Ungeschönt ist sexy: Bloggerin beweist, was hinter vermeintlich perfekten Selfies steckt
Instagram und Co. sind voll von Selfies, die Gesicht und Körper ins rechte Licht rücken. Doch eine Bloggerin hatte jetzt genug von den Beschönigungen – und postete ein „Hinter den Kulissen“-Foto aus ihrem Selfie-Alltag, das sie so zeigt, wie sie wirklich aussieht.
Den Kopf leicht geneigt, alles im perfekten Winkel, am besten ein wenig von oben fotografiert: Viele Blogger sind echte Profis, wenn es darum geht, gute Selfies zu machen ¬– so auch Tova Leigh. Die Mutter und Ehefrau bloggt auf ihrem Facebook-Account „Thoughts About Stuff“ sowie auf Instagram über ihr Familienleben. Und hat mit ihrer humorvollen und offenen Art schon die stattliche Anzahl von einer halben Million Facebook-Fans gesammelt.
Auch Körper, Gewicht und Weiblichkeit gehören zu den Themen der Bloggerin und Autorin. Mitte Mai postete sie dieses Selfie und schrieb dazu über ihre schlimmen Erinnerungen an ein Korsett – das sie das letzte Mal bei ihrer Hochzeit vor acht Jahren getragen habe. „Ich erinnere mich, wie ich mich hinter einem riesigen Busch versteckte und meine Mutter das verdammte Ding lockern musste, weil ich kaum noch atmen konnte“, schrieb sie.
Dennoch würde sie ständig über Werbung für Korsetts stolpern – eine Tatsache, die sie verstöre. Den Post beendete sie mit einem Appell: „Auch, wenn wir offiziell wieder das 17. Jahrhundert eingeläutet haben, möchte ich denjenigen, der die Idee hatte, dass Frauen in 2017 aussehen sollen wie Jessica Rabbit, bitten, sich seine Korsetts in den Hintern zu schieben und mich meinen Mami-Bauch in Frieden genießen zu lassen.“
Eine Weile später setzte sie sich mit dem Post erneut auseinander. Und stellte fest, dass auch sie nicht frei von Schönheitsidealen und kleinen Tricks ist. Sie habe schließlich auch einen Filter eingesetzt und ein bewusst hübsches Selfie genutzt, um ihren Appell zu untermalen. Also postete Leigh jetzt ein weiteres Foto, das sie vor dem Bildschirm stehend zeigt – während sie das vermeintlich perfekte Selfie machte.
Das Ergebnis: Keine Filter, der Bauch hängt ein wenig über den sehr knappen Shorts, das Gesicht wirkt müder als auf dem Vorgängerfoto. Sie selbst habe das erste Foto zwar sehr gemocht und viel Lob dafür bekommen, doch sie wolle nun zeigen, wie sie dabei wirklich aussah. Aus einem ganz bestimmten Grund: „Am Wochenende habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass mehr und mehr Menschen sich depressiv und unsicher fühlen, wenn sie all die ‚perfekt’ aussehenden Menschen in den sozialen Netzwerken sehen, die sie für echt halten“, erklärte Tova Leigh. Sie wolle daher ganz bewusst zeigen, dass die Realität oft anders aussieht. Und dass auch diese „echten“ Momente schön seien. „Ihr seid schön, so wie ihr seid. Und nichts ist mehr sexy, als echt zu sein.“
Auch diese Bloggerin räumte mit einem ehrlichen Selfie mit dem Social-Media-Perfektionswahn auf: