In welchen Lebensmitteln steckt überraschend Koffein - und wie wirkt Koffein?
Dass Koffein in Kaffee steckt, ist bekannt. Doch es gibt auch Lebensmittel, die von Kindern gegessen werden, in denen man den Wirkstoff nicht unbedingt erwarten würde.
Koffein ist eine natürliche chemische Verbindung, die in verschiedenen Pflanzenteilen vorkommt, darunter Kaffeebohnen, Kakaobohnen, Teeblätter, Guarana-Beeren und Kolanüsse. Doch nicht nur Kaffee, auch Eistee, Mate, Chai oder Matcha bringen dank ihres Koffeinanteiles den gewünschten Energieschub. Doch wie wirkt der Stoff eigentlich und wo kommt er sonst noch alles vor?
Koffein ist nicht nur – wie viele vielleicht annehmen - in Kaffee und Energy-Drinks enthalten. Es handelt sich um ein natürliches Alkaloid, das von mehr als 60 verschiedenen Pflanzen produziert wird, die sich mit Hilfe des Stoffes vor Fressfeinden schützen. Dazu gehören neben Kaffeebohnen auch Teeblätter, Guarana-Samen, Mateblätter, Colanüsse und Kakaobohnen.
So wirkt Koffein auf den Körper
Laut Professor Johannes Wechsler, einem Ernährungsmediziner aus München, hebt Koffein den Blutdruck und die Frequenz. Außerdem steigert es die Vigilanz und ist vor allem für herzkranke Patienten nicht zu empfehlen, da zu viele Tassen Kaffee zu Herzrhythmusstörungen führen können.
Experten()Wissen: Wie viel Koffein ist zu viel?
Der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zufolge absorbiert der Körper Koffein nach der Aufnahme schnell und überwindet mühelos die Blut-Hirn-Schranke sowie die Plazenta-Schranke. Es stimuliert das zentrale Nervensystem und erhöht in moderaten Dosen die Wachsamkeit bzw. verringert das Müdigkeitsgefühl. Laut EFSA kann die stimulierende Wirkung in der Regel 15 bis 30 Minuten nach der Einnahme beginnen und über mehrere Stunden anhalten.
Die Halbwertszeit von Koffein, das ist die Zeit, die der Körper benötigt, um 50 Prozent des aufgenommenen Koffeins abzubauen, variiert bei Erwachsenen erheblich und hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Alter, das Körpergewicht, eventuelle Schwangerschaft, die Einnahme von Medikamenten und die Gesundheit der Leber. Bei gesunden Erwachsenen liegt die durchschnittliche Halbwertszeit bei etwa vier Stunden, wobei sie im Bereich von zwei bis zu acht Stunden variieren kann.
Lebensmittel, in denen überraschend Koffein steckt:
Schokolade
Koffein in Schokolade – echt jetzt? Ja, tatsächlich steckt auch Koffein in Schokolade, die auch von Kindern gegessen wird. Schließlich besteht diese ja aus Kakaobohnen. Je mehr Kakaobohne drinsteckt, umso höher ist auch logischerweise der Koffeinanteil. Eine Tafel Zartbitterschokolade enthält ungefähr so viel Koffein wie eine Tasse schwarzer Tee. In einer Tafel Milchschokolade sind etwa 18 Milligramm Koffein enthalten. Wer also nicht möchte, dass seine Kinder abends voll aufdrehen, sollte auf Schokolade zu später Stunde besser verzichten. Eine Ausnahme gibt es allerdings: In weißer Schokolade steckt lediglich Kakaobutter, keine Kakaobohnen, weshalb diese koffeinfrei ist.
Heiße Schokolade
Wenn Koffein in der festen Variante steckt, dann ist es auch in der flüssigen Form vorhanden. Eine große Tasse heiße Schokolade mit 250 Millilitern enthält ungefähr 20 Milligramm Koffein. Wenn man diese Menge auf einen Liter hochrechnet, ergibt sich ein Koffeingehalt von etwa 80 Milligramm. Das entspricht in etwa dem Koffeingehalt, der in einer Tasse schwarzem Kaffee enthalten ist.
Entkoffeinierter Kaffee
Koffeinfreier Kaffee müsste doch eigentlich ohne Koffein sein? Leider nein. Denn entkoffeinierter Kaffee ist zwar gesünder, da er kaum Koffein enthält, aber laut EU-Richtlinien darf Bohnenkaffee als "entkoffeiniert" bezeichnet werden, wenn er höchstens 0,1 Prozent Koffein enthält. Ein gewisser Restwert Koffein bleibt also auch im entkoffeinierten Kaffee enthalten. Für Schwangere oder Menschen mit empfindlichem Magen ist entkoffeinierter Kaffee trotzdem die bessere Option als Kaffee mit Koffein.
Tee
Der Koffeingehalt von Schwarztee kann je nach Zubereitung, Ziehzeit und Teesorte variieren. In der Regel enthält eine Tasse Schwarztee (ca. 250 Milliliter) durchschnittlich zwischen 30 und 90 Milligramm Koffein. Auch grüner Tee oder Matcha enthalten Koffein. Allerdings handelt es sich beim Wirkstoff im Tee anders als beim Kaffee nicht um Dimethylxanthin, sondern um Trimethylxanthin, also Tein. Dieses hat zwar eine geringere Wirkung als das Koffein im Kaffee, wirkt dafür aber deutlich länger und hat positive Effekte auf den Kreislauf.
