Experten()Wissen: 5 Dinge, die man besser nicht auf leeren Magen isst

Ernährungsberater im exklusiven Interview

Ein ausgedehntes Frühstück ist der perfekte Start in den Tag. Doch längst nicht alle Lebensmittel sind auch wirklich geeignet, um sie auf leeren Magen zu verputzen. Wozu man zumindest lieber nicht als erstes greifen sollte, verrät der Ernährungsberater Josef Köppel gegenüber Yahoo Life.

Kaffee, ein Glas Orangensaft und Croissants auf einem Tisch
Kaffee, Orangensaft und frische Croissants sind beliebte Frühstücksklassiker. Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht ist das nicht unbedingt ideal. (Foto: Getty)

1. Hefegebäck wie Croissant, Nuss- oder Zimtschnecke

Als Start in den Tag ist kein Hefegebäck ideal. Vor allem, wenn man einen empfindlichen Magen hat, was bei immer mehr Menschen der Fall ist. Die Verdaulichkeit ist da einfach problematisch. Die Hefe mit ihrem geringen Anteil an Proteinen reagiert mit der Magensäure und gerade auf nüchternen Magen kommt es bei der Verdauung zu verstärkter Gasproduktion im Magen. Das kann zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Am besten ist es, Hefegebäck am Nachmittag zu essen, wenn die Verdauung schon in Schwung ist. Oder man gestaltet das Frühstück so, dass man zuerst vielleicht ein Spiegelei und ein belegtes Brötchen isst und danach vielleicht noch ein Mini-Croissant als Nachtisch.

2. Joghurt

Joghurt ist zunächst ein sehr gutes Produkt, weil es viele Milchsäurebakterien beinhaltet, wegen denen viele Menschen den Joghurt ja gerade essen. Konsumiert man ihn aber auf nüchternen Magen konsumiert, ist die Verwertung nicht gut, weil die Magensäure die wertvollen Darmbakterien abtöten kann. Das gilt auch dann, wenn man den Joghurt mit Haferflocken oder Früchten mischt.

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Besser wäre es, einen kleinen Joghurt mit Haferflocken am Ende zu essen und davor vielleicht ein Stück Brot mit Frischkäse und Schinken. Wer morgens unbedingt eine Milchspeise essen möchte, kann den Joghurt durch Quark oder Skyr ersetzen. Dabei liegt der Fokus nicht auf den Milchsäurebakterien, sondern eher auf den Proteinen, die auch gut sättigen.

3. Rohkost

Rohes, hartes Gemüse wie Paprika, Radieschen oder Karotte sind schwer verdaulich. Die Verdauung läuft auf Hochtouren, der Magen muss viel arbeiten und es können schwere Blähungen entstehen. So etwas würde ich auch nicht abends zu mir nehmen, sondern mittags. Isst jemand allerdings ein Käsebrot und legt sich ein bisschen Paprika darauf, ist das in der Kombination kein Problem. Auch Gurken und Tomaten sind nicht so problematisch, weil sie mehr Wasser enthalten und leichter verdaulich sind.

Teller mit Obstsalat
Auf nüchternen Magen sollte man Obst nicht pur verzehren. (Foto: Getty)

4. Kaffee

Auf nüchternen Magen Kaffee zu trinken, kann bei empfindlichen Menschen Bauchschmerzen verursachen. Das enthaltene Koffein stimuliert die Magensäureproduktion, was zu Magenreizungen führen kann. Darum spielt es auch keine Rolle, ob der Kaffee schwarz oder mit Milch getrunken wird. Zum oder nach dem Frühstück kann man den Kaffee aber natürlich trinken.

5. Zuckerhaltige Lebensmittel wie Obst(-säfte)

Manche Leute denken, es wäre gesund, morgens nur eine Banane oder einen Apfel zu essen. Aber Fruchtzucker lässt den Blutzuckerspiegel schnell steigen und genauso schnell wieder fallen. Das bedeutet, dass man auch schneller wieder ein Hungergefühl hat. Wer morgens also Obst essen will, sollte das in Kombination mit Quark, Skyr, vielleicht ein paar Haferflocken oder nach dem Frühstück machen.

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Auch der klassische Frühstücksorangensaft ist übrigens längst nicht so gesund, wie viele denken. Erstens wegen des Blutzuckerspiegels und zweitens wegen der Säure der Zitrusfrüchte, die den Magen angreifen und zum Beispiel zu Sodbrennen führen kann. Während frisch gepresster Orangensaft neben dem Zucker aber noch viele Nährstoffe und Vitamine enthält, ist ein Saft aus der Flasche sowohl was den Zucker- als auch den Nährstoffgehalt angeht ähnlich wie eine normale Cola.

Der Ernährungsberater Josef Köppel von Köppel & Eggs. (Foto: Privat)
Der Ernährungsberater Josef Köppel von Köppel & Eggs. (Foto: Privat)

Unser Experte: Josef Köppel

Josef Köppel hat selbst 80 Kilo abgenommen, bevor er vor fünf Jahren angefangen hat, als Ernährungsberater zu arbeiten. Vor drei Jahren hat er mit seinem ehemaligen Coach Jannik Eggs Köppel & Eggs gegründet. Gemeinsam und via Online-Coaching betreuen sie Kund*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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