Better Life: Wie Snacks schaden können

Ein Viertel der Menschen, die sich eigentlich vollwertig und abwechslungsreich ernähren, macht die positiven Effekte auf die Gesundheit zunichte. Das zeigt eine aktuelle Studie. Der Grund: Viele greifen zwischendurch zu hochverarbeiteten Snacks.

Wer zwischendurch sehr zuckerhaltige Snacks zu sich nimmt, macht die positiven Effekte einer eigentlich gesunden Ernährung zun
Wer zwischendurch sehr zuckerhaltige Snacks zu sich nimmt, macht die positiven Effekte einer eigentlich gesunden Ernährung zunichte. (Symbolbild: gettyimages)

Immer mehr Menschen ernähren sich bewusst – viele aber machen die positiven Effekte auf die Gesundheit wieder zunichte, weil sie hochverarbeitete oder stark zuckerhalte Lebensmittel zwischendurch essen.

Was ist passiert?

Ein internationales Forschenden-Team hat sich die Ernährung von rund 850 Erwachsenen aus dem Vereinigten Königreich angeschaut. Dabei haben sie herausgefunden: 95 Prozent der Proband*innen snacken zwischen den Mahlzeiten.

Und ungefähr die Hälfte davon greift zu Produkten, die sich negativ auf ihre Gesundheit auswirken und die auch nicht zu der sonstigen – meist gesundheitsbewussten – Ernährungsweise passen. Die Snacks durch gesunde Alternativen zu ersetzen wäre dem Team zufolge deshalb ein einfacher Weg, um die Gesundheit zu verbessern. Die Ergebnisse der Studie wurden kürzlich im European Journal of Nutrition veröffentlicht.

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Infografik: Das snacken die Deutschen | Statista
Infografik: Das snacken die Deutschen | Statista

Das sind die Hintergründe

Etwa ein Viertel des täglichen Kalorienbedarfs: So viel decken die Männer und Frauen, die an der Studie teilgenommen haben, mit Snacks ab. Im Schnitt greifen sie 2,28-mal zwischen den Mahlzeiten dazu. Viele von ihnen wählen hochverarbeitete oder zuckerhaltige Lebensmittel.

Dabei ist nicht das Snacken das Problem. Im Gegenteil. Viele Ernährungsexpert*innen raten zu Zwischenmahlzeiten, solange es sich um gesunde Lebensmittel wie Früchte oder Nüsse handelt. Dass sich das positiv auf die Gesundheit auswirken kann, zeigt auch die Studie: Rund ein Viertel der Proband*innen gab darin an, gesund zu snacken. Und sie wiesen dann auch eher, so heißt in den Ergebnissen, ein "gesundes Gewicht" auf, verspürten weniger Hunger über den Tag hinweg und hatten einen gesünderen Stoffwechsel.

Umgekehrt hatten Proband*innen, die ungesunde Snacks bevorzugen, eher einen höheren Body-Mass-Index und einen höheren Körperfettanteil. Beides gilt als Risikofaktor für Krankheiten wie beispielsweise Fettleibigkeit oder sogar Schlaganfälle.

Am häufigsten gaben die Proband*innen an, dass sie Kekse, Früchte, Nüsse und Samen, Käse und Butter oder Vollkornriegel und Kuchen zwischendurch essen würden. Am meisten Kalorien unter allen angegeben Snacks wiesen dabei, in absteigender Reihenfolge, Kuchen, Eis, Donuts, Süßigkeiten, Kekse und Nüsse auf.

Das sind die Reaktionen

In einer die Studie begleitenden Pressemitteilung kommt die Hauptautorin, Kate Bermingham zu Wort. Sie ist Ernährungswissenschaftlerin und forscht am King's College in London: "Unsere Ergebnisse bestätigen die bestehende Literatur: Die Qualität von Lebensmitteln ist der entscheidende Faktor für die Auswirkung auf die Gesundheit durch Essen. Dabei ist eine ausgewogene Ernährung mit Obst, Gemüse, Eiweiß und Hülsenfrüchten der beste Weg."

Ähnliches schreibt auch die Krankenkasse Barmer in einem Artikel über das Snacken. Darin heißt es, dass Lebensmittel zu bevorzugen seien, "die den Blutzuckerspiegel konstant halten, nicht zu kalorienreich sind und Sie zudem mit Ballaststoffen und Proteinen versorgen". Denn das halte länger satt. Eignen würden sich demnach "Gemüsesticks, Naturjoghurt mit frischem Obst, ein Schälchen Oliven oder Vollkornbrot mit Radieschen und Magerquark".

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