Virales Gebäck: Was ist ein Crookie?

Neuer Gebäck-Hybrid erobert die Welt

Croissants
Frische Croissants aus dem Ofen sind ein wahrer Genuss. Gefüllt mit Keksteig werden sie zu einer dekadenten Köstlichkeit: dem Crookie. (Symbolbild: Getty Images)

Erinnern Sie sich noch an den Cronut? Dieses mittlerweile fast ikonische Gebäck wurde 2013 von dem New Yorker Bäcker Dominique Ansel erfunden. Die kreative Mischung aus Mischung aus Croissant und Donut löste weltweit einen regelrechten Hype aus und war der Startschuss für eine Reihe wilder Gebäck-Hybride. Anfang der 2010er Jahre eroberte etwa der Cruffin Foodie-Feeds auf Social-Media.

Diese gelungene Verschmelzung von Croissant und Muffin wird der Bäckerei Mr. Holmes Bakehouse in San Francisco zugeschrieben. Nach Cronut und Cruffin (und einer Reihe weiterer teigiger Hybrid-Kreationen) stehen Menschen nun für den nächsten Gebäck-Sonderling Schlange: den Crookie. Dafür wird ein Croissant mit Keksteig gefüllt und anschließend gebacken. Das Ergebnis: ein knuspriges Croissant mit einer weichen, süßen Keksteigfüllung. Bleibt nur noch eine Frage: Wie kommt man an das sündige Teilchen?

Crookie: Weltweite Bekanntheit durch TikTok-Video

Bereits 2022 kreierte der Pariser Konditor Stephane Louvard ein Gebäck, das zwei Jahre später für einen neuen Trend sorgen sollte: den Crookie. Zunächst sei es "nur etwas für Stammgäste gewesen", erzählt Louvard in einem Interview mit der Agentur AFP. Als ein auf die Pariser Gastro-Szene spezialisierter Instagram-Account dann die Kreation auf seinem Kanal vorstellte, verkaufte der Konditor plötzlich 150-200 Crookies pro Tag. Doch zu internationaler Bekanntheit kamen die süßen Teilchen erst, als sich der TikTok-Influencer Johan Papz dabei filmte, wie er genüsslich in einen Crookie biss:

2.200 Crookies pro Tag

Durch die virale Verbreitung des Videos waren die bis dahin nur einem kleinen Kreis bekannten Crookies plötzlich – im wahrsten Sinne des Wortes – in aller Munde. Louvard erinnert sich: "Hunderte Menschen kamen, die meisten davon junge Frauen zwischen 18 und 25 Jahren, die Smartphones in der Hand hatten, um mit ihnen Fotos zu machen." In den folgenden Wochen bildete sich täglich eine Schlange vor der Bäckerei. Mittlerweile verkauft Louvard bis zu 2.200 Crookies pro Tag. Um die Nachfrage zu bedienen, musste er sogar zwei zusätzliche Arbeiter einstellen.

Konditor versteht den Hype nicht

Der Konditor freut sich zwar über das gute Geschäft, ist aber nach wie vor etwas verwirrt über die nicht abebben wollende Begeisterung: "Ich meine, es ist ein bisschen verrückt“, sagte er. "Irgendwann muss man aufhören. Es ist nur ein Keks im Croissant, es ist keine revolutionäre Erfindung."

Crookie wird weltweit nachgeahmt

Weltweit sind mittlerweile zahlreiche Konditoreien auf den Crookie-Trend aufgesprungen. In Tel Aviv, Singapur, New York und Brüssel werden sie verkauft. Ein Patent auf seine Erfindung will Louvard jedoch nicht anmelden. "Wozu? Um mit der halben Welt vor Gericht zu stehen?", so der Konditor. Doch auch, wenn es mittlerweile immer mehr Crookie-Nachahmer*innen gibt – den originalen Crookie findet man nur in der kleinen "Boulangerie Louvard" im 9. Arrondissement in Paris.