An diesen verwilderten Orten erobert sich die Natur ihr Terrain zurück

Versunkene Ruinen und Geisterstädte in Bildern

<p>Johannes Eisele/AFP/Getty Images</p>

Johannes Eisele/AFP/Getty Images

Von alten Siedlungen über verfallene Burgen zu vergessenen Dörfern: Die folgenden Ruinen wurden den Naturgewalten überlassen und wirken heute unheimlich verwunschen. Viele der verwilderten Bauten wurden bereits vor Jahrhunderten aufgegeben, manchmal, weil die Natur die Menschen dazu zwang. Andere Stätten gerieten vor noch nicht allzu langer Zeit in Vergessenheit.

Hier sind einige dieser versunkenen Orte in schaurig-schönen Bildern ...

Adaptiert von Sandra Schröpfer

San Juan Parangaricutiro, Mexiko

<p>stacyarturogi/Shutterstock</p>

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Im mexikanischen Michoacán brach 1943 der Vulkan Parícutin aus und brodelte ganze acht Jahre lang – mit verheerenden Folgen. So begrub die Lava das ganze Dorf San Juan Parangaricutiro unter sich, doch die Einwohner hatten Glück und konnten rechtzeitig fliehen. Niemand wurde getötet. Ein bemerkenswertes Mahnmal der Naturkatastrophe ist die alte Dorfkirche, die nahezu unversehrt blieb.

San Juan Parangaricutiro, Mexiko

<p>AGCuesta/Shutterstock</p>

AGCuesta/Shutterstock

Die Dorfbewohner errichteten eine neue Siedlung, doch die alte Kirche von San Juan Parangaricutiro erhebt sich noch immer aus der Vulkanlandschaft. Das Gebäude wurde nicht einmal zur Hälfte von der Lava verschluckt, was die Einheimischen als Wunder Gottes deuteten. Was auch immer die Erklärung dafür sein mag, von der Ruine geht ein schauriger Charme aus, der Einheimische und Touristen gleichermaßen fasziniert. Die verschüttete Kirche kann auf Führungen oder individuell erkundet werden.

Craco, Italien

<p>ValerioMei/Shutterstock</p>

ValerioMei/Shutterstock

Eine der spektakulärsten Geisterstädte Europas befindet sich auf einem Hügel in der süditalienischen Region Matera. Das Gebiet um das verlassene Dorf Craco war schon im 8. Jahrhundert v. Chr. besiedelt, doch machten den Einwohnern Seuchen und Attacken von Gesetzlosen das Leben schwer. Auch die Natur war dem Ort nicht wohlgesonnen: Im Laufe des 20. Jahrhunderts kam es zu mehreren Überschwemmungen, Erdrutschen und Erdbeben, wodurch die Einwohner schließlich gezwungen waren, die Siedlung aufzugeben.

Craco, Italien

<p>Massimiliano Marino/Shutterstock</p>

Massimiliano Marino/Shutterstock

Heute sprießt Unkraut aus den Mauern der Geisterstadt. Touristen können den unheimlichen Ort auf Führungen erkunden. Die Ruinen sind auch eine beliebte Kulisse für Film und Fernsehen. So wurden etwa Szenen für den „James Bond“-Film „Ein Quantum Trost“ von 2008 in Craco gedreht.

Bankhead, Kanada

<p>Nick Fox/Shutterstock</p>

Nick Fox/Shutterstock

In Kanada gibt es zahlreiche alte Minenstädte, die der Natur überlassen wurden. Eine solche ehemalige Siedlung ist auch Bankhead im Banff-Nationalpark in Alberta. Die heutige Geisterstadt wurde 1903 zur Kohleförderung für den Canadian Pacific Railway gegründet. Allerdings stellte sich heraus, dass die Kohle gar nicht für den Eisenbahnbetrieb geeignet war.

