarmem oder kühlem (keinesfalls eiskalten!) Wasser gekühlt werden. Danach sollte der Hund umgehend zum Tierarzt gebracht werden – denn auch nach der Rettung kann ein Hund an den Folgen eines Hitzschlags sterben.

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