Instagram entfernt "Schönheits-OP"-Filter
Aus Sorge um die psychische Gesundheit seiner User hat Instagram einen Filter entfernt. Der Grund: Der "Schönheits-OP"-Filter habe keinen positiven Effekt auf die User gehabt.
“Ich habe nie darüber nachgedacht, mich einer Schönheits-OP zu unterziehen. Bis heute”, schreibt Userin Baby D. auf Twitter. Dazu teilt sie ein Video von sich, das sie mit dem “Plastic Surgery”-Filter oder Dollar-Bill-Filter zeigt: Dieser erweckt den Eindruck, die abgebildete Person habe sich unters Messer gelegt: volle Lippen, schmale Wangen und eine hohe Stirn sind das Ergebnis.
this filter is soooo dangerous i have never ever thought abt plastic surgery...... until today pic.twitter.com/yEgfyJVi3N
— baby d ♡ (@delanilynnette) October 21, 2019
Leben wie ein Influencer? Das wird teuer!
Baby D. ist nicht die Einzige, die sich von dem Instagram-Filter stark beeindruckt zeigt. Auch Userin Maddie schreibt: “Ich überlege, mich operieren zu lassen, damit ich aussehen kann, wie eine Bratz-Puppe.” Eine weitere junge Frau schreibt: “So will ich nach meiner Schönheits-OP aussehen.” Nun hat Instagram den Filter aus seiner Gallery entfernt.
Schaden Filter unserem Wohlergehen?
“Wir wollen, dass unsere User positive Erfahrungen mit unseren Filtern machen”, heißt es in einem Statement auf der Facebook-Seite von Spark AR, jener Firma, die für die Entwicklung der Instagram-Filter zuständig ist. Um das Wohlergehen der User zu gewährleisten, würde man gerade mehrere Filter-Optionen prüfen. Alles, was mit Schönheitschirurgie in Verbindung gebracht werden könnte, würde darum aus der Effekt Gallery entfernt.
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Auf Instagram geht es nicht immer darum, sich selbst so zu zeigen, wie man ist. Dank sorgfältig ausgewählter Bilder, die dann auch noch mit einem Filter versehen werden, erschaffen viele User eine Idealversion von sich selbst. Bei Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl kann das zu Komplexen führen. “Ich liebe Filter, aber mein Gott, sie bringen mich manchmal echt dazu mein wirkliches Gesicht zu hassen”, schreibt etwa Briana Shaeneè auf Twitter.
I agree!! I love filters but damn makes u hate ur real face sometimes
— briana shaneè (@eenahsanairb) October 22, 2019
Auch wenn einige User dem Filter vielleicht hinterhertrauern werden: dass Spark AR sich der negativen Auswirkungen bewusst ist und die Konsequenzen zieht, zeigt, dass Social Media Firmen bereit sind, mehr Verantwortung für ihre Produkte zu übernehmen und das Wohlergehen der User zur Priorität zu machen. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.
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