US-Amerikanerin macht Urlaub in Europa: 5 Dinge, die mich an dem Leben hier faszinieren

Unsere Autorin reiste mit ihrem Mann ein halbes Jahr lang durch Europa. - Copyright:  Emily Pogue
Unsere Autorin reiste mit ihrem Mann ein halbes Jahr lang durch Europa. - Copyright: Emily Pogue

Auf meiner Reise durch Europa besuchte ich viele Länder: von Frankreich über Großbritannien bis nach Tschechien. Dabei fiel mir schnell auf, wie sehr sich das Leben hier vom Alltag in den USA unterscheidet.

Ich lernte die Menschen vielerorts mit der Zeit kennen und tauchte in Kulturen ein. Dabei erlebte ich einige angenehme Überraschungen, aber auch weniger willkommenere.

Hier sind die fünf Dinge, die mich am meisten am Leben in Europa faszinieren.

Reise durch Europa: Diese Eigenheiten haben mich am meisten überrascht

A train pulling into a station on a sunny day.
A train pulling into a station on a sunny day.

Emily Pogue

Was für mich ein kurzer Trip ist, bedeutet für Europäer eine lange Reise.

Lange Autofahrten? Als Amerikanerin sind sie für mich ein Klacks, immerhin sitze ich wie viele andere in meiner Heimat stundenlang im Auto. Meiner Meinung nach ist jeder Trip, der weniger als einen zwölf Stunden dauert, an einem Tag machbar.

Mit dieser Einstellung reiste ich auch nach Europa – mit dem Unterschied, dass ich hier in Zügen fuhr. Die Einheimischen allerdings reagierten geradezu schockiert, wenn sie hörten, welche Strecken ich auf mich nahm. Dass ich acht Stunden lang von Basel in der Schweiz nach Amsterdam fuhr, überraschte etwa einen Hotelangestellten, der nicht glauben konnte, dass ich an einem Tag so weit reisen würde.

Wenn ich versuchte, meine Erfahrungen mit Roadtrips in den USA zu erklären, stieß ich auf wenig Verständnis. Eine Frau war in höchstem Maße überrascht, als ich ihr erzählte, dass man in Texas zwölf Stunden lang in die Ferne fahren kann und dabei trotzdem noch im selben Bundesstaat bleibt.

Für sie bedeutete eine solche Reise, dass sie in der gleichen Zeit von ihrer belgischen Heimatstadt Brüssel bis nach Mailand in Italien fahren konnte. Mir wurde klar, wie sehr sich die Perspektive ändert, wenn man zwischen Ländern und nicht zwischen Staaten reist.

Two Czech koruna coins on a table.
Two Czech koruna coins on a table.

Emily Pogue

In einigen Ländern zahlen die Menschen nicht in Euro.

Ich trage nur noch selten Bargeld mit mir herum. Jedoch sorgte ich vor und hob zur Sicherheit Geldscheide für meinen Europa-Trip ab, um überall zahlen zu können, falls meine Kreditkarte nicht akzeptiert würde.

Allerdings erntete ich einen verwirrten Blick von einem tschechischen Imbissangestellten, als ich versuchte, in Euro zu bezahlen.

Dabei lernte ich, dass die Tschechische Republik zwar Teil der Europäischen Union ist, aber nicht der Euro-Zone. Tatsächlich haben von den 27 EU-Ländern sieben den Euro nicht eingeführt: Bulgarien, die Tschechische Republik, Dänemark, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden. Das war mir als Amerikanerin nicht klar gewesen.

Obwohl einige dieser Länder möglicherweise in Zukunft den Euro einführen werden, werde ich mich vor einer Reise in diese Länder noch einmal erkundigen.

A crowd of people walk through a museum with a curved ceiling.
A crowd of people walk through a museum with a curved ceiling.

Pandora Pictures/Shutterstock

Die Sprachbarriere isolierte mich von den Locals.

Ich verbrachte drei Monate in Regionen, in denen Englisch nicht als Hauptsprache genutzt wird. Anfangs war es aufregend, mich in gebrochenem Französisch oder Deutsch zu versuchen, um mich mit Ladenbesitzenden zu verständigen. Ich unterhielt mich auch mit Locals, die fließend Englisch sprachen – zum Glück.

Nach etwa zwei Monaten merkte ich jedoch, dass ich etwas vermisste, worüber ich nie nachgedacht hatte: die Gespräche fremder Menschen um mich herum.

Wenn Menschen plaudern, gibt es immer was zu hören: ein Ehepaar, das seine Pläne für das Abendessen bespricht, eine Mutter mit ihrem Kind, die sich für einen Apfel entscheidet, oder ein Angestellter, der einem Kunden hilft.

Obwohl ich oft von Menschen umgeben war, ahnte ich nicht, wie einsam ich mich fühlen würde, wenn ich die alltäglichen Gespräche um mich herum nicht verstehen könnte.

A large dog lying on grass without a leash.
A large dog lying on grass without a leash.

Emily Pogue

Die Hunde sind sehr gut erzogen.

Aus meiner Heimat im Bundesstaat Colorado kenne ich hundefreundliche Geschäfte und Restaurants. Auf der Straße aber sind die Vierbeiner angeleint.

In weiten Teilen Europas war das anders. Ob in einem ruhigen Viertel, in einem Park oder in einem belebten Stadtzentrum, die Menschen liefen mit ihren Hunden umher – ohne Leine.

Trödelt der Hund, reicht ein Pfiff und er kehrt sofort an die Seite seiner Frauchen oder Herrchen zurück. Ich bin mir nicht sicher, wie die Europäer ihre Hunde so gut erziehen – aber es funktioniert offensichtlich.

A black sign with a gold ram outside a pub that reads, "Sheep Heid Inn Pub & Dining. Scotland's oldest-surviving public house est. 1360."
A black sign with a gold ram outside a pub that reads, "Sheep Heid Inn Pub & Dining. Scotland's oldest-surviving public house est. 1360."

Emily Pogue

Die Orte sind uralt.

Europa ist berühmt für seine jahrhundertealten Kirchen und Wahrzeichen. Aber was mir am meisten Spaß machte, war die Geschichten gewöhnlicher Gebäude zu entdecken. Wenn ich etwa einen Feinkostladen oder eine Buchhandlung besuchte, entdeckte ich stets ein kleines Schild, das verriet, dass das Gebäude älter war als mein Heimatland.

Das beste Beispiel: ein Pub in der schottischen Hauptstadt Edinburgh. Bevor ich ihn betrat, musste ich zweimal hinschauen, um zu glauben, wann der Pub eröffnet wurde, nämlich 1360. Während ich an meinem Getränk nippte, konnte ich nicht umhin, mich zu fragen, wer im Laufe der Jahre an diesem Ort noch ein Bier getrunken hatte.

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