Better Life: Scrooging – neuer Dating-Trend zu Weihnachten

Dating zur Weihnachtszeit hat Fettnäpfchen-Potenzial: Schenkt man sich eine Kleinigkeit oder nicht? Und welches Signal sende ich mit meinem Präsent aus? Doch manchmal kommt es gar nicht erst so weit – wir erklären, warum das sogenannte "Scrooging" für Frust statt Lust unterm Weihnachtsbaum sorgt.

Frohes Fest: Wird man zur Weihnachtszeit Opfer von
Frohes Fest: Wird man zur Weihnachtszeit Opfer von "Scrooging", bleibt einem das Lachen schnell im Halse stecken.

Um eines gleich vorweg zu schicken: Scrooging hat rein gar nichts mit Liebe, Sex und Zärtlichkeit zu tun – im Gegenteil. Bei diesem Dating-"Trend" handelt es sich um ein moralisch fragwürdiges Verhalten: Wer Scrooging betreibt, möchte kein Geld für ein Geschenk ausgeben – und macht aus diesem Grund lieber Schluss mit der Person, die Mann oder Frau gerade datet. Deshalb lässt sich dieses Phänomen auch oft rund um Weihnachten oder den anstehenden Geburtstag beobachten.

Woher kommt Scrooging?

Der Begriff Scrooging stammt aus dem Weihnachtsklassiker "A Chritsmas Carol", einem Buch von Charles Dickens, und bezieht sich auf die Hauptfigur Ebenezer Scrooge, der bekannt dafür ist, ein schlecht gelaunter Geizhals zu sein. Der Roman stammt aus dem Jahr 1834 – doch das Verhalten der Hauptfigur scheint leider aktueller denn je zu sein.

Snow-Globing: Vorsicht vor diesem Dating-Trend

Aber nicht nur Geiz spielt bei Scrooging eine Rolle. Laut Beziehungsexpert*innen stecken wohl auch Bindungsängste hinter diesem Verhalten. Sich ein Geschenk zu machen, hat immer auch etwas mit Geben zu tun – und in einer (beginnenden) Beziehung gibt man mit einem Präsent auch Emotionen und sendet damit ein Zeichen à la "Wir gehen den nächsten Schritt – zusammen". Um diesem symbolischen Gefühlsbeweis zu entgehen und um keinerlei weitere Bindung zuzulassen, wird die frische Beziehung beendet.

Weihnachten – das Fest der Liebe?

Weihnachtszeit ist Pärchenzeit, aber genau da liegt oftmals das Problem: Möchte ich mit dem- oder derjenigen, den oder die ich gerade date wirklich zusammen sein und eine Beziehung führen? Möchte ich der Beziehung so viel Gewicht verleihen und die Familie der*des Partner*in kennenlernen?

All die Emotionen und Erwartungen, die mit der besinnlichen Zeit rund um Weihnachten verbunden sind, ja, auch oftmals das in sich gehen und Reflektieren zum Jahresende, können ebenfalls das Phänomen des Scroogings verstärken. Der Realitätscheck lässt einen möglicherweise erkennen: Nein, die Beziehung harmoniert einfach nicht.

Die ersten Anzeichen für Scrooging

Kennt man sich noch nicht lange, ist es manchmal nicht so einfach, das Gegenüber richtig einzuschätzen. Kommt es allerdings zu Wesens- oder Verhaltensänderungen, sollte man am besten immer das klärende Gespräch suchen – auch wenn das Ergebnis nicht so ausfällt, wie man es sich gewünscht hat.

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Verhält sich der*die Partner*in also abweisend und kühl, hat deutlich weniger Zeit für Treffen und gemeinsame Aktivitäten oder lehnt er*sie die Einladung für die Feiertage ab, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass er oder sie kein Interesse daran hat, die Verbindung weiter zu vertiefen. Auch wenn grundlos oder auffallend häufig ein Streit vom Zaun gebrochen wird, ist das definitiv eine "Red Flag", also ein Alarmsignal.

In Charles Dickens' Buch lernt Ebenezer Scrooge im Verlauf der Geschichte durch die Begegnung mit seinem zukünftigen Ich, das ihm als vereinsamter Geist erscheint, großzügiger und empathischer zu seinen Mitmenschen zu sein. Vielleicht schenkst man einem potenziellen Scrooger also einfach "Die Weihnachtsgeschichte" – am besten schon vor dem Fest!

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