Bankhead, Kanada

<p>Christian Kunerth/Shutterstock</p>

Christian Kunerth/Shutterstock

Die Kohle war nicht nur schwer zugänglich, sondern auch porös. Streiks besiegelten schließlich das Schicksal von Bankhead und die Mine wurde in den 1920er-Jahren stillgelegt. Heute schlängelt sich ein Lehrpfad zwischen rostigen alten Loren durch die Siedlung inmitten wilder Natur. Das ehemalige Transformatorgebäude beherbergt eine interessante Ausstellung.

Schiffswrack der „Eduard Bohlen“, Namibia

<p>Cezary Wojtkowski/Shutterstock</p>

Cezary Wojtkowski/Shutterstock

In der Wüste Namibias haben unzählige Schiffswracks ihre letzte Ruhe gefunden. Sie alle liefen vor der sogenannten Skelettküste auf Grund – genau daher hat diese auch ihren Namen. Eines der auffälligsten Wracks ist das der „Eduard Bohlen“, ein altes deutsches Frachtschiff, das Anfang des 20. Jahrhunderts auf dem Weg von Swakopmund zur südafrikanischen Tafelbucht strandete.

Schiffswrack der „Eduard Bohlen“, Namibia

<p>Radek Borovka/Shutterstock</p>

Radek Borovka/Shutterstock

Grund für das Unglück soll damals dichter Nebel gewesen sein, der das Schiff von seinem Kurs abbrachte. Heute befindet sich das Wrack etwa 400 Meter vom Ufer entfernt, wo es fast vollständig vom Wüstensand verschluckt wurde. Neben wilden Schakalen wagen sich auch vereinzelt Abenteuertouristen an diesen gespenstischen Ort, doch der beste Weg, das Wrack zu sehen, ist aus der Luft.

Glenrio, New Mexico/Texas, USA

<p>Svetlana Foote/Shutterstock</p>

Svetlana Foote/Shutterstock

Zwischen den 1940er- und 1960er-Jahren führte die legendäre Route 66 Tausende von Reisenden durch den Ort Glenrio. Autofahrer konnten in der Siedlung an der Grenze zwischen New Mexico und Texas einen Zwischenstopp zum Tanken, Essen, Übernachten und sogar Tanzen gehen einlegen. Doch als in den 1970ern die Umgehungsstraße I-40 gebaut wurde, blieben die Touristen und damit das Geld in der Wüstenstadt aus.

Glenrio, New Mexico/Texas, USA

<p>Svetlana Foote/Shutterstock</p>

Svetlana Foote/Shutterstock

Der alte Abschnitt der Route 66 steht heute gemeinsam mit den 17 verlassenen Gebäuden und mehreren Autowracks auf der Denkmalliste des Glenrio Historic District. Besonders gruselig wirken die verwitterten Schilder in der Geisterstadt, die Besucher im Little Suarez Diner und dem State Line Motel willkommen heißen.

Kolmannskuppe, Namibia

<p>Kanuman/Shutterstock</p>

Kanuman/Shutterstock

Sandwehen breiten sich über jeden Zentimeter dieser Geisterstadt in der Namib-Wüste aus und dringen sogar in die leer stehenden Häuser ein, die immer mehr aus den Fugen geraten. 1908 fand der Eisenbahner Zacherias Lewala in der Gegend einen merkwürdigen Stein, der sich als Diamant. Diamantsucher, vor allem aus Deutschland, errichteten daraufhin den Ort Kolmannskuppe, auch Kolmanskop genannt.

Kolmannskuppe, Namibia

<p>gaftels/Flickr/CC BY-NC 2.0</p>

gaftels/Flickr/CC BY-NC 2.0

Kolmannskuppe wurde zu einem wohlhabenden Ort, allerdings war der Diamantrausch nur von kurzer Dauer. Nach dem Krieg brach der Edelsteinhandel drastisch ein, so dass die Mine 1954 aufgegeben wurde und die Einwohner weiter zogen. Gelegentlich verirren sich Touristen und Filmcrews in die verlassene Siedlung, in der seit Jahrzehnten die Zeit still zu stehen scheint.

