Better Life: Zu fett gegessen über die Feiertage? Das sollte man tun – und das nicht

Saftige Weihnachtsgans, buttrige Plätzchen, fettige Würstchen und reichhaltiges Raclette und Fondue – bei der Feiertagsvöllerei schlagen viele bei ihrer Ernährung ein wenig über die Stränge. Die Folge von fettigen Schlemmereien: Völlegefühl, Magenbeschwerden und in manchen Fällen anhaltende Verdauungsprobleme. Doch es gibt Dinge, die dagegen helfen.

An Weihnachten steht meist fettiges Essen auf dem Tisch - und davon reichlich (Bild: Getty Images)
An Weihnachten steht meist fettiges Essen auf dem Tisch - und davon reichlich. Was hilft dagegen? (Bild: Getty Images)

Fett ist ein wichtiger Geschmacksträger, der in gesunder, pflanzlicher oder mehrfach gesättigter Form durchaus gesund sein kann. Ganz anders sieht es bei tierischen Fetten in großen Mengen aus, wie die meisten sie rund um die Weihnachtsfeiertage zu sich nehmen. Unabhängig davon, wie gesund man sich das Jahr über ernährt, locken in diese Zeit zu viele Schlemmereien in Form von Würstchen, Käse-Fondue oder -Raclette, Braten und Bergen von Plätzchen, um gänzlich standhaft zu bleiben.

Völlegefühl ist an den Feiertagen bei vielen also vorprogrammiert, doch nicht wenige plagen sich auch danach noch mit Magenbeschwerden oder Verdauungsproblemen. Denn während Fette wie andere Nahrungsbestandteile auch bereits von Enzymen im Speichel aufgespalten und von der Magensäure zersetzt werden, findet die tatsächliche Fettverdauung erst im Dünndarm statt, wo Gallensäfte die Fette zerlegen. Doch die Gallensaftproduktion kann mit dem Alter nachlassen, und zu viel Fettiges kann den Dünndarm überlasten und für nachhaltiges Völlegefühl sorgen.

Das kann man dagegen tun:

Während dem Essen

Die Weihnachtsfeiertage mögen vorbei sein, doch noch liegen Reste im Kühlschrank, Plätzchen in der Keksdose, und an Silvester geht bei vielen das Schlemmen weiter, wenn man bei den beliebten Klassikern Fondue oder Raclette den Überblick darüber verliert, wie viel man schon gegessen hat. Wer mit der Festtagsvöllerei noch nicht fertig ist, sollte schon während den Mahlzeiten darauf achten, seinen Magen zu entlasten:

  • Gründlich kauen: Das A und O für eine funktionierende Verdauung ist der Leitsatz, dass diese bereits im Mund beginnt. Je besser das Essen vorgekaut wird, desto leichter tun sich Magen und Darm damit.

  • Kleine Portionen: Alles essen, aber in Maßen? Das fällt über die Feiertage besonders schwer. Dennoch sollten Menschen, die anfällig für Verdauungsprobleme sind, die Portionen lieber auf mehrere kleine Mahlzeiten aufteilen als eine große.

  • Chili: Das scharfe Gewürz regt die Verdauung an, indem es die Durchblutung im Magen fördert und die Magensäure reguliert. Zur Weihnachtsgans mag es nicht passen, doch bei Fondue oder Raclette lässt sich ein Dip oder eine Beilage mit Chili durchaus einbauen.

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Bestimmte Kräutertees helfen um Längen besser als der oft zitierte Verdauungsschnaps (Bild: Getty Images)
Bestimmte Kräutertees helfen um Längen besser als der oft zitierte Verdauungsschnaps (Bild: Getty Images)

Nach dem Essen

Bestimmte natürliche Heilmittel können auch nach dem Essen dafür sorgen, dass die Verdauung unterstützt und angeregt wird.

  • Leichte Bewegung: Der oft zitierte Verdauungsspaziergang ist nach wie vor die effektivste Methode, um Magenbeschwerden nach schwerem Essen entgegenzuwirken. Eine kurze, lockere Runde bringt den Stoffwechsel in Schwung und hält den Kreislauf stabil. Wichtig ist dabei, es nicht zu übertreiben, damit die Durchblutung nicht vom Verdauungstrakt in Arme und Beine gelenkt wird. Das intensive Cardio-Training sollte also lieber noch warten.

  • Ingwer: Ein wärmender Ingwertee nach oder während dem Essen regt die Durchblutung im Magen ebenfalls an und beugt außerdem Bauchweh und Übelkeit vor. Hierfür ein frisches Stück Ingwer mit kochendem Wasser übergießen und mindestens acht Minuten ziehen lassen.

  • Kamillentee: Auch Kamille fördert die Verdauung und lindert Reizungen von Magen- und Darmschleimhäuten. Besonders effektiv hilft Kamille gegen Magenbeschwerden, wenn man es mit Schafgarbe für einen heilenden Kräutertee vermischt.

  • Natron: Dieses Hausmittel hilft vor allem denjenigen, die nach fettigem oder reichhaltigem Essen zu Sodbrennen neigen, denn das basische Mittel beugt saurem Aufstoßen effektiv vor. Hierfür je nach Beschwerden und Essensmenge einen halben bis zwei Teelöffel Natron in Wasser auflösen und nach dem Essen trinken.

Das sollte man bei Verdauungsbeschwerden lieber vermeiden

Einige alteingesessene Tipps sollte man hingegen lieber meiden.

  • Verdauungsschnaps: Ebenfalls ein oft zitiertes, vermeintliches Wundermittel - ein Gläschen Kräuterschnaps soll angeblich die Verdauung anregen und im Magen "aufräumen". So kryptisch die letzte Aussage ohnehin ist, gilt erstere Aussage mittlerweile als widerlegt. Denn hochprozentiger Alkohol täuscht einen gelösten Magen nur vor, indem er die Muskulatur rund um den Verdauungstrakt entspannt - zugleich verzögert er allerdings die Verdauung selbst, was umso größere Magenprobleme zur Folge hat.

  • Verdauungsschläfchen: Vielen ist nach einem reichhaltigen Essen nicht zu einem anregenden Spaziergang zumute, sondern eher nach einem Schläfchen oder zumindest einem entspannten Ausstrecken auf der Couch. Doch auch das täuscht Entlastung für den Bauch nur vor, denn Schlaf oder Regungslosigkeit fährt den Stoffwechsel herunter und stört damit ebenfalls die Verdauung, die jetzt auf Hochtouren arbeiten sollte.

Also lieber den Schnaps gegen einen beruhigenden Tee tauschen, etwas lockere Bewegung einplanen und jeden Bissen ordentlich kauen - dann darf man an den Feiertagen ruhig sündigen.

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