Ernährung an Ostern: Wie viele Eier pro Woche sind gesund?
Eier sind gesund - warum die strenge Richtlinie?
Wie viele Eier pro Woche darf man essen, wenn man sich gesund ernähren will? Diese Frage stellen sich gerade in der Zeit um Ostern viele Menschen, die Appetit auf bunt gefärbte, hartgekochte Eier haben und inmitten von Traditionen wie Eierpecken oder Eierrollen auch mal das eine oder andere mehr essen.
Tatsache ist: Auch unabhängig von Ostern lieben die Deutschen Eier. Zahlen von Statista zeigen, dass jeder Deutsche zum Stand 2022 pro Jahr und pro Kopf 230 Eier isst - Tendenz steigend. Dabei handelt es sich um durchschnittliche Werte, was bedeutet, dass einige die Ration der Veganer des Landes mitfuttern. Geht man jedoch von diesen Zahlen aus, isst jeder etwa 4,5 Eier pro Woche. Ist das zu viel des Guten?
Trotz zahlreicher Nährstoffe: Die DGE rät zu nur einem Ei pro Woche
Tatsächlich lautet die aktuelle Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), pro Woche nur ein Ei zu essen. Dabei sind in anderen Lebensmittel verarbeitete Eier wie in Nudeln oder Gebäck - auch selbstgemachtem - zwar nicht mitgerechnet, doch wenn es ums Frühstücksei, Spiegelei oder Omelette geht, hält die DGE die Obergrenze reichlich niedrig.
Wie die Gesellschaft erklärt, hat diese Empfehlung nicht ausschließlich gesundheitliche Hintergründe. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Menge, "die für die Nährstoffzufuhr und Gesundheit ausreichend ist, zugleich die Umwelt nicht stärker als nötig belastet und die den durchschnittlichen Verzehrgewohnheiten der deutschen Bevölkerung entspricht".
Denn tatsächlich stecken in Eiern jede Menge gesunde Nährstoffe. Hühnereiweiß kann vom menschlichen Körper vollständig in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden und ist damit besser verwertbar als jede andere Proteinquelle. Im Eigelb stecken darüber hinaus viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und gesunde Fette.
Eier: Was ist mit dem Cholesterin?
Doch gerade am Eigelb scheiden sich die Geister - und lange Zeit auch die der Wissenschaft. Satte 240 Milligramm Cholesterin stecken nämlich in jedem Ei, weswegen Eier lange Zeit als explizit ungesund galten. Mittlerweile gilt als erwiesen, dass der Cholesterinspiegel von körpereigenen Faktoren und auch einer allgemein ausgewogenen Ernährung abhängt und nicht vom Eier-Konsum.
Der Kardiologe Prof. Dr. Ulrich Laufs vom Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung erklärt auf der Website der Stiftung: "Wie sich Eier genau auf den Cholesterinspiegel auswirken, lässt sich so allgemein nicht beantworten, weil die Cholesterinaufnahme sehr stark von der übrigen Ernährung und anderen Faktoren abhängt und nicht alleine vom Verzehr von Eiern." Er fügt hinzu: "Die Regulation des Cholesterin-Spiegels im Blut erfolgt in erster Linie durch die Leber und nicht durch die Ernährung."
Wer beispielsweise aufgrund genetischer Faktoren Probleme mit dem Cholesterinspiegel hat, sollte durchaus auch Eier mit Vorsicht - beziehungsweise in Maßen - genießen. Für gesunde Menschen sind die vordergründigen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen Laufs zufolge körperliche Aktivität und Rauchen.
Wie viele Eier dürfen es denn nun pro Woche sein?
Die einstigen wissenschaftlichen Wirren rund um das Hühnerei könnte erklären, warum derart unterschiedliche Empfehlungen dazu existieren. Bevor die DGE seine Richtlinie in Bezug auf Klimaauswirkungen von Massentierhaltung von Hühnern bereinigt hatte, riet sie zum maximal drei Eiern pro Woche. Wie die Harvard Health Ergebnisse aus verschiedenen Studien zusammenfasst, sind bis zu sieben Eier pro Woche gesundheitlich unbedenklich.
Wie so oft bei der Ernährung ist das Gesamtbild entscheidend, wie Astrid Donalies von der DGE der Kölnischen Rundschau erklärt: "Wer ständig Spiegeleier mit fettigem, gebratenem Schinken und wenig pflanzenbetont isst, wird vermutlich irgendwann schon Probleme bekommen." Andernfalls will sie Eier - abgesehen von ihrer Umweltbilanz - nicht schlechtreden: "Eier sind vielseitig einsetzbar, schmecken gut und gerade mit Blick auf Ostern haben sie einen hohen Symbolwert in unserer Gesellschaft."
Ohnehin betont auch die DGE bei ihrer neuen Empfehlung, dass es durchaus Spielraum gibt. Wer sich allgemein gesund und ausgewogen ernährt, braucht sich keine Gedanken zu machen, wenn es in der Osterwoche das eine oder andere Ei mehr wird.