Ist Spitzenunterwäsche wirklich ungesund?

In einigen Ländern ist sie verboten

Ist Unterwäsche aus Spitze wirklich ungesund? (Symbolbild: Getty Images)
Ist Unterwäsche aus Spitze wirklich ungesund? (Symbolbild: Getty Images)

Wenn es um Unterwäsche geht, gibt es zwei Arten von Frauen: Für die einen steht Komfort an erster Stelle - weiche Stoffe, elastischer Band und atmungsaktives Material sind also erste Wahl. Die anderen setzen auch bei Höschen und BH auf Style - edle Stoffe aus Satin oder glänzender Kunstfaser und aufwändige Verzierungen mit Spitze müssen es für diese Damen also sein.

Doch sind Höschen aus Spitze womöglich schädlich für die Gesundheit? Schließlich ist Spitzenunterwäsche in laut HuffPost drei Ländern - Russland, Kasachstan und Belarus - verboten, und zwar nicht der Sitte wegen, sondern der Gesundheit zuliebe. Kann Spitzenunterwäsche also tatsächlich der Gesundheit schaden?

Ist Unterwäsche aus Spitze gesundheitsschädlich?

Unterwäsche mit einem zu geringen Baumwollanteil nehme nicht genug Flüssigkeit auf, so das Gesetz der Eurasischen Union, das 2014 in Kraft getreten ist. Deswegen zielt das Verbot weniger auf die Spitze selbst ab als auf synthetische Stoffe wie Nylon oder andere Kunstfasern. Solange Spitzenwäsche zu mindestens sechs Prozent aus Baumwolle besteht, ist sie also erlaubt.

Tatsächlich ist Unterwäsche ist nicht gleich Unterwäsche - vor allem bei Frauen: Es gibt Materialien, die gesünder sind als andere. So können synthetische Materialien Hautreizungen auslösen und wegen ihres wenig atmungsaktiven Materials Infektionen im Vaginalbereich begünstigen, wie die Gynäkologin Dr. Lydia Charalampidou dem Schweizer Magazin 20min.ch erklärt. "Synthetische Unterwäsche wie etwa aus Lycra ist nicht empfehlenswert. Da diese Stoffe keine Luft durchlassen, bildet sich so eine Art Mikroklima, in dem sich Bakterien oder Pilze besonders wohl fühlen", so die Frauenärztin.

Wichtig ist bei der Unterwäsche nicht die Spitze, sondern das Material - vor allem im Schrittbereich (Bild: GEtty Images)
Wichtig ist bei der Unterwäsche nicht die Spitze, sondern das Material - vor allem im Schrittbereich. (Bild: Getty Images)

Haut- und gesundheitsfreundliche Unterwäsche ist also vor allem solche aus natürlichen, luftdurchlässigen Materialien wie Baumwolle. Besonders wichtig ist es, dass der Schrittbereich im Höschen aus Baumwolle gefertigt ist, wie die Gynäkologin Dr. Victoria Scott der HuffPost sagt.

Wer zu Pilzinfektionen, Blasenentzündungen oder anderen Erkrankungen im Vaginalbereich neigt, sollte laut Dr. Charalampidou jedoch lieber Wäsche tragen, die vollständig aus Baumwolle oder anderen natürlichen Materialien wie Seide besteht. Dann ist es auch egal, ob die Unterwäsche Spitze hat oder nicht. "Eine Frau soll sich in ihrer Unterwäsche wohl und attraktiv fühlen. Das kann ein Panty aus Spitze oder die Omaunterhose sein", so die Ärztin. Wichtig sei vor allem das Material.

Unterwäsche: Nicht nur das Material, sondern auch die Passform ist entscheidend

Doch es gibt einen weiteren Faktor, der sich auf die Gesundheit auswirken kann. Auch zu enge Höschen können laut Dr. Charalampidou schädlich sein, da dann bei jeder Bewegung Bakterien aus dem Analbereich nach vorne zu Vulva und Vagina wandern können, was ebenfalls Infektionen und sogar Blasenentzündungen zur Folge haben kann.

Also ob Spitze oder nicht: Luftdurchlässig und nicht zu eng muss die Unterwäsche sein.

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