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Bauernregeln - Übersicht Jan-Dez

Reimende Sätze, die sich melodisch wiedergeben lassen – Bauernregeln sind so gestaltet, dass sie sich jeder gut merken kann. Volksweisheiten wie "Der April tut, was er will" kennt jeder. Für viele Bauern waren sie überlebenswichtig, weil das Wetter über eine gute oder schlechte Ernte entschied. Wir haben die wichtigsten Regeln von Januar bis Dezember für euch zusammengefasst.

Technik und Wissenschaft helfen Meteorologen dabei, das Wetter vorherzusagen. Bei den alten Bauernregeln dagegen handelt es sich Erfahrungswissen, das über Generationen hinweg gesammelt und weitergegeben wurde. Es handelt sich um Regeln, die das Wetter für die kommenden Tage, Wochen oder auch Monate voraussagen. Wann ist der beste Zeitpunkt für den Anbau? Wann ist das Gemüse erntereif? Die Bauernregeln sind für viele Landwirte auch heute noch wichtig und können für künftige meteorologische Ereignisse richtungsweisend sein.

Und auch du kennst bestimmt mindestens eine der bekannten Wetterweisheiten. Manchmal handelt es sich dabei auch um witzige Sprüche wie "Ist der Hahn heiser, kräht er morgens etwas leiser", die einen zum Lachen bringen.

Hier sind die wichtigsten Bauernregeln im Überblick:

Januar

Der komplette Januar war für viele Bauern ein guter Anhaltspunkt dafür, wie der Rest des Jahres aussehen wird. Dabei richteten sie sich meist nach Bauernregeln wie "Im Januar dickes Eis, im Mai ein üppig Reis" oder "Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer gerne heiß". Und auch schon die Neujahrsnacht ist wichtig. Denn, wie es so schön heißt: "Neujahrsnacht still und klar deutet auf ein gutes Jahr." Ist die Neujahrsnacht dagegen trüb und wolkig, dann ist das kein so gutes Zeichen.

"Sturm und Frost an Fabian ist allen Saaten wohlgetan" bedeutet, dass die Ernte gut wird, wenn es am 20. Januar stürmt und frostig ist. "An Martina Sonnenschein verheißt viel Frucht und guten Wein" bezieht sich auf das Ende des Monats. Ist es am 30. Januar nämlich sonnig, dann dürfen wir uns auf eine gute Obsternte und Wein freuen.

Februar

Und auch im Februar reißen die Wetterweisheiten nicht ab. Denn: "Ein nasser Februar bringt ein fruchtbar Jahr." Außerdem kann man sich fast sicher sein, dass wir bibbern müssen, wenn: "Nebel im Februar – Kälte das ganze Jahr." Auch Bauernregeln wie "Wenn’s im Februar nicht schneit, schneit’s in der Osterzeit" oder "Kalter Februar gibt ein gutes Roggenjahr" sind Prognosen, an die man sich hielt. "Sankt Eulalia Sonnenschein, bringt viel Obst und guten Wein" – damit ist der 12. Februar gemeint.

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Eine Vorhersage über den nächsten Monat macht: "Felix und Petrus (22. Februar) zeigen an, was wir vierzig Tag für Wetter ha’n." Am gleichen Tag sollte man außerdem darauf achten: "Ist es an Sankt Peter kalt, hat der Winter noch lange Halt." Das Ende des Monats gibt Aussicht auf das ganze Jahr: "War der Romanus hell und klar, bedeutet es ein gutes Jahr."

März

Die Bauern glaubten: "Wie’s im März regnet, wird’s im Juni regnen" und "Auf Märzenregen folgt kein Sonnensegen." Sicher war man sich auch, dass der 1. März über die Ernte entscheiden kann: "Sankt Albin im Regen, kein Erntesegen." Ebenso ist der 3. März ein Hinweis darauf, wie lange der Winter noch bleiben wird: "Wenn’s donnert um die Kunigund, treibt’s der Winter noch lange bunt."

Der 10. März gibt Ausblick auf den nächsten Monat: "Wie das Wetter auf 40 Märtyrer fällt, 40 Tage dasselbe anhält." Am 17. März sollte man darauf achten: "Sieht Sankt Gertrud Eis, wird das ganze Jahr nicht heiß." Ein einzelner Tag im März, kann über den ganzen Sommer entscheiden: "Wie das Wetter zu Frühlingsanfang (21.3.), so wird es den ganzen Sommer lang." Und auch: "Wie der 31. März, so der Herbst."

