Assassin's Spaghetti: Dieses Pasta-Rezept ist ein Social-Media-Hit
Warum sind verbrannte Nudeln so beliebt?
In Italien heißt es Spaghetti all’Assassina, auf Social Media meist Assassin's Spaghetti: Ein Nudel-Rezept macht gerade wieder die Runde auf TikTok und Instagram und begeistert dort dank seiner simplen Zubereitung. Denn lange bevor sogenannte "One Pot Pasta"-Gerichte zum Trend wurden, gab es Spaghetti all’Assassina.
Zur Abwechslung handelt es sich hierbei nicht um ein Rezept, das viral ging, obwohl es der Rest der Welt schon längst kannte. Zwar ist diese Art der Spaghetti-Zubereitung über 50 Jahre alt, hatte es aber lange Zeit kaum über die Grenzen von Bari im süditalienischen Apulien hinausgeschafft, wo es seinen Ursprung hat. Dank Social Media wird es 2024 nun vom Geheimtipp zum Trend-Rezept befördert - und das, obwohl es sich strenggenommen um verbrannte Pasta handelt.
Was sind Assassin's Spaghetti?
Bisweilen werden Assassin's Spaghetti auch als Spaghetti Bruciati, also verbrannte Spaghetti, bezeichnet. Beliebt ist es vor allem, weil es schnell und einfach zubereitet wird. Anstatt einer komplizierten Abfolge an Arbeitsschritten werden alle Zutaten - einschließlich der noch rohen Spaghetti - nacheinander in eine tiefe Pfanne geworfen und dann abgewartet.
Ähnlich wie bei Risotto wird die Pasta nach und nach mit Tomatensoße übergossen, bis sie gar ist. Wie man sich vorstellen kann, brennen die Nudeln dabei etwas an, doch das ist bei dem Rezept für Assassin's Spaghetti genau beabsichtigt. Das Ergebnis ist eine dicke, leicht scharfe Soße und Spaghetti mit Biss und leichtem Röstaroma.
Das Rezept: So werden Assassin's Spaghetti zubereitet
Auch wenn es auf TikTok an bisweilen äußerst zweifelhaften Rezepten und Food-Trends wimmelt, handelt es sich hierbei um ein altbewährtes Gericht aus einer kulinarisch anerkannten Gegend Italiens. Nachmachen lohnt sich also!
Wie bei vielen älteren Rezepten der Fall, ist die Zubereitung nicht in Stein gemeißelt. Oft variiert die exakte Methode ein wenig. Ein Beispiel für ein Assassin's Spaghetti Rezept ist jedoch folgendes:
Zutaten (für ca. 3 Portionen):
300 Gramm Spaghetti
300 Gramm passierte Tomaten
50 Gramm Tomatenmark
2 Zehen Knoblauch
2 getrocknete Chilischoten
2 EL Olivenöl
1 Prise Salz
ggf. etwas Pfeffer
ggf. geriebenen Parmesan
ggf. Kräuter zum Garnieren (z.B. Basilikum)
Zubereitung:
In einem Topf zunächst das Tomatenmark in etwa anderthalb Liter Wasser auflösen, eine Prise Salz und nach Belieben etwas Pfeffer hinzufügen und bei niedriger Hitze erwärmen. Manche verwenden für mehr Geschmack anstatt Wasser auch selbstgemachte Brühe - das ist jedoch optional.
Derweil den Knoblauch fein hacken und die Chilischoten in dünne Ringe schneiden. In einer Pfanne - am besten eignet sich eine gusseiserne - das Olivenöl erhitzen und Knoblauch sowie Chili darin anbraten. Die passierten Tomaten hinzugeben und, wenn diese warm sind, die rohen Spaghetti hineinlegen. Sie sollten möglichst komplett von der Soße bedeckt sein, aber zunächst nicht umgerührt oder auch nur zu stark in der Pfanne geschwenkt werden. Nicht irritieren lassen, wenn der Knoblauch oder auch die Nudeln etwas anbrennen - das ist Teil des Rezepts. Erlaubt ist lediglich, den ganzen Spaghetti-Brocken zwischendurch in der Pfanne zu wenden, bevor man frische Flüssigkeit hinzufügt.
Die Spaghetti in den Tomaten köcheln lassen, bis die Flüssigkeit fast vollständig verflogen ist, dann nach und nach - etwa einen bis zwei Schöpflöffel auf einmal - das noch warme Tomatenmark-Wasser hinzugeben. Ab etwa drei Ladungen Tomatenmark kannst du beginnen, die Nudeln etwas in der Pfanne umzurühren, damit sie sich nach und nach voneinander lösen.
Diese Prozedur wiederholst du, bis die Nudeln al dente sind. Das kann etwa 15 bis 17 Minuten dauern. Es ist je nach verwendeter Nudelsorte nicht ungewöhnlich, am Ende noch Tomatenmark übrig zu haben.
Gib die Nudeln zum Servieren auf einen großen Teller und gib nach Belieben etwas frischen Parmesan und ein paar Blätter Basilikum darauf.
Woher stammt das Rezept für Assassin's Spaghetti?
Wie so oft sind die genauen Ursprünge des Rezepts indes nicht bekannt, wenn sich auch zahlreiche Theorien darum ranken. Eine davon lautet, dass ein Koch so abgelenkt war, dass ihm die Spaghetti verbrannt sind, er sie dem Gast aber dennoch vorgesetzt hat, der begeistert war. Eine Fortsetzung dieses Mythos fügt hinzu, dass es eine schöne Frau vor dem Fenster der Küche war, die den Koch derart abgelenkt hat - vermutlich die gleiche mysteriöse Dame, der hierzulande ständig die Schuld für versalzenes Essen angedreht wird.
Eine wiederum andere Geschichte besagt, dass ein apulischer Koch versucht habe, jemanden mit einem scharfen Gericht umzubringen, woher auch der mörderische Name stammt.
Wahrscheinlicher ist, dass ein versierter Italiener sich schlicht an einer neuen Pasta-Variante ausprobiert hat, die ein wenig danebengegangen ist, aber auch leicht angebrannt noch köstlich schmeckt - wie auch Social Media nach wie vor befindet.