10 Fakten: Goldene Regeln der Kindererziehung

Kindererziehung ist die wichtigste und anspruchsvollste Aufgabe im Leben von Eltern. Es gibt keine perfekte Anleitung, aber einige grundlegende Prinzipien, die als Leitfaden dienen können: die "10 goldenen Regeln der Kindererziehung".

Junger Vater: Größtes Glück der Welt (Foto: REUTERS/Callaghan O'Hare)
Junger Vater: Größtes Glück der Welt. (Foto: REUTERS/Callaghan O'Hare)

Liebe und Zuneigung

Ein Kind in die Welt zu setzen, verändert buchstäblich alles – auch emotional. Bedingungslose Liebe und Zuneigung von Elternseite sollten gegenüber dem Kind nicht nur selbstverständlich sein, sie müssen auch richtig kommuniziert werden. Man kann einem Kind in den ersten Lebensjahren nicht oft genug "Ich liebe dich" sagen, um das Selbstvertrauen zu stärken. Das Wichtigste ist schließlich, Kinder mit Liebe und Unterstützung auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben zu begleiten.

Kommunikation auf Augenhöhe

Richtig mit seinem Kind zu sprechen, ist die Königsdisziplin des Elternseins. Zunächst einmal gilt es, aufmerksam zuzuhören, wenn sich Kinder mitteilen – selbst im Babyalter bei den ersten Worten. Das Gefühl zu vermitteln, dass man das Kind in seinen Bedürfnissen ernst nimmt, ist das A und O. Je älter das Kind wird, desto wichtiger wird es, offene Gespräche zu fördern. Dies stärkt die Bindung und ermöglicht es, die Bedürfnisse und Gefühle des Kindes besser zu verstehen.

Infografik: Gut erzogen | Statista
Infografik: Gut erzogen | Statista

Geduld

Leichter gesagt als nach der x-ten Nervenprobe getan: Geduld ist eine hohe Tugend bei der Kindererziehung. Je größer die Neigung zur Impulsivität und kürzer die viel zitierte "Zündschnur", desto größer das Konfliktpotenzial. Eltern in spe müssen wissen: Kinder machen (immer wieder) unzählige Fehler, lernen aber durch Erfahrung. Wer Geduld und Zeit aufbringen kann, die Kinder aus ihren Fehlern lernen zu lassen, ist eindeutig im Vorteil.

Vorbild sein

Leichter gesagt als getan: Es gilt, ein gutes Vorbild zu sein. Kinder lernen gerade in jungen Jahren am unmittelbarsten durch Beobachtung das Verhalten ihrer Bezugspersonen und imitieren es. Eltern sollten entsprechend Werte und Verhaltensweisen vermitteln, die sie vom Kind erwarten. Also weg mit dem Smartphone oder Tablet beim Essen oder wenn der Nachwuchs mit einem spricht.

Kinder lernen schnell und viel – besonders von den Eltern (Foto: REUTERS/Feline Lim)
Kinder lernen schnell und viel – besonders von den Eltern. (Foto: REUTERS/Feline Lim)

Leben im Augenblick – so oft wie möglich

Das wertvollste Gut, das man Kindern schenken kann, ist weder der Tesla noch ein dickes Aktiendepot zum 18. Geburtstag – sondern schlicht und ergreifend die eigene Zeit. Und zwar so intensiv und qualitativ wie möglich. "Live in the Moment", heißt es im anglo-amerikanischen Sprachgebrauch immer so passend. Lebe im Moment, lass dich nicht von Nebensächlichkeiten ablenken. Gemeinsame Aktivitäten stärken die Bindung und schaffen Erinnerungen fürs Leben.

Lob und Belohnung

Positives Verhalten verdient Lob und mitunter gar Belohnungen. Ist dem Kind etwas gelungen, hat etwas erinnert und vielleicht gar eine ganz eigene Lösung in einer (Spiel-)Situation gefunden, kann man es nicht oft genug loben. "Gut gemacht!" motiviert Kinder und verstärkt ihr positives Verhalten.

Konsequenz

Auf der anderen Seite gilt es, klare Regeln und Grenzen zu setzen, die eingehalten werden müssen. Kinder brauchen Konsistenz, um zu lernen, was akzeptabel ist und was nicht. Und vor allem, dass Handlungen wie Zuspätkommen, Unordentlichkeit, Unachtsamkeit und andere Verfehlungen Folgen haben.

Eigenverantwortung fördern

Früh in der Kita lernen Kinder, Eigenverantwortung zu übernehmen. Zunächst helfen die Erzieher noch, doch irgendwann macht sich das Kind daran, selbst die Zähne zu putzen, Schuhe zu schnüren und Jacke und Regenhose anzuziehen. Eltern sollten alles daransetzen, die in der Kita erlernten Errungenschaften auch zu Hause einzufordern und das Kind zur Eigenverantwortung zu erziehen, um Selbstständigkeit und Selbstvertrauen zu entwickeln.

Kindergartenkinder: Täglich viel neuer Input (Foto: REUTERS/Jason Lee)
Kindergartenkinder: Täglich viel neuer Input. (Foto: REUTERS/Jason Lee)

Respekt

Oft genug schwingt im elterlichen Ton die klare Rollenverteilung durch: Wir Eltern haben das Sagen, Du, Kind hörst jetzt zu. Eltern sollten aufpassen, nicht zu schnell einen bevormundenden Ton einzuschlagen und schlimmstenfalls in Auseinandersetzungen von oben herab zu kommunizieren. Kinder sind immer als individuelle Wesen mit eigenen Gedanken und Gefühlen zu respektieren, selbst wenn sie nicht immer alles verstehen und richtig machen. Die Würde eines Kindes ist stets zu wahren und auch die Privatsphäre zu respektieren.

Gelassenheit

Last but not least: Gelassenheit nicht vergessen. Die Wohnung mag nach einem Kindergeburtstag verwüstet worden sein, das Parkett ruiniert, der Teppich fleckig, das Kinderbett durchbrochen, die Laune im Eimer, die Eltern bei einem hässlichen Streit um einen verweigerten Spielzeugkauf in der Öffentlichkeit blamiert. Doch sollten sie nach jedem Fiasko mit ihrem Kind reflexartig daran denken: Auch das geht vorbei – vor allem mit Gelassenheit.

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