Declutter Trend 2024: Aber wohin mit den verschiedenen Sachen nach dem Ausmisten

Decluttering – Marie Kondo hat es vor etwa zehn Jahren vorgemacht, nun ist es immer noch Trend: Mit jedem neuen Jahr steht Ausmisten erneut auf dem Programm und damit auch die Frage: Was bleibt und was kann raus? Doch so wie immer gibt es auch eines zu klären: Wohin mit dem ganzen Zeug nach dem Entrümpeln? Wir klären auf.

Junge entsorgt Spielzeug in Kisten
Decluttering ist zwar gut für die Seele, aber auch aufwändig (Symbolbild: Getty Images)

Marie Kondo scheint mit ihrer Decluttering-Methode KonMari bereits vor Jahren einen Nerv getroffen zu haben. Doch während die Aufräum-Queen das Ausmisten inzwischen (Skandal!) aufgegeben hat, ist die Liebe zur Ordnung seit der Corona-Pandemie bei der restlichen Menschheit größer als je zuvor. Schließlich verbringen die meisten seitdem viel mehr Zeit in ihren eigenen vier Wänden, viele sind nach wie vor im Homeoffice beschäftigt. Wer sich wohl fühlen und auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren möchte, mistet aus und trennt sich von Dingen, die einem die Luft zum Atmen nehmen.

Declutter-Trend macht effizienter

Eine Studie der Princeton University zeigt, wie wichtig die Ordnung im eigenen Zuhause ist. Denn laut den Forschern reduziert Unordnung die Konzentrationsfähigkeit. Eine andere Studie aus dem Jahr 2013 fand außerdem heraus, dass Menschen in chaotischen Umgebungen eher dazu neigen, Fehler zu machen, als diejenigen in aufgeräumten Umgebungen. Das Ausmisten und das Loswerden alter Lasten kann daher effizienter machen. Doch egal, ob du den Kleiderschrank oder den Keller entrümpelst, die Frage bleibt immer die gleiche: Wohin mit all den Sachen? Dürfen die einfach in den Müll wandern?

Ordentlich aufgehängte Kinderklamotten in der Garderobe
Declutter-Trend: Viele Menschen sind inzwischen ein Fan davon (Symbolbild: Getty Images)

Umzug, Renovierung, oder einfach der Wunsch, das Zuhause aufzuräumen – beim Decluttern gibt es in jedem Fall eine Menge Dinge, die entsorgt werden müssen. Während die Klamotten einfach in den Altkleidercontainer wandern können, ist die Entsorgung bei so manchen anderen Dingen nicht unbedingt von Anfang an klar. So muss man sich beispielsweise fragen, wo man Möbel, Elektrogeräte, Altmetall oder Bauschutt entsorgen kann. Wir verraten dir, was wo hingehört.

Decluttering – was kommt wohin?

Sperrmüll

Wer mehr als nur Klamotten entsorgen möchte, steht häufig vor einem Problem. Denn Lampen, Möbel oder alte Sportgeräte können nicht einfach so in den Hausmüll wandern. Zwar dürfen kleinere Dinge wie Geschirr, alte Fotos oder Büroutensilien natürlich in den Restmüll geworfen werden, bei größeren Sachen solltest du allerdings zum Sperrmüll fahren. Dazu gehören Tische, Schränke oder Matratzen, die nicht in eine Mülltonne passen.

Wie die Abholung von Sperrmüll geregelt ist, kann sich von Stadt zu Stadt unterscheiden. Einige Städte haben für die Sperrmüllabholung feste Tage im Jahr, während in anderen Städten flexible Termine möglich sind. Die Kosten für die Abholung können ebenfalls variieren. In einigen Städten ist die Abholung sogar ein- oder zweimal im Jahr kostenlos. Um die Regelungen und Kosten für deine Stadt zu erfahren, empfiehlt es sich bei der zuständigen Behörde in deiner Nähe nachzufragen.

Better Life: Tipps für effektives Ausmisten

Doch Achtung: Momentan treiben unseriöse Sperrmüllabholer ihr Unwesen in manchen Städten. So warnt der AWM in München vor Abholfirmen, die mit Internetseiten werben, die den Eindruck erwecken, es handele sich um den öffentlichen Entsorger der Stadt München bzw. den AWM. "In vielen Fällen wird den Kunden bei der Anfrage ein Preis genannt, der aber dann während der Entsorgung des Sperrmülls zum Teil drastisch erhöht wird. Von den Mitarbeiter*innen dieser Entsorgungsdienste wird die Bezahlung in bar nachdrücklich eingefordert“, heißt es auf der Webseite des Unternehmens.

Dinge, die nicht in den Sperrmüll gehören: Bauschutt, Waschbecken, Fensterglas, Autoreifen, Problemmüll, Restmüll, Grün- und Gartenabfälle, Gegenstände in Kisten Kartons oder Tüten.