April

Bauernregeln wie "Der April tut, was er will" oder "Aprilschnee bringt Gras und Klee" kennen wohl die meisten. Den Anfang macht der 1. April: "Den 1. April musst du gut übersteh’n, dann kann dir nichts Böses mehr gescheh’n." Ob es nach dem April noch schneien wird, zeigt der 23. April: "Sankt Georg kommt nach alten Sitten zumeist auf einem Schimmel angeritten."

Und auch der 24. April verrät, ob die Jacke im Schrank bleibt oder nicht: "Wenn’s friert an Sankt Fidel, bleibt’s 15 Tag noch kalt und hell." Ein guter Zeitpunkt für die Ernte ist der 27. April: "Hat Sankt Peter das Wetter schön, kannst du Kohl und Erbsen sä’n." Auch am 30. April sollte man das Wetter im Blick behalten: "In der Walpurgisnacht Regen bringt uns reichen Erntesegen."

Mai

Auf Blitze und Donner sollte man im Mai Acht geben, denn: "Das Jahr fruchtbar sei, wenn’s viel donnert im Mai." Schlechtes Wetter mit Gewittern und Regen im Mai war für die Bauern nichts Schlechtes, im Gegenteil, denn: "Mairegen bringt Segen" und "Regen im Mai bringt fürs ganze Jahr Brot und Heu."

Wetter im Mai: So viel Wahrheit steckt in den bekanntesten Bauernregeln

Auch die Eisheiligen (11. bis 15. Mai) geben einen guten Ausblick darauf, wie die Ernte sein wird. Am 12. Mai heißt es beispielsweise: "Wenn’s an Pankratius gefriert, so wird im Garten viel ruiniert. Am 15. Mai: "Gehen die Eisheiligen ohne Frost vorbei, schreien die Bauern und Winzer Juchei". Wer auf eine gute Weinernte hofft, muss auf den 25. Mai achten: "Viel Sonne bringen muss St. Orben, sonst die Trauben leicht verdorben."

Juni

"Gibt’s im Juni Donnerwetter, wird gewiss das Getreide fetter", heißt es. Regen ist zwar gut, allerdings nicht die Kälte: "Wenn kalt und nass der Juni war, verdirbt er das ganze Jahr." Viel besser dagegen: "Ist der Juni warm und nass, gibt’s viel Korn und noch mehr Gras." Auf den 8. Juni kommt es ebenfalls an: "An Sankt Medardus wird ausgemacht, ob 40 Tag die Sonne lacht." Und auch der 10. Juni ist entscheidend: "Regnet’s am Margaret(h)entage, dauert der Regen noch vierzig Tage."

"Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag" - stimmt das wirklich?

Genauso sagt der 19. Juni voraus, wie die nächsten 40 Tage werden: "Wenn’s regnet auf St. Gervasius, es 40 Tage regnen muss." Für die Ernte sollte man sich den 24. Juni merken: "Bis Johannis wird gepflanzt, ein Datum, das du dir merken kannst." Auch den Spargel sollte man nach diesem Datum nicht mehr anfassen: "Stich den Spargel nie mehr nach Johanni." Der vermutlich wichtigste Tag im Juni ist der 27. Juni, bekannt als Siebenschläfertag, denn: "Wie das Wetter sich am Siebenschläfer verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt."

Juli

"Bringt der Juli heiße Glut, so gerät der September gut" und "Juli schön und klar, gibt ein gutes Bauernjahr" verraten, worauf es im Juli ankommt. Und auch hier ist der Monatsanfang, der 1. Juli, ein Zeichen dafür, wie das restliche Jahr wird: "Fängt der Juli mit Tröpfeln an, wird man lange Regen ha’n." Der 10. Juli sagt das Wetter für die nächsten sieben Wochen vorher: "Ist Siebenbrüder ein Regentag, so regnet’s noch sieben Wochen danach."

Der 19. Juli gibt einen Hinweis darauf, wie die Weinernte ausfallen wird: "Vinzenz Sonnenschein füllt die Fässer mit Wein." Entscheidend für die Ernte sind auch der 20. Juli: "An Margareten Regen, bringt Heu und Nüssen keine Segen" ebenso wie der 23. Juli: "Klar muss Apollinaris sein, dann bringt man gute Ernte heim."

