Better Life: Warum Flughäfen an Silvester bei Tieren sehr beliebt sind

Es gibt die Menschen, die Feuerwerk und lautes Böllern genießen, und es gibt solche, die bei jedem Knall panisch die Ohren zuhalten und Angst haben, jeden Moment von irgendeinem verirrten Kracher attackiert zu werden. Wir Menschen haben immerhin noch die Möglichkeit, unsere Ohren zu schützen oder uns ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Tiere sind dem Lärm einfach ausgeliefert. Schutz sollen aber Flughäfen bieten. Warum diese in der Silvesternacht der Traum eines jeden Tieres sind.

Ein Flughafen kann zu Silvester die gewünschte Ruheoase für Hunde sein, denn dort herrscht ein generelles Feuerwerks-Verbot. (Foto: Getty Images)
Ein Flughafen kann zu Silvester die gewünschte Ruheoase für Hunde sein, denn dort herrscht ein generelles Feuerwerks-Verbot. (Foto: Getty Images)

Der Krach an Silvester ist besonders für Tiere belastend, da diese ein weitaus feineres Gehör haben als Menschen. Aber der Lärm kann nicht nur als störend wahrgenommen werden, sondern auch Panik in den Tieren auslösen. Und so ganz nebenbei: Nicht nur bei denen. Auch Menschen können von den knallenden Geräuschen und dem Geruch retraumatisiert werden. Aus diesen Gründen haben mehrere Menschen mit Reichweite, wie der Tattoo-Artist Broderson oder dariadaria, vor Silvester auf Instagram darauf aufmerksam gemacht, das Böllern sein zu lassen.

Laut des Deutschen Tierschutzverbundes sollten Tierhalter*innen vor Silvester Vorkehrungen treffen, um die Tiere gut ins neue Jahr zu bringen. Dazu gehört zum einen, Hunde in den gewohnten Gebieten beim Spaziergang nur angeleint zu führen, damit sie beim Zünden eines Böllers nicht in Panik die Flucht antreten können.

Auch Katzen, die ansonsten Freigang haben, sollten in der Nacht zum neuen Jahr unbedingt im Haus bleiben. Wichtig ist, die Tiere auf jeden Fall vor der Silvester-Nacht chippen und registrieren zu lassen: Denn falls sie sich in Panik doch losreißen, können sie so automatisch schneller gefunden werden.

Better Life: Feuerwerk-Alternativen - Umweltfreundlichere Böller und Knaller

Für die Nacht sollte den Tieren ein Rückzugsort zur Verfügung stehen. Das kann ein verdunkelter Raum mit jeder Menge Leckerlis sein – die Dunkelheit bietet zumindest Schutz vor den grellen Lichteffekten, die draußen am Himmel um die Wette leuchten. Um die Tiere abzulenken, kann auch der Fernseher eingeschaltet werden oder man spielt Musik ab, um eine gewohnte Geräuschkulisse zu ermöglichen.

So wird auch der Lärm von draußen gedämpft. Ein ruhiges Plätzchen stellt damit das A und O für Tiere an Silvester dar – was uns zu der Nummer mit den Flughäfen bringt.

Generelles Feuerwerks-Verbot an Flughäfen

Denn am Flughafen herrscht ein generelles Feuerwerks-Verbot – und das in der Regel über einen Radius von vielen hundert Metern hinweg. Deshalb bietet es sich durchaus an, Silvester mit dem Haustieren in der Halle des Flughafen-Eingangs zu verbringen.

Eine Sprecherin des Flughafen Frankfurt hat gegenüber dem SWR3-Team bestätigt, dass die Terminals dort die ganze Nacht geöffnet sind. Es handelt sich dabei um einen öffentlichen Raum, in dem auch Tiere erlaubt sind – auch ein Vertreter des Flughafen Stuttgart teilte mit, dass Haustiere dort erlaubt sind.

Ein Sprecher des Flughafen Köln-Bonn hat gegenüber SWR3 mitgeteilt, dass vor dem Jahreswechsel zahlreiche Anfragen eintreffen: Hundebesitzer*innen wollen wissen, ob sie die Terminals an Silvester aufsuchen dürfen. Seine Antwort: "Das dürfen sie natürlich."

Schallisolierte Hotelzimmer für die Silvesternacht

Wem das noch nicht reicht oder wer vielleicht einen besonders ängstlichen Hund hat und diesem nicht zumuten kann, unter fremden Hunden an Silvester zu sein, kann noch einen Schritt weiter gehen. Denn wo herrscht mehr Ruhe als in einem schallisolierten Zimmer?

Jetzt hat man ein solches Zimmer eher selten zu Hause. In Hotels sind diese Zimmer aber durchaus keine Seltenheit – schließlich wollen Hotelbesucher*innen auch trotz viel befahrener Durchgangsstraßen oder über die Köpfe hinweg fliegender Flugzeuge ihre Ruhe haben. Du merkst vielleicht, worauf die Geschichte hinausläuft: So mieten sich – wie SWR3 berichtet – gewiefte Hundebesitzer*innen für die Silvesternacht eben solche Zimmer am Flughafen.

Fazit: Haustiere schützen an Silvester ist möglich – Wildtiere bleiben auf der Strecke

Flughäfen bieten somit eine gute Möglichkeit für Haustierbesitzer*innen, die ängstlichen Tiere vor Feuerwerk und Böllern zu schützen. Wildtiere hingegen haben diese Option nicht, dabei reagieren sie besonders sensibel auf laute Geräusche.

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Also wer weiß, vielleicht können sie den Flughafen schon aufsuchen, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass man sie einfach dort gewähren lässt. Deshalb sollte zumindest das Feuern von Knallern in der Nähe von Waldrändern, Waldlichtungen und Parkanlagen mit Tierhaltung tabu sein.

Ein allgemeines Böllerverbot würde diese Tiere und alle anderen schützen – vielleicht wird es dieses ja irgendwann auch in Deutschland geben. Wäre zumindest ein Vorsatz fürs neue Jahr, der es wert wäre, nicht gebrochen zu werden!

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