Warum man die Figur einer schwangeren Frau nicht kommentieren sollte

In einem offenen neuen Instagram-Beitrag teilte Deena Margolin ihre Frustration über Menschen, die ihren schwangeren Körper kommentieren.

(Symbolbild: Getty Images)
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Margolin ist Kindertherapeutin und eine Hälfte des sehr beliebten Eltern-Coaching-Duos Big Little Feelings, zu deren mehr als zwei Millionen Follower auch Promimütter wie Amy Schumer, Hilaria Baldwin, Brooklyn Decker und Sophie Turner gehören.

"'WOW! Du bist SO WINZIG!!! Du siehst TOLL aus! Guck mal, wie SCHLANK du bist!!' Ich habe das so oft während meiner Schwangerschaft gehört und es macht mich jedes Mal fertig", schrieb Margolin, die in der 31. Woche ihrer zweiten Schwangerschaft ist.

Sie teilte ein Selfie von sich mit den Worten "normalisiert es, die Figur schwangerer Frauen nicht zu kommentieren" und erklärte, wie diese unerwünschten Kommentare zu ihrem Körper ihren Kampf mit Essstörungen anheizen.

"Ich weiß, dass die Leute es gut meinen, aber diese 'Komplimente' schalten direkt die essgestörte Stimme an, mit der ich schon seit Jahrzehnten lebe: 'Winzig ist besser.' 'Die Leute mögen dich lieber, wenn du schlank bist'", schrieb sie.

"Vor der Schwangerschaft habe ich jahrelang gehungert"

"Vor der Schwangerschaft habe ich jahrelang gehungert", fuhr die Erziehungsexpertin fort. "Ich habe meinen exzessiven Sport als ‚Marathontraining‘ rationalisiert – einen lässigen Lauf über 20 Meilen, sodass ich essen ‚durfte‘. Dieses dumme Kate Moss-Zitat "Nichts schmeckt besser als sich dünn anfühlt" war mein Mantra. Und wisst ihr was? Meine schlankste Zeit, in der ich am ‚dünnsten‘ und ‚am schönsten‘ war und in der ich ständig Komplimente bekam, weil ich ‚winzig‘ war, waren die traurigsten, einsamsten und schmerzhaftesten Tage meines Lebens."

Margolin erzählte weiter, wie sie "gezwungen war, sich meinen größten Ängsten zu stellen" – damit aufzuhören, zu wenig zu essen und zu viel Sport zu treiben – als sie mit ihrem ersten Kind schwanger wurde, das jetzt ein Jahr alt ist. Obwohl sie "Angst davor hatte, dass mein Körper dicker wird", wusste sie, dass "mein heranwachsendes Baby es nicht verdient hat, zu hungern [und] zu leiden" – und "dass ich das auch nicht verdient habe."

"Von jemandem, der die Qualen [und] das Leiden durchgemacht hat, sich den Schönheitsnormen der Gesellschaft anzupassen, tut mir einen Gefallen: Hört auf, Kommentare über Körper im Allgemeinen abzugeben, ob schwanger oder nicht. Wir sollten uns alle darauf einigen, Fremde und Freunde nicht mehr mit einem Kommentar über ihren Körper zu begrüßen", forderte sie.

"Und wenn wir eine schwangere Person sehen, lasst uns ihre Figur nicht kommentieren"

"Lasst uns intensiv daran arbeiten, die Botschaft zu verbreiten, dass alle Körper schön sind. Dass das INNERE zählt. Lassen wir es zu, dass unsere Töchter [und] Söhne Gespräche über innere Stärke [und] Güte hören und hören wir auf, zarte, dünne Figuren zu loben. Lasst uns dafür sorgen, dass unsere Kinder uns nie sagen hören: ‚Ich bin so fett, ich darf das nicht essen‘ oder ‚Ich muss dringend abnehmen.‘

"Und wenn wir eine schwangere Person sehen, lasst uns ihre Figur nicht kommentieren", beendete sie ihren Beitrag. "Bitte hört auf zu fragen, ob Leute Zwillinge bekommen oder ob sie bald platzen. Wenn ihr eine schwangere Person seht, sagt einfach das hier: ‚Es ist so schön dich zu sehen!! Wie geht es dir?‘ und belasst es dabei."

In nur wenigen Stunden wurde Margolins Post von mehr als 43.000 Usern gelikt und viele Mütter pflichteten ihr bei und teilten ihre eigenen Erfahrungen mit unerwünschten Kommentaren zu ihren Körpern.

"Es hat mir so viel genommen", schrieb eine Frau, der gesagt wurde, sie sehe "gar nicht schwanger" aus.

Viele merkten an, dass eine schlanke Figur während der Schwangerschaft auf gesundheitliche Komplikationen hindeuten kann (aber nicht muss). Daher können Bemerkungen, dass sie "so winzig" seien, großen Stress bei werdenden Eltern auslösen.

"Lasst sie zuerst sprechen!"

"Ich habe es gehasst", so ein Kommentar zu den genauen Blicken anderer. "Ich hatte Angst, dass etwas nicht stimmte. Ich habe eine Angststörung und es hat mich wirklich getroffen. Lasst eure Kommentare zu dem Bauch einer schwangeren Frau. Fragt sie, wie es ihr geht und dann macht etwas, das ihr Leben 5 Prozent einfacher macht."

"Wir können nie wissen, welches Verhältnis Menschen zu ihren Körpern oder sogar ihren Schwangerschaften haben", fügte jemand anderes in den Kommentaren hinzu. "Lasst sie zuerst sprechen!"

Andere sprachen davon, dass sie sich "verletzt" fühlten, als ihnen gesagt wurde, dass sie anscheinend mehrere Babys in sich tragen oder "kurz vor der Geburt stehen". Und viele sprachen davon, dass es ein Tabu sein sollte, über den Körper anderer Personen zu sprechen – Punkt.

"Normalisiert es, die Figur KEINES Menschen zu kommentieren", lautete ein Kommentar.

Erin Donnelly

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