Zu wenig Schlaf? Sport kann die ungesunden Folgen wettmachen

Hin und wieder nachts wach zu liegen hat noch keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit - chronischer Schlafmangel allerdings schon. Wissenschaftler wollen nun eine Möglichkeit gefunden haben, den gesundheitlichen Folgen entgegenzuwirken.

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Kriegst du zu wenig Schlaf? Dann solltest du auf ausreichende Bewegung achten (Bild: Getty Images)

Schlaf gehört zu den wichtigsten Faktoren für eine gute Gesundheit und volle Leistungsfähigkeit. Auch mit langfristigen Auswirkungen wie Herzkrankheiten und eine kürzere Lebensspanne wird Schlafmangel in Verbindung gebracht.

Doch wer kriegt schon stets genug davon? Ist es nicht Stress oder Zeitmangel, ist es bei vielen eine Schlafstörung, die auf das Wohlbefinden schlägt. Wer sich selbst also nicht einfach ein, zwei Stunden mehr Nachtruhe verordnen kann, kann die ungesunden Folgen Forschern zufolge jedoch mit regelmäßiger Bewegung ausgleichen.

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Da Bewegungslosigkeit ähnliche gesundheitliche Konsequenzen wie Schlafmangel zugeschrieben werden, untersuchte ein Forscherteam von der Universität Sydney, ob es einen Zusammenhang zwischen beidem gibt. Über elf Jahre hinweg wurden 380.000 Menschen kurz vor dem Seniorenalter immer wieder untersucht.

Nun wurden die Ergebnisse der Studie im "British Journal of Sports Medicine" veröffentlicht. Diese besagen, dass man die negativen Auswirkungen von Schlafmangel reversieren kann, wenn man sich so viel oder mehr bewegt, wie es von Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen wird.

Wie viel Sport notwendig ist, um Schlafmangel auszugleichen

Da nicht allein die Dauer der Bewegung entscheidend ist, sondern auch die Intensität, wurde die sportliche Aktivität in MET Minuten gemessen - MET steht für das Metabolische Äquivalent, das verwendet wird, um den Energieverbraucht eines Menschen bei unterschiedlichen körperlichen Aktivitäten zu vergleichen.

Eine MET Minute entspricht grob der Kalorienzahl, die in 60 Sekunden mittelschwerer körperlicher Bewegung verbrannt wird. 600 MET Minuten ergeben in etwa 150 Minuten mittleren oder 75 intensiven Trainings - die Menge, die die WHO pro Woche empfiehlt.

Wie viel Schlaf braucht der Mensch - und was ist zu viel?

Was die Forscher über elf Jahre Langzeitstudie feststellten: Je schlechter der Schlaf von Probanden, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie im Studienzeitraum durch unterschiedliche Todesursachen starben. Diejenigen, die wenig oder gar keinen Sport trieben (600 MET Minuten wöchentlich oder weniger), hatten eine 57 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, zu sterben.

Die Kombination aus Schlaf- und Bewegungsmangel erhöhte das Risiko für Herzkrankheiten um 67 Prozent, die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, um 45 Prozent und die von Lungentumoren sogar um 91 Prozent.

Deutlich besser waren die Ergebnisse der Menschen, die mindestens 600 MET Minuten oder sogar 1200 MET Minuten pro Woche absolvierten. Die sportliche Aktivität wirkte sich wiederum auch positiv auf ihren Schlaf aus, wie die Forscher feststellten.

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