Better Life: Nachhaltig im Internet surfen – so geht's

Surfen im Internet frisst eine Menge Strom und sorgt für Ausstoß von CO₂. Mit diesen Tipps könnt ihr online nachhaltig und grün unterwegs sein.

Grün surfen, nicht nur im Grünen: So geht's. (Symbolbild: Getty Images)
Grün surfen, nicht nur im Grünen: So geht's. (Symbolbild: Getty Images)

Wenn es um Nahrung oder Kleidung geht, ist das Prinzip Nachhaltigkeit fest in unseren Köpfen verankert. Doch grünes Surfen im Internet? Haben viele nicht auf dem Schirm. Das Netz ist einfach da, umgibt uns immer und überall. Wir neigen dazu, zu vergessen, dass Browsen nicht nur bei der eigenen Hardware Strom frisst, egal, ob Laptop, Smartphone und Tablet.

Das Internet als Stromfresser und CO₂-Schleuder

Denn jede kleine Suchanfrage bei Google und Co. verbraucht Strom. Nicht (nur) auf meinem Gerät, sondern vor allem in den Maschinenräumen des Internets. In den gigantischen Serverzentren der Techriesen rödeln die Rechner rund um die Uhr, verbrauchen Strom und produzieren CO₂.

Nachhaltige Verpackungen: So erkennt man sie

Die Kühlung der durchgängig heißlaufenden Geräte verbraucht Wasser und ebenfalls Strom. Wäre das Internet ein Land, läge es laut Statista beim CO₂-Ausstoß auf Platz 6. Weltweit produziert die Digitalbranche 800 Millionen Tonnen CO₂. Das ist ein Anteil von fast 4 Prozent der globalen Emissionen – deutlich mehr als der des Fliegens.

Grafik: Suchmaschinen im Vergleich

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Infografik: Google-Suche ohne echte Konkurrenz | Statista
Infografik: Google-Suche ohne echte Konkurrenz | Statista

Wie man beim Surfen Strom sparen kann

Der Ball liegt vor allem bei den großen Anbietern von Servern, Browsern und anderer Netzinfrastruktur. Sie sind in der Pflicht, eine nachhaltige Umgebung zu schaffen. Doch auch jede*r einzelne Nutzer*in kann mit kleinen Maßnahmen seinen oder ihren CO₂-Fußabdruck möglichst gering halten:

  • Domain direkt in Suchleiste eingeben. Jede Suchanfrage kostet etwa 0,2 Gramm Kohlendioxid. Anstatt Begriffe in eine Suchmaschine einzutippen, besser bekannte Domains direkt in die Suchleiste oben eingeben. Effektiv ist auch, sich öfter angesteuerte Seiten als Lesezeichen zu markieren. Noch mehr Strom als die schriftliche Suche verbraucht übrigens die Suche über Sprachassistenten wie Alexa oder Siri.

  • Musik und Videos herunterladen statt streamen. Den ganzen Tag während der Arbeit über Spotify und Co. Musik streamen, abends dann Serien auf Netflix? Stattdessen die Lieblingsplaylist lieber einmal herunterladen. Die meisten Streamingdienste bieten diese Option an.

  • Mails löschen, Newsletter abmelden. Neben Suchmaschinen sind E-Mails die größten Stromfresser im Netz. Wer seinen Anbieter startet, lädt auch immer die Dutzenden bis Hunderten alten Nachrichten, die das Postfach verstopfen. Hier gilt: Immer wieder Mails löschen. Und unnötige Post vermeiden, indem man Newsletter abbestellt, deren Nachrichten man eh nicht mehr liest.

  • Downloadlinks statt Dateien verschicken. Je größer der Anhang einer Mail, desto mehr Rechenleistung muss erbracht werden. Anstatt Dateien von mehreren Megabyte Größe zu verschicken, lieber einen Downloadlink zu einem Drittanbieter senden.

Grüne Suchmaschinen und Webhoster als Alternative

Effektiver als die kleinteiligen Maßnahmen könnte ein Wechsel zu nachhaltigen Anbietern sein. Es gibt zum Beispiel Suchmaschinen wie Ecosia und Ecosearch, die den Großteil ihrer Einnahmen in Umweltprojekte investiert oder an entsprechende Organisation spenden. Andere Suchmaschinen zeigen nur Webseiten an, deren Server mit grünem Strom angetrieben werden.

Wer eine eigene Webseite betreibt und die Umwelt schonen möchte, sollte zu Webhostern greifen, die Ökostrom nutzen. Bekannte Namen sind hier Biohost und Avalon Networks. Auf der Seite Websitecarbon kann man den CO₂.-Ausstoß seiner Page checken. Auch für Clouddienste und Mailanbieter gibt es mittlerweile grüne Alternativen.

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