August

Im August kommt es unter anderem auf folgende Bauernregeln an: "Ist’s in der ersten Augustwoche heiß, bleibt der Winter lange weiß", "Trübe Aussicht an den Hundstagen, trübe Aussicht das restliche Jahr" und "Stellt im August sich Regen ein, so regnet’s Honig und guten Wein". Hervorzuheben sind der 10. August: "Laurenz im Sonnenschein, wird der Herbst gesegnet sein" und der 14. August: "Leuchten vor Mariä Himmelfahrt die Sterne, dann hält sich das Wetter gerne."

Zeichen setzt auch der 15. August: "Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, so es noch zwei Wochen bleiben mag." Ebenso der 20. August: "Wie der Sankt Bernhard ist, man auch den September misst." Ausblick auf den nächsten Monat gibt der 30. August: "Bischof Felix zeigt an, was wir 40 Tag’ für Wetter han."

September

Einen Ausblick auf den September gibt es schon Anfang des Jahres: "Wie der Basilius (2. Januar), so der September." Der September dagegen verrät, wie der Dezember werden wird: "Viel Eicheln im September, viel Schnee im Dezember." Wer wissen möchte, wie der Rest des Jahres werden wird, sollte auf den 6. September achten: "Wie das Wetter am Magnustag so es vier Wochen bleiben mag." Und auf den 9. September: "Ist Gorgon schön, bleibt’s noch sechs Wochen schön."

Wetter im September: Das sagen die Bauernregeln

Auch der 21. September setzt Zeichen: "Hat Matthäus schön’ Wetter im Haus, so hält es noch vier Wochen aus." Ein guter Anhaltspunkt für die Ernte ist der 28. September: "Kommt Wenzeslaus mit Regen an, werden wir Nüsse bis Weihnachten ha’n."

Oktober

Im Oktober hofft man auf schönes Wetter, denn "Oktoberschnee tut Mensch’ und Tieren weh" und "Hilft der Oktober nicht mit Sonne, hat der Winzer keine Wonne." Wichtig ist schon der 1. Oktober: "Regen an Sankt Remigius bringt den ganzen Monat Verdruss." Für die Winzer essentiell ist der 14. Oktober: "Sankt Burkhard Sonnenschein schüttet Zucker in den Wein."

Achten sollte man auch auf den 18. Oktober: "Ist Sankt Lukas mild und warm, folgt ein Winter, dass Gott erbarm." Der 27. Oktober sollte als letzter Saattag für den Weizen gesehen werden, denn: "Wer Weizen sät vorm Simonstage (28. Oktober), dem trägt er goldene Ähren ohne Frage." Und am 30. Oktober ist klar: "Zu Ende Oktober Regen bringt ein fruchtbar Jahr zuwegen."

November

Und auch der November gibt einen Ausblick auf den Winter: "Hängt das Laub bis November hinein, wird der Winter lange sein" und "Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht." Der 1. November verrät, wie der 11. November wird: "Bringt Allerheiligen einen Winter, so bringt Martini (11. November) einen Sommer." St. Martin dagegen gibt Ausblick auf die Ernte: "Wenn um Martini Regen fällt, ist’s um den Weizen schlecht bestellt."

Wie der Rest des Jahres wird, kann man am 25. November erahnen: "Wie das Wetter um Kathrein, wird’s den ganzen Winter sein." Und auch der 30. November ist ein guter Anhaltspunkt: "Andreas, hell und klar, verspricht ein gutes Jahr."

Dezember

Auf Schnee hoffen die meisten Bauern im Dezember, denn: "Auf kalten Dezember mit tüchtigem Schnee folgt ein fruchtbar Jahr mit reichlich Klee" und "So kalt wie im Dezember, so heiß wird’s im Juni." Kein gutes Zeichen ist es, wenn es am 2. Dezember regnet: "Wenn’s regnet am Bibianatag, regnet’s 40 Tag und eine Woche danach." Auf gutes Wetter hoffen sollte man dagegen am Nikolaustag am 6. Dezember: "Trockener Nikolaus, milder Winter rund um’s Haus."

"Ist Sankt Lazar nackt und bar, gibt’s ein schönes neues Jahr", heißt es am 17. Dezember. Der 23. Dezember verspricht: "Vor Weihnacht viel Wasser, nach Johannis (24. Juli) kein Brot." Weiße Weihnachten verheißen ein gutes Osterfest: "Weihnachten im Schnee, Ostern im Klee." Regen dagegen ist kein gutes Zeichen: "Wenn’s Christkindlein Tränen weint, vier Wochen keine Sonne scheint." Und auch der letzte Tag im Jahr ist entscheidend: "Silvester wenig Wind und Morgensonn’ gibt viel Hoffnung auf Wein und Korn."