Was ist der Unterschied zwischen Stauden- und Knollensellerie?
Staudensellerie und Knollensellerie: Was unterscheidet die Gemüsesorten voneinander und wie gesund sind sie?
Geschmacklich scheiden sich an ihm die Geister, doch das intensive, würzige Aroma macht dieses Gemüse so einzigartig: Sellerie kann auf viele verschiedene Arten zubereitet und auch roh gegessen werden. Doch Sellerie ist nicht gleich Sellerie – wir erklären die unterschiedlichen Varianten.
Beim Sellerie werden folgende Kulturformen unterschieden: Der Staudensellerie, auch Stangensellerie oder Bleichsellerie genannt, hat von Juli bis Oktober Saison, hat kräftige, meist hellgrün gefärbte Blattstiele mit einer faserigen Textur und schmeckt im Vergleich zum weißen Knollensellerie mit dicker Wurzel etwas milder. Eine weitere Variante ist der Schnittsellerie, auch Blattsellerie genannt, der optisch der glatten Blattpetersilie ähnelt.
Ursprünglich kommt der Sellerie aus dem Mittelmeerraum, in Ägypten wurde der wild wachsende Sellerie als Grabbeigabe und als Heilpflanze bei rheumatischen Beschwerden genutzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin kommt Sellerie, ähnlich wie Rote Bete, bei zu hohem Blutdruck zum Einsatz, laut Ayurveda helfen die enthaltenen Bitterstoffe und ätherischen Öle, insbesondere die Phthalide, bei Verdauungsbeschwerden; sie wirken beruhigend und krampflösend, zum Beispiel bei leichten Magenschmerzen.
Knollensellerie: Kerngesunde Kugel
Nicht nur vom Aroma her unterscheiden sich die Selleriearten, sie kommen auch auf verschiedene Art und Weise in der Küche zum Einsatz: Denn wer beispielsweise den Knollensellerie lediglich als Suppeneinlage kennt, verpasst ein paar kulinarische Highlights, die das Wintergemüse zu bieten hat.
Der Knollensellerie gehört zur Familie der Doldenblütler und überzeugt eher mit seinen inneren Werten als mit seiner Optik: Das helle Fleisch der von außen nicht sonderlich ansprechenden Knolle steckt voller Vitamine und Nährstoffe, wie zum Beispiel verschiedene Vitamine der B-Gruppe und Vitamin E sowie Mineralstoffen und Spurenelementen, darunter Kalium, Eisen und Kalzium.
An der Knolle befinden sich, zumindest während der Sommermonate, noch die sattgrünen Blätter, die sich dank der enthaltenen ätherischen Öle hervorragend zum Würzen eignen.
Rezeptideen für Knollensellerie:
In Suppen oder Eintöpfen kennt man Knollensellerie, doch das helle Knollenfleisch ist sowohl roh als auch gegart verzehrbar und damit vielfältig zuzubereiten. Geschält und fein geschnitten lässt sich zusammen mit einem Apfel sowie einem Dressing aus Salz, Pfeffer, Joghurt und einem Spritzer Zitronensaft ein knackiger Wintersalat kreieren.
In Kombination mit Kartoffeln wird Knollensellerie zu einem cremigen Püree und ist damit eine köstliche Beilage zu Fleisch oder Fisch. Wer es lieber vegetarisch mag, kann sich aus Selleriescheiben, die in der klassischen Mischung aus Mehl, Ei und Semmelbrösel paniert werden, herzhafte Sellerie-Schnitzel braten.
Staudensellerie: Grüner wird's nicht
Mit der Farbe Grün assoziieren wir Gesundheit, weshalb auch grüne Lebensmittel wie Salat, Brokkoli oder Spinat als die Fitmacher schlechthin auf dem Speiseplan geführt werden: Wer sich besonders gesund ernähren möchte, greift zu grünen Super-Foods – wozu seit einigen Jahre auch der Staudensellerie gehört.
Ebenso wie die knollige Variante punkten die zu einem großen Teil aus Wasser bestehenden Blattstiele mit einem hohen Vitamin- und Nährstoffgehalt bei gleichzeitig wenigen Kalorien: B-Vitamine, Vitamin E, Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium und Spurenelemente wie Eisen sowie beachtliche Mengen an Provitamin A machen diese Sellerieart so gesund.
Auch der Staudensellerie stammt in seiner wilden Form aus dem Mittelmeerraum; die römische, antike Stadt Selinus an der Südküste Siziliens verewigte ein Sellerieblatt sogar in ihrem Wappen.
Rezeptideen für Staudensellerie:
Vor allem als Saft am Morgen wird dem Sellerie eine fast wunderheilende Wirkung nachgesagt: Gegen Verdauungsbeschwerden über Hautprobleme wie Akne, Gelenkbeschwerden, rheumatische Erkrankungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen soll der in den sozialen Netzwerken gehypte Selleriesaft der heilige Gral unter den Smoothies sein.
Die grünen Selleriestangen können aber auch einfach pur gegessen werden – mit einem Joghurt-Dip oder Hummus ist das ein erfrischender und supergesunder Snack für Zwischendurch. Klein geschnitten kann man mit Staudensellerie auch Salate verfeinern; Suppen oder Eintöpfen verleiht er eine würzige Note.