Better Life: Diese Öle können gegen Allergien helfen

Allergiker*innen trifft es immer härter: Die Pollenflugzeit wird länger und die Pollen aggressiver – eine unschöne Kombination, die das Sommer-Feeling trübt. Mit diesen 5 ätherischen Ölen können die Beschwerden gelindert werden.

Einige ätherische Öle können allergiebedingte Symptome lindern. (Bild: Getty Images)
Einige ätherische Öle können allergiebedingte Symptome lindern. (Bild: Getty Images)

Die Birke steht in voller Blüte – was für die einen schön anzusehen ist, bedeutet für Allergiker*innen den Startschuss für die Heuschnupfen-Saison. Immer mehr Menschen sind von Allergien betroffen. Die Folge: Juckreiz in den Augen, Ausschlag im Gesicht, Halsschmerzen, eine laufende Nase und unkontrollierte Niesattacken.

Allergiker*innen wird oft geraten, die Auslöser zu vermeiden – reagiert man jetzt auf Zitronen allergisch, geht das: Einfach keine Zitronen mehr essen! Aber bei wechselnden Jahreszeiten und Pollen, die einen attackieren, sobald man das Haus verlässt, sieht es anders aus.

Abhilfe können Schnupfensprays aus der Apotheke oder Medikamente gegen Heuschnupfen schaffen. Oder eine Hyposensibilisierung für die, die es besonders schwer getroffen hat.

Was passiert bei einer Allergie?

Viele werden sich sicherlich die Frage stellen: Warum ich? Warum läuft ausgerechnet meine wunderschöne Nase? Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlose, körperfremde Substanzen. So zum Beispiel auch auf Pflanzenpollen oder bestimmte Nahrungsmittel.

Das Immunsystem produziert beim ersten Kontakt mit dem Allergen den Antikörper Immunglobulin E (lgE). Der Erstkontakt kann Personen gegenüber dem Allergen sensibilisieren, ohne Symptome zu verursachen. Kommt eine Person danach wieder in Kontakt mit dem Allergen, werden Substanzen wie Histamin, Prostaglandine und Leukotriene freigesetzt, die eine Schwellung oder Entzündung im umgebenden Gewebe verursachen.

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Die Neigung zu einer Allergie ist häufig familiär bedingt. Auch eine generelle Überlastung des Immunsystems und Stress können zu Überreaktionen des Körpers führen und Allergien begünstigen.

Infografik: Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland reagiert allergisch (Grafik: Statista)
Infografik: Fast ein Drittel der Menschen in Deutschland reagiert allergisch (Grafik: Statista)

Ätherische Öle als mögliche Unterstützung

Wer auf starke Medikamente verzichten oder eine Alternative ausprobieren möchte, kann auf ätherische Öle zurückgreifen. Ähnlich wie bei Erkältungssymptomen können sie eine Unterstützung zur Linderung der Beschwerden sein.

Es handelt sich dabei um konzentrierte aromatische Flüssigkeiten, die aus Pflanzen gewonnen werden. Sie können helfen, den Körper zu entgiften und Infektionen, Bakterien, Parasiten, Mikroorganismen und schädliche Giftstoffe zu bekämpfen.

Grundsätzlich ist bei den ätherischen Ölen – wie auch bei allen Arzneimitteln – zu beachten: Es ist ratsam, vor dem Gebrauch einen Facharzt oder eine Fachärztin zu konsultieren, um sicherzustellen, dass die Symptome durch die Verwendung der ätherischen Öle nicht verschlimmert werden. Ist das abgeklärt, steht dem Gebrauch der Öle nichts mehr im Weg.

Diese fünf ätherischen Öle können helfen, den Körper zu unterstützen und die Überempfindlichkeit zu überwinden – und sind dabei vielseitig einsetzbar.

1. Pfefferminzöl

Das Einatmen von diffusem Pfefferminzöl kann oft sofort eine Befreiung der Nasennebenhöhlen erzeugen und auch bei einem kratzenden Hals helfen. Pfefferminze wirkt schleimlösend und hat die Fähigkeit, Entzündungen zu reduzieren – eine der möglichen Ursachen für allergische Reaktionen.

Eine 2010 im "Journal of Ethnopharmacology" veröffentlichte Studie hat die Wirkung von Pfefferminzöl in den Trachealringen von Ratten untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Pfefferminzöl entspannend und krampflösend wirkt und Kontraktionen, die den Husten verursachen, hemmt.