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Coca-Cola
Cola sollte aufgrund ihres hohen Zuckergehaltes nicht unbedingt von Kindern getrunken werden. Doch es gibt noch einen Grund, weshalb der Softdrink gemieden werden sollte: In einer 300-Milliliter-Portion Coca-Cola befinden sich in etwa 33,3 Milligramm Koffein. Das bedeutet, dass ein Liter Coca-Cola ungefähr 100 Milligramm Koffein enthält. Zu viel, wenn man abends noch zur Ruhe kommen möchte.
Orangen-Limonade
Koffein versteckt sich nicht nur in Cola, sondern auch in ihrer kleinen Schwester, der Orangenlimonade. Eine einzige Dose kann bis zu 40 Milligramm Koffein enthalten. Daher ist es abends auch in diesem Fall vielleicht besser, die Finger davon zu lassen. Außer natürlich, du hast vor, die Nacht durchzumachen.
Eiscreme
Schlechte Neuigkeiten für alle, die Schokoeis lieben, aber kein Koffein vertragen: Laut US-Landwirtschaftsministerium (USDA) stecken etwa 3 Milligramm Koffein in 100 Gramm Schoko-Eis. Als Nachtsnack ist die Süßspeise also keinesfalls zu empfehlen!
Frühstücksflocken
Tatsächlich sind die meisten Frühstückszerealien koffeinfrei, es sei denn, sie enthalten Schokolade oder kakaohaltige Bestandteile. In einigen dieser Produkte, wie den Choco Krispies von Kellogg's, können kleine Mengen Koffein enthalten sein. So stecken in etwa 30 Gramm Choco Krispies beispielsweise rund 1,6 Milligramm Koffein.
Bier
Bier ist normalerweise koffeinfrei. Doch in letzter Zeit werden kräftige, cremige Stouts und Porters, die mit Kaffeebohnen oder kalt gepresstem Kaffee gebraut werden, immer populärer. Das führt dazu, dass mehr Koffein im Bier landet, als man vielleicht vermuten würde. Schätzungen auf der Website Caffeine Informer gehen jedoch davon aus, dass es in der Regel weniger als 50 Milligramm Koffein pro 350 Milliliter Bier sind. Das ist etwas weniger als in einer Tasse Kaffee. Doch auch hier gilt: Am besten in Maßen genießen!
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Vitaminwasser
Für alle, die Sport treiben, sind Vitaminwassergetränke oft verlockend. Sie versprechen zusätzliche B-Vitamine, Vitamin C und Magnesium. Doch was viele nicht wissen, ist, dass sie auch reichlich Koffein enthalten können. In einer Flasche kann bis zu 90 Milligramm Koffein stecken. Vom Zuckergehalt ganz zu schweigen.
Proteinriegel
Koffein versteckt sich auch oft in Riegeln, die Schokolade enthalten. Aber das ist nicht alles! Proteinriegel sind oft auch mit Vitaminen und zusätzlichem Zucker angereichert. Das bedeutet, dass ein Fitness-Riegel nicht nur deine Muskeln, sondern auch deine Energie steigern kann. Ein Riegel kann bis zu 49 Milligramm Koffein enthalten.
Kaugummi
Tatsächlich gibt es auch Kaugummis mit Koffein, die dir einen schnellen Energieschub versprechen. Untersuchungen zufolge wird das Koffein über die Mundschleimhaut schneller aufgenommen als über den Magen und Darm. Also: Sei vorsichtig bei solchen Kaugummis, denn ein Stück kann bis zu 100 Milligramm Koffein enthalten.
Tiramisu
Kein Wunder, dass Tiramisu wörtlich übersetzt "Zieh mich hoch" oder im übertragenen Sinne "Muntermacher" bedeutet. Das italienische Dessert wird üblicherweise mit Espresso zubereitet. Auf 100 Milliliter berechnet liegt der Koffeingehalt in der Süßspeise bei etwa 120 Milligramm. Das ist mehr als in einer Tasse Kaffee steckt. In der Schwangerschaft sollte man also lieber zu einem anderen Nachtisch greifen.
Schmerzmittel
Studien zeigen, dass die Zugabe von Koffein die Schmerzlinderung bei akuten Schmerzen um 5 bis 10 Prozent erhöhen kann. Nicht selten enthält eine Kopfschmerztablette also Koffein. Denn es gelangt mit dem Blut ins Gehirn und kann dort verengte Blutgefäße erweitern. Zwar handelt es sich bei Schmerzmittel genau genommen um kein Lebensmittel, vor dem Schlafengehen sollte man dennoch darauf achten, ob darin Koffein enthalten ist.
Kombucha
Kombucha, der fermentierte Tee, hat eine große Fangemeinde, da viele Menschen glauben, dass er förderlich für die Gesundheit ist. Allerdings bringt er so gut wie immer Koffein mit, da die Kombucha-Kultur Koffein und Zucker für ihre Fermentation benötigt. Laut der Webseite caffeeineformer.com kann nach einer üblichen Fermetationszeit etwa ein Drittel des ursprünglichen Koffeingehalts des verwendeten Tees im Kombucha verbleiben. Kombucha enthält also in etwa 25 mg Koffein, was rund ein Viertel von dem ist, was in einer Tasse Kaffee steckt.
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