Kunst per Klick: 3 Online-Galerien, die den Kunstmarkt demokratisieren
In der Theorie kann jede*r Kunst konsumieren, produzieren oder sich von ihr inspirieren lassen. Vor allem heutzutage ist sie dank Streetart, Social Media und Co. auch für Menschen zugänglich, die vielleicht nicht unbedingt die Mittel haben, laufend Galerien und Museen zu besuchen. Beim Kunstkauf hingegen sah es lange Zeit anders aus. Selbst bei etwaigem Budget für hochwertige Kunst stellt der Schritt über die Schwelle einer stationären Galerie für viele ein Hindernis dar. Was, wenn die Inhaber*innen nur der auserlesenen Kundschaft etwas verkaufen? Oder das Geld am Ende doch nicht genügt? Risiko für eine Blamage. Solche Unsicherheiten ändern moderne Konzepte wie Online-Galerien, die den Kauf von Kunstwerken nicht nur simpel, sondern auch weitaus demokratischer machen. Ganz bequem von der heimischen Couch aus können Sie mit ihnen Ihre heimische Kunstsammlung kuratieren und nach Gusto (und passend zum Budget!) erweitern. Drei von diesen virtuellen Galerien stellen wir Ihnen hier vor, mit Fokus auf Fotokunst und zeitgenössische Werke.
3 Online-Galerien, die den Kunstkauf bequem digital möglich machen
1. The Now Now Gallery
„The Now Now Gallery“ entstand, wie es bei Start-ups und jungen Unternehmen oft der Fall ist, aus einer Art Leerstelle heraus: Die drei Begründer*innen Ena Aichinger, Alexis Zurflüh und Benedikt Sarreiter fanden bei ihrer Suche nach Kunst nicht das, was ihrem Geschmack entsprach. Deshalb begründeten sie ihren eigenen Shop, um Menschen auf hochwertiges Kunstpapier gedruckte, gerahmte Fotografien von renommierten Fotograf*innen für ihr Zuhause anzubieten. Jedes Motiv, das „The Now Now Gallery“ online verkauft, erzählt seine ganz eigene Geschichte und lässt für seine Betrachter*innen Spielraum für die eigene Imagination. Die Prints sind auf jeweils 50 Exemplare pro Werk begrenzt, und ranken von persönlichen Fotoprojekten über Outtakes aus Fotoreportagen bis hin zu Hochglanzmotiven, die in Modemagazinen gedruckt wurden. Für den Start der heimischen Fotogalerie müssen Sie dabei nicht allzu tief in die Tasche greifen: Die Preise starten ab 150 Euro für eine Fotografie ohne Rahmen. Der Name der Online-Galerie ist übrigens mindestens genauso inspirierend wie das Konzept: Er kommt von der Idee, dass jedes Foto den gegenwärtigen Moment einfängt, der eben wirklich nur ein einziges Mal stattfindet. Umso schöner, dass man ihn so für die Ewigkeit festhalten kann.
2. Lumas
Hochwertige Kunstwerke für Interessierte zugänglich zu machen, zu erschwinglichen Preisen – aus dieser Idee entstand die Online-Galerie Lumas von den Co-Foundern Stefanie Harig und Marc Alexander Ullrich in Berlin. 2024 feiert sie ihr 20-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums hat das Team eine limitierte Anniversary-Collection mit fünf bis dato nie gezeigten Werken lanciert, die noch bis zum 31. Oktober im Shop erhältlich ist. Darunter „Kate“ von André Monet, das Supermodel Kate Moss in Schwarzweiß und als String Art auf weißem Grund zeigt. Es entstand in aufwendiger Arbeit aus 7849 Nägeln und 947 Metern Polyesterfaden. Oder das Foto „Armoeira“ des Frankfurter Fotografen Wolfgang Uhlig, dessen Aufnahmen durch ihre stimmige Farbgebung und Romantik an die klassische Landschaftsmalerei von Caspar David Friedrich oder William Turner erinnern. Auch abseits der Jubiläumseditionen bietet Lumas reichlich Stoff für Ihre Kunstsammlung: Im Repertoire der Online-Galerie sind Werke von über 250 Künstler*innen, von Newcomer*innen bis hin zu ikonischen Größen der Szene, etwa Damien Hirst, Andy Warhol, Jean-Michel Basquiat oder Zaha Hadid. Neben dem digitalen Auftritt ist Lumas an 19 Standorten weltweit vertreten, darunter Berlin, Paris, New York und London. Bleibt nur noch zu sagen: Auf 20 weitere Jahre!
3. WLP Art
Ganz neu in der Riege der Online-Galerien ist WLP Art. Die Abkürzung steht für White Label Projekt, eine digitale Plattform für Design, Luxusmode und Kunst und seit 2019 im Business. Nun hat das Gründerduo aus Caroline Foerster und Ann-Kathrin Zotz und unter der kuratorischen Leitung von Jasna Lohr mit WLP Art eine dazugehörige Kunstplattform lanciert und will dort laut Pressemitteilung Werke präsentieren, „die die Gesellschaft reflektieren, Ideale hinterfragen, Veränderungen inspirieren und Emotionen wecken“. Im derzeitigen Repertoire zu finden sind Kunstwerke internationaler Künstler*innen wie die Selbstreflexionen von der amerikanischen Fotografin Natasha Wilson aus Los Angeles, die Motive des südafrikanischen Fotografen Micha Serraf oder exklusive Werke der deutschen Fotografin Julia Marie Werner. Ziel ist es, das Portfolio laufend um neue Künstler*innen zu erweitern, mit besonderem Fokus auf Stimmen aus dem globalen Süden, und darüber hinaus Events und Ausstellungen rund um das Thema Design und Kunst zu organisieren. Wie bei White Label Projekt, stehen auch bei WLP Art die Themen Empowerment, Vielfalt und Nachhaltigkeit sowie der Einsatz für soziale Projekte im Zentrum.