Wie wird Waldhonig gewonnen? TikToker geht mit Wahrheit viral

Unzählige Menschen genießen Waldhonig am Frühstückstisch. Nur wenige dürften die (für manche doch recht) eklige Wahrheit hinter der Herkunft des beliebten Aufstrichs kennen, wie die Reaktionen unter einem Tiktok-Clip zeigen.

Waldhonig oder Blütenhonig? Hier gibt es einen Unterschied! (Bild: Getty Images)
Waldhonig oder Blütenhonig? Hier gibt es einen Unterschied! (Bild: Getty Images)

Waldhonig ist ein beliebter Brotaufstrich und gehört bei vielen zum Standard-Repertoire – nicht nur am Frühstückstisch. Doch weißt du, aus was dieser Honig gewonnen wird? Die Reaktionen unter einem aktuellen Tiktok von Aron Pinter lassen Schlimmes erahnen! Die meisten seiner knapp 15.000 Follower auf der Kurzvideo-Plattform überraschte der durch die TV-Show "The Voice" bekannt gewordene Sänger nämlich mit einer Anekdote aus einem Café.

Eine Freundin von ihm habe sich bei einem entspannten Treffen mit Bekannten etwas Honig in ihren Tee gekippt, berichtet Pinter darin. Daraufhin habe er ihr und den Anwesenden erzählt, wie Waldhonig wirklich entsteht. Der Sänger dachte, dies sei allgemein bekannt. Doch in dem Video sagt er: "Ich habe dezent die Stimmung gekillt!" Denn seine Freunde hinterließ er ob der Wahrheit in einer Art Schockstarre. "Dann wurde erstmal gegoogelt. Obviously hatte ich recht. Und irgendwie war dann der Vormittag gelaufen", sagt Pinter.

Weißt du, aus was Waldhonig besteht?

Pinter erklärt im Tiktok: "Waldhonig ist kein klassischer Blütenhonig, sondern besteht aus den Exkrementen von Blattläusen. Also basically Kacke."

Der Sänger hat mit seiner Erklärung recht. Denn nur Blütenhonig wird aus Blütennektar gewonnen. Waldhonig dagegen, auch Honigtau genannt, ist ein tierisches Produkt. Die Fachseite Honig und Bienen schreibt, dass es sich bei Waldhonig tatsächlich um die Ausscheidungen von Blattläusen, Schildläusen, Rindenläusen und Zikaden handelt.

Flüssiges Gold: Wie Honig entsteht und wie gesund er ist

Der Deutsche Imkerbund legt sogar exakt fest, wie einzelne Sorten bezeichnet werden. So darf Waldhonig nur dann unter dieser Bezeichnung verkauft werden, wenn es sich um Honigtauhonig handelt, der vollständig von Insektenausscheidungen aus Wäldern gewonnen wurde. Ein Parkwald in der Stadt reiche hingegen nicht aus.

TikTok-Reaktionen: "Ich will das nicht wissen!"

Nicht nur seine Freunde hat Pinter mit der Wahrheit auf dem falschen Fuß erwischt. Auch unter dem Kurzvideo gehen die Reaktionen in eine ähnliche Richtung. "Und ich dachte, Waldhonig kommt daher, weil die Bienen das aus den Blumen machen, die im Wald wachsen", schreibt einer Userin. "Danke für die Aufklärung, ich bin schockiert", schreibt ein anderer. Ein anderer schreibt, was wohl viele denken "Digga! Ich will das nicht wissen! Waldhonig ist megalecker und jetzt muss ich diese Bürde tragen."

Für alle, die genauso denken, gibt es allerdings zumindest etwas Aufmunterung. Die Fachseite ergänzt nämlich, dass es sich bei den "Ausscheidungen" der Kleinlebewesen aus Wäldern nicht um klassischen Kot, sondern eher um einen Überschuss des aufgenommenen Siebröhrensaftes handelt: das natürliche Nährstoff-Transportsystem von Waldpflanzen, also auch von Gräsern, Pilzen, Waldkräutern und Bäumen. All diese Pflanzen sondern einen Saft ab, der den Insekten als Nahrung dient.

Ist Waldhonig gesund?

Da Waldhonig mehr Mineralstoffe und Spurenelemente, aber auch ätherische Öle enthält, gilt er prinzipiell als der gesündere Honig. Jedoch: Wie andere Honigsorten auch, besteht Waldhonig zu 80 Prozent aus Zucker.

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) schreibt, dass Honig aufgrund seines hohen Zuckergehalts "aus ernährungswissenschaftlicher Sicht in erster Linie ein kalorienreicher Energielieferant" ist. Und ansonsten nur in geringen Mengen und ab und zu verzehrt werden sollte.

Überblick: Welche Honigsorten es gibt und wie sie sich unterscheiden

Mehrere internationale Studien kamen allerdings laut Ökotest in den letzten Jahren zu dem Ergebnis, dass Honig im Vergleich zu gängigen Hustenarzneien mindestens gleichwertige Linderung verspricht.

VIDEO: Der Honig, den wir essen, ist wahrscheinlich keiner