Anwendung: Fünf Tropfen des ätherischen Öls können im Diffusor zu Hause wirken und so die Nebenhöhlen und den Hals behandeln. Um Entzündungen zu mildern, kannst du auch 1 bis 2 Tropfen verdünntes Pfefferminzöl einnehmen, wenn das erworbene Öl zum Verzehr geeignet ist.

2. Basilikumöl

Die Bestandteile des Basilikumöls sind – und das ist sicherlich keine Überraschung – in frischen Basilikumblättern, -stängeln und -blüten enthalten. Diese werden dampfdestilliert, um ein Extrakt zu erhalten, das unter anderem einen hohen Anteil an Antioxidantien aufweist. Es kann bei der Entgiftung des Körpers von Bakterien und Viren helfen und gleichzeitig Entzündungen, Schmerzen und Müdigkeit bekämpfen.

Laut eines Berichts der Abteilung für Phytochemie (Chemie der Pflanzen) des "Indian Council of Medical Research" wird Basilikum als traditionelle Heilpflanze vor allem bei der Behandlung von unter anderem Kopfschmerzen, Husten, Durchfall und Nierenfehlfunktionen eingesetzt.

Basilikum als traditionelle Heilpflanze kann bei der Behandlung von Kopfschmerzen und Husten eingesetzt werden. (Bild: Getty Images)
Basilikum als traditionelle Heilpflanze kann bei der Behandlung von Kopfschmerzen und Husten eingesetzt werden. (Bild: Getty Images)

Basilikumöl hat eine antimikrobielle Wirkung und kann Bakterien, Hefen und Schimmelpilze, die zu Asthma und Atemwegsschäden führen können, abtöten.

Anwendung: Basilikumöl kann bei Einnahme entzündungshemmend wirken – dazu genügt es, einen Tropfen des geeigneten Öls über die Nahrung aufzunehmen. Zur Unterstützung der Atemwege kannst du 2 bis 3 Tropfen des Öls mit gleichen Teilen Kokosöl verdünnen und auf die betroffenen Stellen auftragen.

3. Eukalyptusöl

Eukalyptus öffnet die Lugen und die Nebenhöhlen und verbessert so die Durchblutung. Es enthält Citronellal, das eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung hat. Außerdem wirkt Eukalyptus schleimlösend und hilft, den Körper von Giftstoffen und schädlichen Mikroorganismen zu befreien, die als Allergene wirken.

Eine Studie, die 2011 in der Zeitschrift "Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine" veröffentlicht wurde, hat die klinische Wirkung von ätherischen Aromaölen bei Patient*innen mit Infektionen der oberen Atemwege (URTI) untersucht. In der "Intention-to-treat-Analyse" zeigte sich 20 Minuten nach der Anwendung eines Kräutersprays (Inhalte: Eucalyptus citriodora, Eucalyptus globulus, Mentha piperita, Origanum syriacum und Rosmarinus officinalis) ein klarer Unterschied zwischen den klinischen Werten der Behandlungs- und der Kontrollgruppe.

Die Teilnehmer*innen der Studiengruppe berichteten über eine stärkere Verbesserung des Schweregrads ihrer URTI-Symptome im Vergleich zu den Teilnehmenden der Placebogruppe. Eine Verbesserung war definiert als Verringerung der Symptome Halsschmerzen, Heiserkeit und Husten um mindestens einen Punkt.

Auch wenn es nervt: Inhalieren hilft, die Atemwege zu befreien. (Bild: Getty Images)
Auch wenn es nervt: Inhalieren hilft, die Atemwege zu befreien. (Bild: Getty Images)

Anwendung: Zur Behandlung von Atemwegsbeschwerden im Zusammenhang mit Allergien kannst du 5 Tropfen Eukalyptusöl zu Hause zerstäuben oder verdünnt auf der Brust und den Schläfen auftragen. Und der Nostalgie wegen kann natürlich auch inhaliert werden. Dazu musst du nur eine Tasse kochendes Wasser in eine Schüssel geben und 1 bis 2 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl hinzufügen. Anschließend ein Handtuch über den Kopf legen und 5 bis 10 Minuten lang tief einatmen. Ausatmen nicht vergessen!

Bitte nicht bei Kindern anwenden, wenn das Präparat nicht explizit für Kinder ausgewiesen ist.

4. Zitronenöl

Zitronenöl unterstützt die Drainage des Lymphsystems und hilft bei der Überwindung von Atemwegserkrankungen. Zudem hemmt Zitronenöl die Bakterienaktivität. Es kann in der Luft verteilt das Wachstum von Bakterien hemmen und das Immunsystem stärken.

