Douglasie oder Lärche: Welches Holz ist das richtige?

Douglasien- und Lärchenholz ist aufgrund seiner Witterungsbeständigkeit als Terrassenbelag sehr beliebt.
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Douglasie und Lärche gelten beide als langlebige und witterungsbeständige Baumarten. Was sie unterscheidet und für welchen Anwendungsbereich welches Holz das Richtige ist, lesen Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Lärche gilt als das widerstandsfähigste heimische Nadelholz und wird in Europa vielerorts nachhaltig bewirtschaftet.

  • Unbehandeltes Lärchenholz verändert seine Farbe im Laufe der Zeit. Die schönen Rottöne bekommen einen silbergrauen Schleier, der dem Holz als natürlicher Schutzschild dient und ihm äußerlich einen rustikalen Look verleiht.

  • Lärche und Douglasie wachsen beide relativ schnell, weshalb sie einen schnellen Ertrag liefern und für die Forstwirtschaft interessant sind.

  • Lärchen- und Douglasienholz wurden schon vor vielen Jahren im Schiffsbau verwendet und werden für ihre Robustheit und Resistenz gegenüber Feuchtigkeit geschätzt.

Ein neuer Boden fürs Wohnzimmer soll her oder eine neue Terrasse für den Garten? Dann fragen Sie sich vielleicht, auf welches Holz Sie setzen sollten, damit Sie möglichst lange etwas davon haben. Douglasie und Lärche sind beide vielversprechend, weil die Nadelholzarten besonders fest und witterungsbeständig sind. In kleinen Punkten unterscheiden sich die Holzarten aber. Welche das sind und welches Holz Sie für welchen Anwendungsbereich wählen sollten, lesen Sie hier.

Eigenschaften von Douglasie und Lärche Douglasie

Die Douglasie kann bei uns eine Wuchshöhe von 60 Metern erreichen, in ihrer Heimat in Nordamerika sogar bis zu 100 Meter. Damit gehört sie zu den höchsten Bäumen, die es auf der Welt gibt. Das Holz dieses anmutigen Riesen ist fest und witterungsbeständig, weshalb es gerne im Innen- sowie im Außenbau verwendet wird.

Weitere Vorzüge sind seine Tragfähigkeit und Biegsamkeit bei relativ leichtem Gewicht – das macht das Holz ideal für stabile Konstruktionen. Hinzu kommt, dass Douglasienholz verhältnismäßig resistent gegenüber Insekten und Pilzbefall ist. Auch optisch macht Douglasienholz einiges her. Es verfügt über eine rötliche bis braune Färbung mit einer auffälligen Maserung. Eine weitere Eigenschaft des Holzes: Bei warmen Temperaturen kann es zu starkem Harzaustritt kommen.

Lärche

Lärchenholz hat mit Douglasienholz einiges gemein, zum Beispiel, dass es sehr formstabil und witterungsbeständig ist. Dabei ist die Lärche ein echt schwerer Brocken. Ihr Holz zählt tatsächlich zu den schwersten und härtesten Holzarten, die wir in unseren Gefilden haben. Ihre Herkunft unterscheidet sie von der Douglasie, die ursprünglich aus Nordamerika kommt und dort „Oregon pine“ heißt. Douglasien wurden erst später nach Europa importiert. Inzwischen wird das Holz seit vielen Jahren auch bei uns angebaut. Lärchen sind hingegen in Sibirien und speziell die Europäische Lärche in den Alpen und den Karpaten zu finden. Die Bäume können bis zu 45 Meter hoch werden.

Ähnlich wie die Douglasie neigt auch die Lärche zu starkem Harzfluss. Die beiden Holzarten werden wegen ihrer sich überschneidenden Eigenschaften schon mal miteinander verwechselt. Was sie rein optisch voneinander unterscheidet, wird deutlich, wenn man die beiden Nadelbäume in Ihrer Gänze betrachtet: Die Douglasie trägt auch im Winter ihre Nadeln, die Lärche lässt diese im Herbst fallen.

Übrigens: Es wird bei der Lärche zwischen europäischer und sibirischer Lärche unterschieden. Die europäische Lärche zeichnet sich durch einen gelblichen Rotton aus, die sibirische Lärche geht eher in eine Mischung aus Gelb und Braun und ist etwas heller. Weil die sibirische Lärche in ihrer Heimat sehr kalten Temperaturen ausgesetzt ist, wächst sie langsamer. Sie entwickelt deshalb geringere Jahrringbreiten, die zudem recht schmal ausfallen. Auch Aststellen, die auf dem Holz zu sehen sind, sind relativ klein.

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Was das langsame Wachstum der sibirischen Lärche angeht, so macht sich dieses bei der Dauerhaftigkeitsklasse des Holzes bezahlt – es gilt als langlebiger als die europäische Lärche es verspricht.