 

Belchite, Spanien

<p>TravelKiwis/Shutterstock</p>

TravelKiwis/Shutterstock

Die Ruinenstadt Belchite in der spanischen Provinz Saragossa erinnert an die Schrecken des spanischen Bürgerkriegs. Bei einer blutigen Attacke 1937 wurde der Ort fast vollständig ausgelöscht, wobei nicht nur die Gebäude zerstört, sondern auch Tausende Menschen getötet wurden. Heute ist Belchite ein ergreifendes Kriegsdenkmal.

Belchite, Spanien

<p>David Herraez Calzada/Shutterstock</p>

David Herraez Calzada/Shutterstock

Noch immer liegen Trümmer zwischen den verfallenen Mauern, in denen Einschusslöcher von damals zwischen kunstvollen Mustern und Gravuren zu sehen sind. Besucher können das Gelände bei einer Führung erkunden und mehr über den schrecklichen Abschnitt der spanischen Geschichte erfahren.

Seefestung Sveti Nikola, Kroatien

<p>OPIS Zagreb/Shutterstock</p>

OPIS Zagreb/Shutterstock

Diese imposante Festung vor der Küste von Šibenik ist eine der ältesten Kroatiens. Sie wurde im 16. Jahrhundert von den Venezianern erbaut, um Angriffe von den Türken abzuwehren. Bis in die 1970er-Jahre wurde Sveti Nikola, die Festung des Heiligen Nikolaus, vom Militär genutzt, dann jedoch aufgegeben.

Seefestung Sveti Nikola, Kroatien

<p>Cico/Shutterstock</p>

Cico/Shutterstock

Feuchtigkeit und die salzige Seeluft haben den alten Mauern zugesetzt, doch befindet sich die Festung noch immer in einem bemerkenswerten Zustand. Sveti Nikola zählt seit 2017 zum Weltkulturerbe der UNESCO und kann heute als Teil einer Bootstour besichtigt werden.

Psychiatrie Tarban Creek, Australien

<p>Frederick Manning/Flickr/CC BY 2.0</p>

Frederick Manning/Flickr/CC BY 2.0

Hinter der Irrenanstalt Tarban Creek in Australien, die später in Gladesville umbenannt wurde, steckt eine dunkle Geschichte. 1838 wurde die Psychiatrie am Ufer des Parramatta River im Norden von Sydney eröffnet und war damit die erste in der Region. Die Einrichtung war für 60 Patienten ausgelegt, allerdings sollen in den 1840er-Jahren mehr als 100 Personen darin untergebracht gewesen sein.

Psychiatrie Tarban Creek, Australien

<p>Frederick Manning/Flickr/CC BY 2.0</p>

Frederick Manning/Flickr/CC BY 2.0

Es gibt zahlreiche Berichte darüber, wie schrecklich die Patienten in den ersten Jahren nach Eröffnung der Anstalt behandelt worden sein sollen, etwa mit Schocktherapien und körperlicher Misshandlung. Viele der Patienten starben in der Psychiatrie und wurden vor Ort in Massengräbern beigesetzt. Seit den 1990er-Jahren steht das alte Gebäude leer. Die verwucherte Ruine ist ein schauriger Anblick.

Ani, Türkei

<p>Alexandru Nika/Shutterstock</p>

Alexandru Nika/Shutterstock

Im abgelegenen Hochland im Nordosten der Türkei befindet sich die seit Jahrhunderten verlassene Ruinenstadt Ani, einst die mächtige Hauptstadt der armenischen Bagratiden. Es heißt, im Mittelalter habe Ani Konstantinopel Konkurrenz gemacht, so prächtig sei die Stadt gewesen. Doch 1319 wurde sie durch ein heftiges Erdbeben zerstört, worauf weitere Erdbeben, Invasionen, Kriege und Zerstörung folgten.

