10 Fakten über Pfeffer

Pfeffer gehört zu einer guten Küche genauso dazu wie Salz. Bereits in der Antike war Pfeffer als wertvolles Handelsgut bekannt. Das beliebte Gewürz kommt in verschiedenen Farben vor. Doch wusstest du, dass es auch Pfeffer gibt, der eigentlich keiner ist? 10 Fakten über Pfeffer, die du vielleicht noch nicht kanntest.

Verschiedenfarbige Pfefferkörner
Ohne Pfeffer kochen – undenkbar! (Symbolbild: Getty Images)

Die weit verbreitete Redewendung "Geh doch hin, wo der Pfeffer wächst" impliziert die Absicht, jemanden in eine weit entfernte Region zu verweisen. Am liebsten auf den Mond. Doch wo wächst Pfeffer eigentlich und welches Korn ist das schärfste?

10 Dinge, die du vielleicht noch nicht über den Pfeffer wusstest:

Was ist die Heimat des Pfeffers?

Pfeffer hat seinen Ursprung tatsächlich in Indien. Alexander der Große soll derjenige gewesen sein, der die ersten Pfefferkörner mit nach Europa brachte. Indien befand sich in vergangenen Zeiten an einem Ort, der für alle praktisch unerreichbar war. Über einen Zeitraum von etwa 1.000 Jahren begann man jedoch damit, Pfeffer in Südostasien anzubauen. Besonders die kambodschanische Provinz Kampot bietet ideale Bedingungen für den Pfefferstrauch, weshalb der sogenannte Kampot Pfeffer als besonders hochwertig und begehrenswert gilt. Heutzutage erfolgt der Pfefferanbau auch in anderen Ländern wie Vietnam, Indonesien, Malaysia und Brasilien.

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Übrigens: Was heute Safran und Vanille sind, waren früher Pfeffer und Salz. Pfeffer galt lange Zeit als luxuriöse Handelsware. Aufgrund seiner Aromen und Herkunft war Pfeffer ein wahrhaft königliches Gewürz, das in Gold aufgewogen und sogar als Zahlungsmittel genutzt wurde.

Wie erkennt man Pfeffer von hoher Qualität?

Qualitativ hochwertigen Pfeffer erkennst du an seinen satten Farben. Ein blasser und ausgelaugt wirkender Pfeffer deutet darauf hin, dass auch seine Aromen flach und weniger intensiv sind. Kampot Pfeffer ist ebenfalls am aromatischsten, wenn er seine charakteristische rot-bräunliche Farbe hat. Ein guter Trick, um zu prüfen, welche Qualität die Pfefferkörner haben: Du kannst die Körner in ein Glas Wasser geben. Sollten sie nach einigen Minuten auf den Boden sinken, sind sie voll und somit von guter Qualität. Bleiben die Körner oben schwimmen, sind sie hohl und von schlechter Qualität. Außerdem: Je intensiver der Duft, der beim Mahlen entsteht, desto frischer ist wohl auch der Pfeffer.

Was tun, wenn zu viel Pfeffer im Essen gelandet ist?

Nicht etwa Milch oder Sahne hilft gegen zu scharfes Essen, sondern etwas, von dem man es nie annehmen würde: ein Apfel. Piperin ist der Stoff im Pfeffer, der für die Schärfe zuständig ist. Er ist fettlöslich und löst sich im Fett der Milch auf. Damit wird unserem Körper nur vorgetäuscht, dass das Essen weniger scharf ist. Durch die Milch verändert sich aber der Geschmack des Essens.

Infografik: Essen ist vor allem anderen eine Geschmacksfrage | Statista
Infografik: Essen ist vor allem anderen eine Geschmacksfrage | Statista

Beim Apfel ist das jedoch eine andere Geschichte. Diesen soll man in sechs Scheiben schneiden (nicht schälen!) und 30 Minuten lang mitkochen. Durch das in der Schale und in den Kernen vorhandene Pektin wird die Schärfe des Pfeffers aufgenommen und gebunden. Der Apfel entschärft zwar das Essen, der Geschmack bleibt aber erhalten. Nach den 30 Minuten werden die Apfelstücke einfach wieder aus dem Essen entfernt. Übrigens: Ein Extra-Schuss Olivenöl soll Salat mit zu viel Pfeffer retten.

Pfeffer bringt die Wäsche zum Leuchten

Ein Pfeffertrick hilft dabei, vergilbte Wäsche wieder zum Strahlen zu bringen. Dafür einfach einen Teelöffel gemahlenen Pfeffer in die Wäschetrommel geben! Die Wäsche dann schonend bei 30 bis 40 Grad waschen. Der Pfeffer wirkt wie eine Art Schleifmittel beim Waschgang. Damit werden dreckige oder andersfarbige Partikel sowie Seifenreste einfach herausgerieben. Mit Salz funktioniert das auch, allerdings löst sich dieses schnell auf. Und man bräuchte zu viel davon. Bei Sand ist dagegen Vorsicht geboten, weil die groben Körner die Fasern beschädigen können.

