Better Life: Warum du Alkohol niemals auf leeren Magen trinken solltest

Dass man Alkohol nicht auf leeren Magen trinken sollte, weiß eigentlich jeder. Doch der Grund ist nicht einzig und allein der, dass man auf diese Art und Weise schneller betrunken wird. Alkohol auf nüchternen Magen kann auch zu gesundheitlichen Problemen führen.

Eine Gruppe von Freunden, die Bier trinkt und sich zuprostet
Alkohol trinken – ja, aber in Maßen und nicht auf nüchternen Magen (Symbolbild: Getty Images)

Es ist mit Sicherheit jedem schon mal passiert – bei der Hochzeit der besten Freundin oder wenn Kollegen in der Arbeit auf ihren Geburtstag anstoßen: Ehe man sich versieht, hat man etwas getrunken, ohne vorher etwas gegessen zu haben. Doch Alkohol auf nüchternen Magen ist keine so gute Idee. Nicht nur, weil du dich dann schneller beschwipst fühlst oder einen Kater bekommst, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen.

Wer plant, Alkohol zu trinken, sollte vorher unbedingt etwas essen. Denn wenn der Magen leer ist, gelangt der Alkohol schneller ins Blut. Dennoch ist die verbreitete Annahme, dass eine Art "Grundlage" als Vorsichtsmaßnahme dienen könnte, irreführend: Der Alkohol gelangt so oder so in den Blutkreislauf, jedoch auf vollen Magen viel langsamer. Aufgrund dieser Verzögerung kann die Wirkung des Alkohols leicht unterschätzt werden.

Die logische Folge: Trinkst du Alkohol auf leeren Magen, gelangt der Alkohol wesentlich schneller in deinen Blutkreislauf, was dazu führt, dass du dich schneller beschwipst fühlst. Das kann vor allem gefährlich sein, wenn große Mengen Alkohol konsumiert werden.

Alkohol auf leeren Magen kann fatal sein

Außerdem kann es auf diese Weise leichter zu einem sogenannten "Sturztrunk" kommen. Der Körper wird, insbesondere wenn der Magen leer ist, in kurzer Zeit mit einer großen Menge Alkohol regelrecht "überflutet". Dieser Alkohol passiert den Magen sehr rasch und gelangt schnell in den Darm. Dort, durch die Aufnahme von Wasser bedingt, tritt der Alkohol in kürzester Zeit aus dem Darm in den Blutkreislauf über. Dies führt zu einem extrem steilen Anstieg der Blutalkoholkonzentration, wobei ein beträchtlicher Anteil des Alkohols nach seiner Überführung in den Blutkreislauf zunächst zur Leber gelangt. In dieser Phase ist die Leber mit ihrer Entgiftungsfunktion überfordert, obwohl ein Teil des aufgenommenen Alkohols bereits zu diesem Zeitpunkt verstoffwechselt wird.

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Nach diesem Prozess gelangt der Alkohol mit dem Blut in den kleineren Lungenkreislauf. Nachdem das Blut in der Lunge mit Sauerstoff angereichert wurde, wird es wieder in den großen Körperkreislauf gepumpt. Etwa ein Viertel der Blutmenge mit dem darin enthaltenen Alkohol wird dabei zunächst in den Kopfbereich befördert, darunter auch ins Gehirn. Die Auswirkung dieser schnellen Anflutung ist daher nach einem "Sturztrunk" weitaus intensiver als bei mäßigem oder über einen längeren Zeitraum verteiltem Alkoholkonsum. Auf nüchternen Magen steigt der Alkohol also deutlich schneller zu Kopf als nach einer ausgiebigen Mahlzeit.

Eine Alkoholvergiftung ist ebenfalls nicht ausgeschlossen

Wenn du große Mengen Alkohol auf leeren Magen trinkst, kann es außerdem schneller zu einer Alkoholvergiftung kommen. Typische Anzeichen einer Alkoholvergiftung sind: eingeschränkte oder fehlende Bewegungen, Einnässen oder Einkoten, blass oder blau getönte Haut, langsamer oder unregelmäßiger Atem, Anfälle oder Krämpfe, Erbrechen und Bewusstseinsverlust.

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Eine seltene, aber ernsthafte Komplikation, die auftreten kann, wenn auf nüchternen Magen getrunken wird, ist die alkoholische Ketoazidose. Diese kommt vor allem vor, wenn eine erhebliche Menge Alkohol konsumiert wird, was den Stoffwechsel stört und zu schwerer Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen führen kann. Erst vor ein paar Jahren starb eine 27-Jährige daran – und das, obwohl sie Sportlerin und Gesundheitsfanatikerin war. Dennoch: Die alkoholische Ketoazidose tritt häufiger bei Menschen auf, die exzessiv Alkohol trinken.

Alkohol – ja, aber in Maßen!

Wer gesund leben möchte, sollte Alkohol möglichst meiden. 2014 kam eine europäische Langzeitstudie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung mit über 380.000 Teilnehmern zu folgendem Ergebnis: Frauen, die täglich nicht mehr als ein Glas Alkohol trinken, sowie Männer, die nicht mehr als zwei Gläser Alkohol pro Tag konsumieren, weisen ein reduziertes Risiko auf, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben.

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