Ani, Türkei

<p>Bumihills/Shutterstock</p>

Bumihills/Shutterstock

Die verfallenen Ruinen der Geisterstadt sind ein unheimlicher Anblick. Nur vereinzelt zieht es Touristen an den entlegenen Ort nahe der armenischen Grenze. Dabei geht von den Überresten der alten Kirchen, Paläste, Stadtmauern und Tempel eine ganz besondere Magie aus.

Burg Poenari, Rumänien

<p>In Green/Shutterstock</p>

In Green/Shutterstock

Diese mächtige Burg hoch oben in den Bergen Rumäniens gehörte einst Vlad III. Draculea, dem Herrscher der Walachei, der den irischen Autor Bram Stoker zum Gruselroman „Dracula“ inspirierte. Das heute verlassene Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert wurde einst zur Verteidigung genutzt.

Burg Poenari, Rumänien

<p>Fotokon/Shutterstock</p>

Fotokon/Shutterstock

Nach dem Tod von Vlad III. Draculea im 15. Jahrhundert wurde die Burg Poenari allerdings aufgegeben. Ein Erdrutsch im Jahr 1888 verursachte noch mehr Schaden. Heute ist die Burg nur noch eine Ruine inmitten dichter Wälder. Der Aufstieg über knapp 1.500 Stufen ist mühsam, doch die Aussicht über diesen abgelegenen Teil der rumänischen Region Argeș ist spektakulär.

Kloster Villers-la-Ville, Belgien

<p>Sergey Dzyuba/Shutterstock</p>

Sergey Dzyuba/Shutterstock

Die Geschichte dieses verwucherten Klosters in der belgischen Region Wallonien reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als es von 17 Mönchen des Zisterzienserordens gegründet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich die Fassade des Bauwerks immer wieder, von gotischer bis hin zu neoklassizistischer Architektur. Allerdings wurde Villers-la-Ville immer wieder geplündert und so mussten die Mönche während der Französischen Revolution 1794 fliehen.

Kloster Villers-la-Ville, Belgien

<p>Alessandro Carnevale/Shutterstock</p>

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Das Gebäude verfiel daraufhin zu einer Ruine. Trotz des baufälligen Zustands bleibt Villers-la-Ville eine majestätische Stätte, die schon Schriftsteller und Künstler der Romantik faszinierte. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Klosterruine restauriert, sodass sich die Menschen noch immer von der verfallenen Schönheit verzaubern lassen können.

SS „Ayrfield“, Australien

<p>Duncan Struthers/Shutterstock</p>

Duncan Struthers/Shutterstock

Das Wrack der SS „Ayrfield“ im australischen Sydney wird auch „schwimmender Wald“ genannt, so bewachsen ist es mit Mangroven. Nur der verrostete Bug des Schiffes ist noch zu sehen. Der Homebush Bay, in dem das Wrack liegt, war einst ein wichtiger Hafen mit vielen Frachtschiffen. Als der Handel nach dem Zweiten Weltkrieg aber zurückging, wurden viele Schiffe außer Dienst gestellt und in der Bucht zurückgelassen.

SS „Ayrfield“, Australien

<p>eduardo_il_magnifico/Shutterstock</p>

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Viele der alten Frachter liefen damals auf Grund und sind heute nicht mehr zu sehen. Doch die SS „Ayrfield“, die 1911 zu Wasser gelassen wurde, schwimmt wie auf wundersame Weise noch immer. Weder die wild wuchernden Bäume noch die salzige See scheinen dem verrosteten Wrack etwas anhaben zu können.

Filmstadt „Spectre“, USA

<p>Written In Silver Visuals/Shutterstock</p>

Written In Silver Visuals/Shutterstock

Auf Jackson Lake Island im US-Bundesstaat Alabama stehen die verfallenen Überreste des fiktiven Ortes „Spectre“, der 2003 als Kulisse für den Fantasy-Film „Big Fish“ errichtet wurde. Unter der Regie von Tim Burton erzählt das Drama die Geschichte von Edward Bloom, einem im Sterben liegenden Vater, der versucht, seine Beziehung zu seinem Sohn wiederherzustellen, indem er ihm fantastische Geschichten aus seiner Jugend erzählt.