Welcher Pfeffer ist der schärfste?

Pfeffer gibt es in vier verschiedenen Sorten: schwarz, grün, rot und weiß. Der einzig wahre Pfeffer heißt Piper Nigrum und wächst an der Pfefferpflanze – auch als Pfefferstrauch oder Pfefferbaum bekannt. Dort entwickeln sich Steinfrüchte, die dann, je nach Reifegrad, als grüner, schwarzer, weißer oder roter Pfeffer geerntet und weiterverarbeitet werden.

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Für den feurig scharfen Geschmack verantwortlich ist das Alkaloid Piperin. Dass sich die Aromen und Schärfen der vier Sorten unterscheiden, liegt am jeweiligen Anbaugebiet, dem Reifegrad und dem Verarbeitungsprozess. Sie stammen allerdings alle von der gleichen Pflanze.

Grüner und schwarzer Pfeffer sind am mildesten, weil sie von den unreifen Früchten stammen. Seine schwarze Farbe bekommt der Pfeffer durch Trocknung und Fermentierung. Beim roten Pfeffer handelt es sich um die vollreifen Früchte. Um weißen Pfeffer zu bekommen, wird die Schale des roten Pfeffers so lange bearbeitet, bis sie abfällt. Das Ergebnis sind pure Pfefferkörner. Weißer Pfeffer weist im Vergleich zu grünem und schwarzem Pfeffer einen geringeren Gehalt an ätherischen Ölen auf. Aus diesem Grund ist er zwar weniger aromatisch als sein roter Verwandter, jedoch gilt er als die schärfste unter allen Pfeffersorten.

Gibt es unechten Pfeffer?

Rosa Pfeffer ist botanisch gesehen gar kein Pfeffer. Es handelt sich um Schinusbeeren, die in Brasilien heimisch sind. Dank ihrer floralen Note sind rosa Pfefferkörner das ideale Gewürz für Desserts. Und auch Tasmanischer Pfeffer ist eigentlich gar keiner und hat nur vom Namen her etwas mit Pfeffer zu tun. Er erinnert vom Geschmack her an Lavendel, Rose, Veilchen und Waldmeister. Ebenso ist Piment kein richtiger Pfeffer und schmeckt nach Nelken. Und auch bei Cayenne-Pfeffer handelt es sich in Wirklichkeit um gemahlene Chilis.

Rosa Pfeffer ist unechter Pfeffer (Symbolbild: Getty Images)
Rosa Pfeffer ist unechter Pfeffer (Symbolbild: Getty Images)

Wie sieht eine Pfefferpflanze eigentlich aus?

Die Erscheinung der Pfefferpflanze ähnelt der von Hopfen. Es handelt sich um eine rankende Kletterpflanze, die eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen kann und eine beeindruckende Lebensdauer von bis zu 60 Jahren haben kann. Ihre Früchte beginnt sie nach drei Jahren zu tragen.

Pfeffer macht scharf

Wusstest du, dass Pfeffer ein natürliches Aphrodisiakum ist? Piperidin, ein Stoff, der in Pfeffer enthalten ist, wirkt sich positiv auf die Durchblutung aus, was sowohl für die männliche Standfestigkeit als auch für ein intensiveres Empfinden von Berührungen bei beiden Geschlechtern von Bedeutung sein kann.

So gesund ist Pfeffer

Pfeffer ist nicht nur ein geschmackvolles Gewürz, sondern auch eine Bereicherung für eine ausgewogene und gesundheitsbewusste Ernährung. Er stellt eine reiche Quelle für verschiedene Vitamine dar, darunter Vitamin A, Vitamin C, Vitamin E und Vitamin K. Ebenso liefert er wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Mangan sowie Ballaststoffe.

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Darüber hinaus enthält Pfeffer spezielle Inhaltsstoffe, die sowohl entzündungshemmende als auch antioxidative Eigenschaften besitzen. Der Wirkstoff Piperin bietet ebenfalls vielseitige gesundheitliche Vorteile. Er kann bei Erkältungen, rheumatischen Beschwerden und Krämpfen Linderung verschaffen. Zudem zeigt Pfeffer eine leichte antibakterielle Wirkung, wobei das Piperin schädliche Bakterien bekämpfen kann.

Entscheide dich für eine Pfeffersorte!

Wer das Beste aus seinen Pfefferkörnern holen möchte, sollte pro Gericht nicht mehr als eine Sorte verwenden. Jede Sorte hat nämlich ihre ganz eigenen spezifischen Geschmack. Optisch gesehen harmoniert weißer Pfeffer beispielsweise besser mit hellen Gerichten, doch sein Geschmacksprofil ist weniger aromatisch und fruchtig im Vergleich zu anderen Sorten. Daher eignet er sich besonders gut für die Zubereitung von Geflügel, Lamm, Salaten, hellen Soßen und Suppen. Auf der anderen Seite bringt grüner Pfeffer eine milde und frische Kräuternote mit, die sich hervorragend zur Verfeinerung von Fisch und Meeresfrüchten eignet.

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