Die Zugabe von 1 bis 2 Tropfen Zitronenöl im Wasser trägt hingegen zum pH-Gleichgewicht bei. Das Zitronenwasser kann die Immunfunktion verbessern und den Körper entgiften, wenn das Präparat zum Verzehr geeignet ist.

Doch Achtung beim Verwenden von Zitronenöl auf der Haut: Ätherische Zitronenöle sollten nicht vor dem Sonnenbaden aufgetragen werden, da die Haut durch das Öl empfindlicher auf Sonnenlicht reagiert. Das erhöht das Risiko für Sonnenbrand und Blasenbildung. Das in Kombination mit allergiebedingtem Ausschlag? Nein danke!

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Stattdessen kann Zitronenöl auch zur Desinfektion der Wohnung verwendet werden und die möglichen Allergie-Auslöser entfernen. Das kann besonders hilfreich sein, wenn Allergene von draußen über die Schuhe und Kleidung ins Haus gelangen.

Anwendung: Um Zitronenöl zur Reinigung anzuwenden, ein paar Tropfen des Öls zum Waschmittel hinzufügen oder das Öl mit Wasser verdünnen und auf das Sofa oder die Vorhänge sprühen.

5. Teebaumöl

Dieses wirksame Öl kann in der Luft Schimmel, Bakterien und Pilze abtöten. Es ist ein antiseptisches Mittel und hat entzündungshemmende Eigenschaften.

Teebaumöl kann auf die Haut aufgetragen werden oder auch, wie das Zitronenöl, als Haushaltsreiniger zur Desinfektion verwendet werden – auch wenn Teebaumöl sicherlich nicht ganz so gut riecht wie Zitronenöl.

Teebaumöl kann verdünnt mit Wasser zur Desinfektion verwendet werden. (Bild: Getty Images)
Teebaumöl kann verdünnt mit Wasser zur Desinfektion verwendet werden. (Bild: Getty Images)

Eine im Jahr 2000 in Deutschland durchgeführte Studie hat ergeben, dass Teebaumöl eine antimikrobielle Wirkung gegen eine Vielzahl von Bakterien, Hefen und Pilzen hat.

Diese Mikroben können zu Entzündungen führen und bringen das Immunsystem dazu, auf Hochtouren zu arbeiten. Auf den betroffenen Hautstellen kann Teebaumöl Histamin bedingte Schwellungen reduzieren und bei Hautausschlägen und Nesselsucht verwendet werden.

Anwendung: Im Gegensatz zu den anderen Ölen sollte Teebaumöl nie verzehrt werden. Aufgrund seiner Potenz sollte das Öl zudem beim direkten Auftragen auf die Haut immer mit einem Träger-Öl wie Kokosnuss- oder Jojobaöl verdünnt werden, da es bei manchen Menschen Dermatitis auslösen kann.

Hilfestellungen zur richtigen Anwendung ätherischer Öle

Wie bereits eingangs erwähnt, sollte die Einnahme der Öle mit Fachpersonal abgeklärt werden – auch um mögliche Kreuzallergien zu vermeiden. Folgendes sollten Allergiker*innen auf jeden Fall beachten:

  • Die Ätherischen Öle sollten von seriösen Händler*innen erworben werden.

  • Die Anleitungen der Verpackung aufmerksam lesen und prüfen, ob die Öle zum Verzehr geeignet sind.

  • Die Öle niemals unverdünnt auf die Haut auftragen.

  • Bei Kindern und Schwangeren sollten ätherische Öle nur in Absprache mit einem Facharzt oder einer Fachärztin eingesetzt werden. Bitte immer prüfen, ob das Präparat für Kinder ausgewiesen ist.

  • Um allergische Reaktionen zu vermeiden, ist ein Patch-Test auf der Haut sinnvoll.

Stiftung Warentest hat drei Dutzend Duftöle und Duftkerzen auf ihre Inhaltsstoffe untersucht. Ätherische Öle enthalten oftmals Allergie auslösende Riechstoffe – in Zitrus-Düften vor allem die Terpene Citral, Limonen und Geraniol.

Flüchtige organische Stoffe können gesundheitsschädlich sein. Daher empfehlen das Umweltbundesamt und das österreichische Umweltministerium Richtwerte für Wohnräume: Mehr als 0,7 mg/m3 gelten als erhöht, ab 1 mg/m3 müssen empfindliche Personen mit Beschwerden rechnen. Bei ätherischen Ölen gilt also im wahrsten Sinne des Wortes der Spruch "weniger ist mehr".

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