Sperrmüll vor einem Haus
Große Möbel wie Tische oder Schränke gehören auf den Sperrmüll (Symbolbild: Getty Images)

Tipp: Um Hausrat in Zukunft zu vermeiden, solltest du darauf achten, was du kaufst. Investiere beispielsweise in qualitativ hochwertige Dinge oder Sachen, die sich leicht reparieren lassen. Diese können bei einer Entrümpelung oft noch verwendet oder verkauft werden. Zeitloses Design spielt ebenfalls eine große Rolle.

Wertstoffhof

Sondermüll oder gefährliche Abfälle dürfen auf keinen Fall im Hausmüll entsorgt werden! Auf den Wertstoffhof gehören vor allem schwer zu entsorgende Dinge wie Bauschutt, Altmetall, Kunststoff, Styropor oder Altholz (allerdings zerlegt). Auch Verpackungen aus Kunststoff, Verbundmaterialien, Glas, Weißblech und Aluminium können dort abgegeben werden, ebenfalls Kartonagen, z.B. weiße Druck– und Schreibpapiere, gefärbtes Papier, Bücher und andere Druckerzeugnisse wie Zeitschriften. Zudem können dort Teppiche, Altkleider, Kühlgeräte, Elektroschrott, Grünschnitt, Altreifen, Lampen, Fahrräder, Kinderwagen und Kabelreste sowie CDs und Druckerpatronen fachgerecht entsorgt werden.

Altkleidercontainer

Wer gebrauchte Kleidung hat, die er nicht mehr auf dem Flohmarkt oder bei Vinted verkaufen möchte, kann sie dem Altkleidercontainer spenden. Alt bedeutet allerdings nicht kaputt. Achte darauf, dass du saubere und noch tragbare Klamotten und Schuhe entsorgst! Auch alte Bettwäsche, Gardinen, Decken und Plüschtiere dürfen in den Container wandern.

Raus mit dem alten Zeug: Weshalb wir viel öfter einmal ausmisten sollten

Kleidungsstücke aus Altkleidercontainern landen leider häufig in Second-Hand-Läden oder auf Märkten in Osteuropa und Afrika. Deshalb solltest du unbedingt darauf achten, welche Organisation die Container aufgestellt hat. Eine gute Alternative ist es, deine Klamotten direkt als Sachspende an Hilfsorganisationen abzugeben. Es gibt viele Organisationen, die sich über Kleiderspenden freuen, wie örtliche Obdachlosenhilfen, Kirchenverbände, Bahnhofsmissionen, Asylunterkünfte, Caritas, das Deutsche Rote Kreuz und die AWO. Damit kannst du sicherstellen, dass deine Spenden tatsächlich bedürftigen Menschen vor Ort zugutekommen.

Sozialkaufhäuser

Wer gut erhaltene Möbel hat und sie nicht mehr verkaufen möchte, kann diese an Sozialkaufhäuser spenden. Diese Kaufhäuser sammeln Möbel, Kleidung und Haushaltsgegenstände und verkaufen sie zu niedrigen Preisen an Menschen mit geringem Einkommen weiter. Das Beste daran? Du tust nicht nur etwas Gutes, sondern musst dich auch nicht um den Transport kümmern – das Sozialkaufhaus übernimmt die Abholung deiner Spenden kostenlos. Vor der Spende wird ein Mitarbeiter des Kaufhauses prüfen, ob die Möbel geeignet sind. Nicht geeignete Möbel gehören auf den Sperrmüll oder können über Online-Plattformen wie eBay verkauft werden. Sozialkaufhäuser nehmen selbst funktionierende Elektrogeräte in der Regel gerne. Wenn du unsicher bist, kannst du bei den Hilfsorganisationen in deiner Stadt nachfragen, ob gerade Bedarf an einem Kühlschrank, Herd oder einer Kaffeemaschine besteht.

Wenn du unsicher bist, welche Hilfsorganisation in deiner Nähe welche Spenden annimmt, kann dir die Website wohindamit.org weiterhelfen. Es ist jedoch ratsam, dich im Voraus zu informieren, welche Spenden aktuell benötigt werden, da viele Hilfsorganisationen begrenzte Lagerkapazitäten haben.

Was wenn ich zu viel von allem habe?

Eine komplette Haushaltsauflösung, vor allem nach dem Verlust eines geliebten Menschen, kann oft sehr zeitaufwendig sein. Du musst nicht nur die Wohnräume entrümpeln, sondern auch den Keller, die Garage oder den Dachboden. Bei großen Entrümpelungen lohnt es sich, eine professionelle Firma zu beauftragen. Diese kümmern sich nicht nur um das Ausräumen, sondern auch um das Mieten von Containern und die Entsorgung auf dem Sperrmüll. Wenn du die Möglichkeit hast und Geld sparen möchtest, kannst du natürlich auch Freunde und Familie um Hilfe bitten.

VIDEO: Marie Kondo: Die besten Tipps der Aufräum-Expertin