Warum man "vorbeugende" Toilettengänge vermeiden sollte
Jeder kennt es wahrscheinlich: Man verlässt das Haus und entscheidet sich im letzten Moment doch anders, um schnell noch mal auf die Toilette zu gehen. Um vorzusorgen, falls man unterwegs doch mal müsste und kein WC auffindbar sein sollte – oder zumindest keins, das man wirklich begehen möchte.
Tatsächlich wäre es allerdings besser, wenn wir die Zeit damit nützen würden, um eventuell noch mal einen prüfenden Blick in den Spiegel zu werfen, statt aufs Klo zu rennen, ohne wirklich zu müssen. Denn Experten zufolge tun wir unserer Blase damit leider überhaupt keinen Gefallen – im Gegenteil! Wir können ihr sogar schaden.
Deshalb solltest du es vermeiden, vorbeugend aufs Klo zu gehen
Woran es liegt, dass die meisten von uns noch mal kurz aufs Klo rennen, bevor sie das Haus verlassen? Man weiß es nicht. Vermutlich haben wir in der Vergangenheit schon zu oft eine Toilette gesucht und hätten uns dabei fast in die Hosen gemacht. Die meisten tun es jedenfalls: Sie gehen aufs Klo, ohne wirklich zu müssen – und das, obwohl Experten etwas anderes raten.
Tatsächlich ist es eine wirklich schlechte Angewohnheit, sich zum Wasserlassen zu zwingen. Wie Tiffany Sequeira, Spezialistin für Beckenbodengesundheit, gegenüber der britischen "Metro" verriet, sollte man keinesfalls vorbeugend auf die Toilette gehen, da das im späteren Leben zu Problemen mit der Blase führen könnte.
"Auf die Toilette zu gehen, wenn du nicht das unmittelbare Bedürfnis dazu verspürst, belastet deine Blase beim Entleeren, obwohl sie eigentlich noch nicht voll ist", erklärt Sequeira. Im Normalfall sendet der Urin, der gegen die Blasenwand drückt, dem Gehirn ein entsprechendes Signal, dass ihm deutlich macht, dass man aufs Klo muss. Geht man aber auf die Toilette, bevor dieses Signal kommt, stört man die Signale zwischen seinem Gehirn und seiner Blase – erst recht, wenn man das regelmäßig macht.
"Vorbeugende" Toilettengänge können die Blase schwächen
Das könne laut Sequeira zu einer Funktionsstörung der Blasensignalgebung führen. Und noch viel schlimmer: "Im Laufe der Zeit gewöhnt sich deine Blase daran, Urin auch bei geringerem Blasendruck abzulassen, was zu einer 'schwachen Blase' führt." Die Expertin rät außerdem zu Beckenbodenübungen, die deine Blase, den Darm und die Gebärmutter (falls du eine hast) unterstützen, da der Beckenboden nicht nur durch Schwangerschaften geschwächt wird, sondern auch durch Bewegungsmangel und häufiges Sitzen. Auch Männer sollten ihren Beckenboden nicht verachten.
Solche Übungen lassen sich auch im Alltag ganz einfach durchführen, wenn man beispielsweise auf den Bus oder in der Schlange an der Kasse wartet. Der Beckenboden wird dabei mehrfach hintereinander fest angespannt und wieder losgelassen. Wie man das macht? Am besten lässt es sich so erklären: Du kannst deine Beckenbodenmuskeln am besten spüren, wenn du dir vorstellst, dass du während des Wasserlassens versuchst, den Urinstrahl zu unterbrechen. Übrigens: Ein kräftiger Beckenboden bietet nicht nur Schutz vor Inkontinenz, indem er die Schließfunktion der Harnröhre und des Afters unterstützt, sondern steigert auch die Freude am Sex.