Einsatzbereiche

Aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften können Douglasie und Lärche vielfältig genutzt werden. Häufig werden die Hölzer zur Konstruktion herangezogen, etwa für Außenverkleidungen, für den Bau von Terrassen und Balkone. Auch Gartenmöbel werden häufig aus Douglasien- oder Lärchenholz gefertigt. Ihre Resistenz gegenüber Witterungseinflüssen macht sie für den Außenbereich so interessant.

Im Innenbau kann das Kernholz der beiden Baumarten ebenfalls überzeugen, sei es als Bodenbelag oder als Wandverkleidung, aber auch für Türen und Fensterrahmen. Ihr Äußeres ist einfach ein Hingucker: Douglasie und Lärchenholz haben beide einen warmen, rot-stichigen Ton, der sich beim genauen Betrachten in seiner Ausprägung bei den beiden Hölzern unterscheidet. Was beide gemein haben: Sie sorgen im Hausinneren für ein warmes, wohnliches Ambiente.

Die Färbung der beiden Nadelholzarten unterscheidet sich auch von Baum zu Baum.
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Vor- und Nachteile von Douglasie und Lärche

Douglasie und Lärche überzeugen beide durch ihre Stabilität und Festigkeit, die sie für die Verwendung in den unterschiedlichsten Bereichen interessant machen. Hinzu kommt die Resistenz des Holzes – beide Baumarten sind immun gegen Pilz- und Insektenbefall. Auch die Witterung kann Douglasien- und Lärchenholz wenig anhaben.

Einen feinen Unterschied gibt es zwischen den beiden Kernhölzern: Die Lärche hat in Sachen Langlebigkeit die Nase ein klein wenig vorn. Lärchenholz kann bis zu 15 Jahre halten, die Haltbarkeit von Douglasienholz wird hingegen mit bis zu 10 Jahren angegeben. Abhängig ist dies davon, ob das Holz behandelt wurde und wie viel Wasser es abbekommt. Douglasie gilt als die bessere Wahl, was die Neigung zu Rissen betrifft; die Rissbildung ist gering. Die Lärche weist leicht Splitter auf – das kann die Arbeit mit dem Holz unangenehm machen. Ein Nachteil, den beide Hölzer gemein haben: Werden sie warmen Temperaturen ausgesetzt, reagieren sie mit starkem Harzaustritt.

Übrigens: In der freien Natur hat der hohe Harzanteil einen großen Vorteil. Bäume, die Harz abgeben, riechen nicht nur besonders gut, sie vertreiben damit auch Insekten und andere Schädlinge und verhindern, dass sie ins Innere des Baumes eindringen.

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Wer zwischen den beiden Holzarten entscheiden muss, sollte gut abwägen, welche Eigenschaften wirklich wichtig für die geplante Nutzung sind. Wofür Sie sich auch entscheiden – in beiden Fällen werden Sie mit robustem und optisch ansprechendem Holz belohnt.

Douglasie oder Lärche: Welches Holz ist nachhaltiger?

Zwar gilt die Douglasie als umweltfreundliche Alternative zu Tropenholz und wird häufig nachhaltig in europäischen Wäldern angebaut. Aber: Im Jahr 2013 wurde die Douglasie vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) auf die „Schwarze Liste“ gesetzt und gilt als invasiver Neophyt.

Sie verdränge die heimische Pflanzen- und Tierwelt, so der Bericht. Ob die Douglasie tatsächlich die Artenvielfalt in unseren Wäldern bedroht, ist allgemein umstritten. Wer aber auf Nummer sicher gehen möchte, sollte im Zweifelsfall lieber die einheimische Lärche wählen.

Pflege und Haltbarkeit

Douglasie und Lärche haben den großen Vorteil, dass sie beide auch ohne Behandlung bereits von Haus aus eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Umwelteinflüssen besitzen. Witterung und Fäulnis gegenüber hält das Holz also auch unbehandelt gut stand.

Natürlich variiert die Haltbarkeit, je nachdem, wo das Holz angebracht wurde und wie viel Wasser es abkriegt. Eine Holzterrasse ohne Überdachung etwa ist dem Regen unmittelbar ausgesetzt. Hier ist eine zusätzliche Behandlung mit Öl oder Lasur sicher eine gute Idee, um das Holz länger haltbar zu machen. Lasuren haben außerdem den Vorteil, dass sie nicht nur schützen, sondern auch die Farbe des Holzes hervortreten lassen.

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Entscheiden Sie sich dafür, das Holz zu behandeln, sollten Sie dranbleiben und den Vorgang alle zwei bis drei Jahre wiederholen. Terrassendielen und Co. werden es Ihnen danken!

Kosten beider Hölzer im Vergleich

Verglichen mit anderen Hölzern sind weder Lärche noch Douglasie besonders teuer und somit auch bei kleinerem Budget gut erschwinglich. Beide Holzarten sind leicht erhältlich und die Preise auf dem Holzmarkt gelten als stabil.