Better Life: Von diesen Inhaltsstoffen bei Essen raten Experten ab

Nicht alles was lecker schmeckt, ist auch gut für unsere Gesundheit – das ist hinlänglich bekannt. Aber es gibt einige Zutaten, von denen Ernährungswissenschaftler dringend abraten.

In den Zutatenlisten von Lebensmitteln werden Inhaltsstoffe oft als E-Nummern angegeben. (Bild: Getty Images)
In den Zutatenlisten von Lebensmitteln werden Inhaltsstoffe oft als E-Nummern angegeben. (Bild: Getty Images)

Wer seinen Körper gesund halten möchte, sollte auf eine ausgewogene Ernährung achten. Viel Obst, Gemüse und Nüsse gehören dann unter anderem auf den Speiseplan. Auch sollte die Kost nicht zu fettreich sein sowie möglichst wenig Salz und Zucker enthalten.

Doch in den Regalen der Supermärkte liegen auch viele Nahrungsmittel, denen man nicht von vornherein ansieht, was eigentlich drin steckt. Denn wenn es um Lebensmittelproduktionen geht, greifen viele Hersteller ganz tief in die Trickkiste, etwa um günstiger zu produzieren, Produkte länger haltbar zu machen oder appetitlicher aussehen zu lassen.

Ein Blick auf die Zutatenlisten lohnt sich

Um nicht übermäßig viele unerwünschte Zusatzstoffe auf dem Teller zu haben, raten Experten, bei verarbeiteten Lebensmitteln wie etwa Wurstwaren, Desserts, Softdrinks und Fertigsalaten einen Blick auf die Zutatenlisten zu werfen.

Denn die Inhaltsstoffe können nicht nur dick, sondern auch krank machen, wenn sie häufig konsumiert werden.

Hochverarbeitete Lebensmittel erhöhen das Krebsrisiko

Erst Anfang des Jahres wurde eine Studie veröffentlicht, die ergab, dass Menschen, die hochverarbeitete Lebensmittel zu sich nehmen, ein höheres Risiko haben, an Krebs zu erkranken. Die Forscher fanden heraus, dass jeder zehnprozentige Anstieg von hochverarbeiteten Lebensmitteln auf dem Speiseplan das Krebsrisiko um zwei Prozent ansteigen lässt.

In diesem Zusammenhang geht es auch immer wieder um das künstliche Süßungsmittel Aspartam, das vielen Produkten wie auch Softdrinks, Joghurt oder Kaugummi beigesetzt wird. Das spart zwar Kalorien und ist für Diabetiker hilfreich, aber der Gesundheit nicht unbedingt zuträglich.

Aspartam als "möglicherweise krebserregend" eingestuft

Im Juli dieses Jahres wurde der Stoff von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgrund von Studien als "möglicherweise krebserregend" eingestuft. Zwar sah die WHO trotz der Untersuchungen keine Hinweise darauf, dass ein Verzehr im Rahmen der empfohlenen Höchstwerte gefährlich sein könnte, gab aber klare Empfehlungen ab. "Ein Softdrink ab und zu, oder Kaugummi: Da sollte man sich nach jetzigem Stand keine Sorgen machen", sagte Francesco Branca, Direktor der WHO-Abteilung für Ernährung und Lebensmittelsicherheit. "Wir empfehlen nicht, dass Verbraucher gänzlich auf Süßstoffe verzichten, aber wir empfehlen Zurückhaltung."

Wer im Supermarkt überlege, ob er Softdrinks mit Zucker oder mit Süßstoff kaufen soll, ziehe am besten eine dritte Variante in Betracht, sagte Branca: "Wasser trinken" - oder andere Getränke ohne Süßmittel.

Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt

Ein weiteres häufig von der Lebensmittelindustrie verwendetes Süßungsmittel ist Maissirup mit hohem Fruchtzuckergehalt (HFCS). Der wird aus stark verarbeitetem Mais gewonnen und als Ersatz für Saccharose, also Haushaltszucker, verwendet, da es billiger ist.

"Der Konsum von zu viel HFCS oder Saccharose kann im Laufe der Zeit zu einem Anstieg des Leberfetts und einem Risiko für Typ-2-Diabetes führen. Als Mutter von zwei Kindern versuche ich, die Menge an zugesetztem Zucker in einem Produkt zu begrenzen, das ich ihnen als Snack oder für ein schnelles Frühstück gebe", erklärt die Ernährungsexpertin Jessica Garvin gegenüber Huffpost.

Künstliche Farbstoffe

Die zertifizierte Lebensmittel- und Kochwissenschaftlerin vermeidet auf dem eigenen Speiseplan auch stets Lebensmittel, die künstliche Farbstoffe enthalten. Vor allem die künstlichen gelben Farbstoffe seien problematisch: "Es wurden Studien durchgeführt, die die künstlichen gelben Farbstoffe möglicherweise mit ADHS und Hyperaktivität bei Kindern in Verbindung bringen."

Davor warnte auch schon der VerbraucherService Bayern und weist darüber hinaus darauf hin, dass künstliche Farbstoffe oft zu Unverträglichkeiten führen können:

"Farbstoffe gehören zu den bekanntesten Auslösern einer Pseudoallergie. Hierbei handelt es sich im Gegensatz zur klassischen allergischen Sofortreaktion um Allergie-ähnliche Symptome, die zumeist in Abhängigkeit von der aufgenommenen Menge auftreten. Zudem sind keine IgE-Antikörper wie bei der echten Allergie nachweisbar, was die Diagnostik erschwert."

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Infografik: Gesundheit statt Geschmack? | Statista
Infografik: Gesundheit statt Geschmack? | Statista

Zuckeralkohole

Abgeraten wird auch vom Verzehr von Zuckeralkoholen, wie Sorbit, Mannit, Isomalt, Maltit, Lactit, Xylit und Erythrit, die zu den Zuckeraustauschstoffen gehören. Zwar gibt es laut einem Bericht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) keine gesundheitlichen Bedenken, jedoch könne der übermäßige Verzehr von Zuckeralkoholen zu osmotischem Durchfall führen. Deshalb müssen Tafelsüßen und Lebensmittel, die mehr als 10 Prozent dieser Süßungsmittel enthalten, den Hinweis tragen "kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken".

Die Verbraucherzentrale rät, grundsätzlich möglichst wenig verarbeitete Lebensmittel zu kaufen und lieber zu frischen Produkten, möglichst auch Bio-Produkten, zu greifen, um Zusatzstoffe zu verringern.

Weitere ausführliche Informationen zu Lebensmittel-Zusatzstoffen und wie man sie erkennt, findest du hier bei der Verbraucherzentrale.

Mit Informationen von dpa.

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