Bocksbärte

Bocksbärte
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Bocksbärte sind eine artenreiche Pflanzengattung aus der Familie der Korbblütler. Die weit verbreiteten Wiesenpflanzen fallen besonders zur Fruchtreife auf, wenn sie als Pusteblumen sichtbar werden.

Aus welchen Gebieten kommen Bocksbärte ursprünglich?

Die Pflanzengattung der Bocksbärte (Tragopogon) enthält weltweit etwa 150 verschiedene Arten, die zumeist zweijährig sind. Im Ursprung ist Eurasien und Nordafrika ihre Heimat. Inzwischen sind einige Arten aber auch zum Beispiel in Neuseeland und Nordamerika als Neophyten vertreten. Bocksbärte gehören in die große Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Bei uns in Mitteleuropa heimisch sind rund fünf verschiedene Arten. Diese besiedeln vor allem Wiesen, Wegränder und Ruderalflächen.

Aussehen und Wuchs

Bocksbart-Arten wachsen zuerst als Blattrosette und bilden später kräftige und wenig verzweigte, aber beblätterte Blütentriebe. Die Pflanzen werden zumeist etwa 15 bis 70 Zentimeter groß, können aber je nach Art auch bis zu 150 Zentimeter Höhe erreichen. Die lange kräftige Pfahlwurzel reicht weit in den Boden hinein. Sie wird bei einigen Arten auch als Wildgemüse genutzt.

Die Blätter des Bocksbartes sind lineal-lanzettlich und sitzen ohne Blattstiel direkt dem Stängel an. Sie sind wechselständig daran angeordnet. Der Blattrand ist glatt oder leicht gewellt. Die Korb-Blütenstände bestehen nur aus Zungenblüten. Diese sind je nach Bocksbart-Art gelb, rotbraun oder auch purpur-violett oder weißlich. Die Blüten öffnen sich nur bei gutem Wetter und schließen sich in der zweiten Tageshälfte bereits wieder, sind also nur wenige Stunden geöffnet. Die Hauptblütezeit der Bocksbärte dauert von Mai bis Juli. Nach der Blüte bilden die Pflanzen zahlreiche längliche, einsamige Schließfrüchte, die bei den Bocksbärten relativ groß und längsgerippt sind. Sie besitzen ein flugfähiges Anhängsel, den sogenannten Pappus.

Bocksbart Frucht
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Standort und Boden

Bocksbärte mögen frische, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden in sonniger Lage. Auf staunassen und sauren Böden wachsen die Pflanzen nicht.

Bocksbärte pflanzen

Im Fachhandel für Wildstauden sind Jungpflanzen erhältlich, die man am besten im Frühjahr pflanzt. Ältere Exemplare lassen sich aufgrund der langen Pfahlwurzel nicht mehr versetzen.

Pflegetipps

Am geeigneten Standort angewachsen, brauchen die Pflanzen kaum Pflege. Bei anhaltender Trockenheit sollte man vor allem als Nutzpflanze gezogene Exemplare wässern.

Winterschutz

Bocksbärte sind in der Regel winterhart und benötigen hierzulande keinen besonderen Winterschutz. In sehr kalten Regionen oder bei extremen Wetterbedingungen kann es sinnvoll sein, die Pflanzen mit einer leichten Schicht aus Herbstlaub oder Reisig zu bedecken.

Verwendung

Bocksbart-Arten kann man im Garten in naturnahe Wiesenpflanzungen integrieren. Sie lassen sich gut mit Wiesensalbei, Wiesenmargerite und Wiesen-Labkraut kombinieren. Essbare Arten wie die Haferwurzel (Tragopogon porrifolius) sät man am besten ins Gemüsebeet vom Küchengarten.

Wichtige Bocksbart-Arten und Sorten

Sehr weit verbreitet ist bei uns der Wiesenbocksbart (Tragopogon pratensis). Die bis zu 70 Zentimeter hohe Bocksbart-Art hat gelbe Blütenstände, bei denen die grünen Hüllblätter deutlich länger sind als die Zungenblütenblätter. Die Pflanze ist in allen Teilen essbar, außer den Samen. Knospen und junge Triebe kann man roh oder gedünstet verzehren. Die Wurzel lässt sich wie Schwarzwurzeln zubereiten. Vom Wiesenbocksbart gibt es mehrere Unterarten.

Wiesenbocksbart
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Bei uns in Mitteleuropa ist außerdem noch der Große Bocksbart (Tragopogon dubius) in der Natur zu finden, vornehmlich in wärmeren Regionen. Auch er blüht gelb und hat besonders große Pusteblumen als Samenstände.

Die Haferwurzel (Tragopogon porrifolius) blüht violett und kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie wurde schon im Mittelalter als heilsame Nutzpflanze angebaut. Ihre weißlichen Wurzeln sind protein- und vitaminreich. Darüber hinaus enthalten sie den gesunden Ballaststoff Inulin.

Vermehrung

Die Pflanzen vermehren sich vor allem durch ihre Samen. Diese gehören zu den Licht- und Wärmekeimern. Man sät sie am besten im August oder September.

Krankheiten und Schädlinge

Bocksbärte sind relativ robust und wenig anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich können Blattläuse auftreten, die sich an den jungen Trieben und Blättern ansiedeln. Sie lassen sich meist durch natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer oder durch das Abspritzen mit Wasser in Schach halten.