Filmstadt „Spectre“, USA

<p>Written In Silver Visuals/Shutterstock</p>

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Nach Abschluss der Dreharbeiten wurde die Filmkulisse zurückgelassen. Wald und einige Styroporbäume, die Teil des „Zauberwaldes“ des Films waren, umgeben heute die verfallenen Häuser. Die einzigen Bewohner des Ortes sind ein paar frei herumlaufende Ziegen, die ab und zu die Straßen kreuzen.

North Brother Island, USA

<p>reivax/Flickr/CC BY-SA 2.0</p>

reivax/Flickr/CC BY-SA 2.0

Auf North Brother Island, einer verlassenen Insel im East River in New York, bahnt sich die Natur ihren Weg durch die alten Mauern. Das verlassene Gebäude hat eine dunkle Vergangenheit. 1905 kamen darin Hunderte Menschen bei einem Brand ums Leben, allerdings ist die Insel vor allem für „Typhus-Mary“ bekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts lebte die Einwanderin Mary Mallon in der Stadt und brachte vermutlich als Patientin Null den Typhus-Erreger nach New York, an dem mehrere ihrer Kollegen erkrankten.

North Brother Island, USA

<p>reivax/Flickr/CC BY-SA 2.0</p>

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Mallon wurde im Riverside Hospital in Quarantäne geschickt, das 1885 auf der ansonsten verlassenen Insel erbaut worden war. Sie versuchte mehrmals erfolglos zu fliehen, starb 1938 jedoch auf der Insel, ebenso wie viele weitere Patienten, die in dem Krankenhaus isoliert worden waren. Die heutige Ruine ist für Besucher nicht zugänglich, da die Insel heute ein Vogelschutzgebiet der New York City Parks ist.

Beng Mealea, Kambodscha

<p>LightRecords/Shutterstock</p>

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Der kambodschanische Dschungel hat viele uralte Ruinen geradezu verschlungen, so auch den mysteriösen Tempel Beng Mealea. Die vielen Lianen und mächtigen Baumstämme, die die alten Mauern vereinnahmen, zeigen nur zu gut, wie viel Kraft die Natur besitzt.

Vergnügungspark Chippewa Lake, Ohio, USA

<p>Justin Masterson/Flickr/CC BY-NC 2.0</p>

Justin Masterson/Flickr/CC BY-NC 2.0

Der 1878 eröffenete Vergnügungspark Chippewa Lake bestand zunächst aus nicht viel mehr als einem Ballsaal, einem Dampfschiff und einer Achterbahn, die noch per Hand betrieben werden musste. Anfang des 20. Jahrhunderts aber übernahm der ehrgeizige Geschäftsmann Mac Beach den Park und ließ ein Riesenrad, eine moderne Achterbahn und die Attraktion „Tumble Bug“ (im Bild) installieren, sowie Fast-Food-Stände und Ticketschalter. Mit der Eröffnung des Hotels Chippewa wurde der Vergnügungspark zu einer Attraktion in Ohio.

Vergnügungspark Chippewa Lake, Ohio, USA

<p>Andrew Borgen/Flickr/CC BY-ND 2.0</p>

Andrew Borgen/Flickr/CC BY-ND 2.0

Als Beach älter wurde, verkaufte er den Park 1969 an die Firma Continental Business Enterprises, die große Pläne hatte. Doch blieben immer mehr Besucher aus und so wurde Chippewa Lake 1978 geschlossen. Die stillgelegten Fahrgeschäfte waren Wind und Wetter ausgesetzt und schon bald bahnte sich die Natur ihren Weg durch Achterbahnen und Riesenrad. Ein Brand zerstörte schließlich den alten Ballsaal und das Hotel. Zwar gab es im Laufe der Jahre immer wieder Pläne, den Park zu sanieren, doch wurden diese nie umgesetzt. 2010 dienten die verrosteten Überreste als Kulisse für den Horrorfilm „Closed for the Season“.

