Good News des Tages: Diese Frau springt als Mutter auf gleichgeschlechtlichen Hochzeiten ein

Free Mom Hugs gibt es aus einem ganz besonderen Grund: Um den schönsten Tag des Lebens zu retten. Foto: Symbolbild / gettyimages / Orbon Alija
Free Mom Hugs gibt es aus einem ganz besonderen Grund: Um den schönsten Tag des Lebens zu retten. Foto: Symbolbild / gettyimages / Orbon Alija

Sie selbst hatte lange Schwierigkeiten, die sexuelle Orientierung ihres schwulen Sohnes zu akzeptieren. Weil Sara Cunningham das Leid kennt, das dadurch entsteht, hilft sie jetzt Menschen, denen es auch so geht. Indem sie diese zum Traualtar begleitet.

„Geht hin!“ Es sind nur zwei Worte, die Sara Cunningham den Unterstützern ihrer Organisation mit auf den Weg gibt. Zwei Worte, die für manche Menschen die Welt verändern können. Das weiß sie ganz genau und deswegen hat Cunningham „Free Mom Hugs“ ins Leben gerufen. Eine gemeinnützige Organisation, die gleichgeschlechtlichen Ehepaaren einen besonderen Dienst erweist: Die freiwilligen Mitglieder von Free Mom Hugs treten an die Stelle der leiblichen Eltern, wenn diese sich weigern, bei der Hochzeit ihrer Kinder dabei zu sein.

Denn hinzugehen, das sei „der Schlüssel“, sagte Cunningham im Gespräch mit CNN vergangene Woche. „Egal ob als Eltern, Freunde oder Bekannte. Ich bin nicht die erste Mutter, die Umarmungen anbietet oder als Eltern-Vertretung auf eine Hochzeit geht. Wenn wir aber für eine Gruppe eintreten, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird, lassen wir sie wissen, dass sie geliebt und gefeiert werden.“

Sie bringt sogar Seifenblasen mit

Cunningham wünscht sich, ihre Organisation würde nicht existieren, dass sie nicht notwendig sei. Aber das ist sie. Vier Jahre ist es mittlerweile her, dass Cunningham von einem Pride-Festival mit ihrem schwulen Sohn nach Hause kommt. Von Kopf bis Fuß ist sie übersät mit Glitzer, weil sie den ganzen Tag Umarmungen angeboten hat. Und die bekam sie reichlich. Aber auch „echte Horrorgeschichten“ zu hören. Von Kindern, die in ihren Autos leben mussten, von Kindern, die aus Kirchengemeinden oder Elternhäusern geworfen wurden, weil sie sich mit der Gemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Transsexuellen und Queeren identifiziert haben.

Das war der Anstoß für Cunningham, einen kurzen, wie einfachen Facebook-Post zu verfassen: „Wenn du eine Mutter suchst, die an deiner Hochzeit teilnimmt, weil es deine biologische nicht macht. Ruf mich an. Ich werde dein größter Fan sein. Und sogar Seifenblasen mitbringen.“ Der Post ging durchs Internet und schlug hohe Wellen.

Cunningham weiß genau, wieso: „Wenn heute Freiwillige zu Free Mom Hugs stoßen, fragen sie meist: ‚Was kann ich tun und wie kann ich mitmachen?‘ Menschen auf der ganzen Welt haben das auch damals zu sich selbst gesagt, dass sie ganz einfach helfen können und dass sie auch helfen wollen. Deswegen wurde der Post viral.“ Nicht lange danach und Cunningham wurde zu vielen Hochzeiten eingeladen, als Begleitung. Doch viel wichtiger, als ihre Organisation, ist für Cunningham bis heute das Bewusstsein für die LGBTQ+-Gemeinschaft, das sie geschaffen hat. Sie fasst es ganz kurz zusammen: Akzeptanz.

„Sonst leiden wir als Eltern mit ihnen“

„Jeder will akzeptiert werden“, sagt sie. „Wenn wir uns verlieben, ist es eine so besondere Zeit in unserem Leben. Stimmen die Eltern dann dieser Liebe nicht zu und wollen nicht zur Hochzeit kommen, kann das verheerend sein.“ Cunningham weiß nur zu gut, wovon sie sprecht. Sie selbst und ihre Familie musste lange mit sich kämpfen, die sexuelle Orientierung ihres Sohnes zu akzeptieren.

„Deshalb müssen wir lernen, unsere LGBTQ-Kinder zu würdigen, sonst leiden wir als Eltern mit ihnen“, sagt Cunningham. „Ich bereue am meisten, dass ich früher meinem Sohn nicht beistehen konnte, weil mir meine eigene Ignoranz im Weg stand.“

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