Valle dei Mulini, Italien

<p>cera173/Shutterstock</p>

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In Sorrent, dem Tor zur italienischen Amalfiküste, verstecken sich mehrere alte Mühlen zwischen Felsen und Weinreben. Historiker gehen davon aus, dass im Valle dei Mulini („Tal der Mühlen“), das vor 35.000 Jahren entstanden sein soll, einst 25 der Gebäude standen. Sie wurden im 13. Jahrhundert in der Schlucht zusammen mit einem Sägewerk und einer Wäscherei errichtet.

Valle dei Mulini, Italien

<p>edella/Shutterstock</p>

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Bis ins 20. Jahrhundert waren die Mühlen in Betrieb. Erst in den 1940er-Jahren wurden die schwer zugängliche Lage und die Feuchtigkeit in der Schlucht zum Problem und die Mühlen aufgegeben. Heute sind die alten Gebäude zu Ruinen verfallen, deren Mauern die Natur nach und nach zurückerobert. Von der Via Fuorimura aus sind die Gebäudeüberreste in der tiefen Schlucht gut zu sehen.

Ross Island, Indien

<p>Matyas Rehak/Shutterstock</p>

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Ross Island, eine abgelegene unbewohnte Insel der indischen Andamanen, wurde im 18. Jahrhundert von den Briten besiedelt. Die Kolonialherren verließen die Insel aber schon bald wieder, da ihnen die Hitze und das unbeständige Wetter zu schaffen machten. 1857 kehrten sie zurück und nutzten den verwilderten Ort als Strafkolonie für indische Rebellen. Als die Strafkolonie auf weitere Inseln ausgeweitet wurde, entstand auf Ross Island ein britischer Verwaltungssitz.

Ross Island, Indien

<p>Sun_Shine/Shutterstock</p>

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Im Gegensatz zu den indischen Gefangenen lebten die britischen Offiziere nicht in Baracken, sondern in prächtigen Villen auf der Insel. Auch eine Kirche wurde von den Sträflingen für die Kolonialherren errichtet. Anfang der 1940er-Jahre schloss das Gefängnis und nach der Ausrufung der indischen Unabhängigkeit 1947 wurde Ross Island abermals aufgegeben. Der Dschungel hat die alten Ruinen inzwischen vollkommen vereinnahmt, wie dieses faszinierende Bild zeigt.

Houtouwan, China

<p>Johannes Eisele/AFP/Getty Images</p>

Johannes Eisele/AFP/Getty Images

Das verlassene Fischerdorf Houtouwan auf der chinesischen Insel Shengshan ist der Natur hilflos ausgeliefert. Viele der leer stehenden Häuser sind komplett überwuchert und die Gassen verschwinden geradezu im dichten Grün. In dem Ort lebten einst mehr als 2.000 Menschen, doch letztendlich stellte die abgeschiedene Lage des Dorfes die Einwohner vor zu große Herausforderungen.

Houtouwan, China

<p>Johannes Eisele/AFP/Getty Images</p>

Johannes Eisele/AFP/Getty Images

Der Fischhandel von Houtouwan wurde von Großstädten wie Shanghai (nur 65 Kilometer entfernt) überschattet, was die Dorfbewohner in den 90er-Jahren dazu zwang, ihre Heimat zu verlassen. Anfang des neuen Jahrtausends waren auch die letzten Fischer weggezogen und die Gebäude wurden aufgegeben. Heute ist das verwilderte Dorf eine Touristenattraktion. Besucher nehmen lange Wanderungen in Kauf, um die scheinbar im Wald versunkenen Häuser fotografieren zu können.