November-Blues: Was steckt hinter dem berüchtigten Herbst-Tief?

Der November gehört bei vielen Menschen nicht unbedingt zu den Lieblingsmonaten, denn oftmals erwischt einen der gefürchtete "November-Blues" und verhagelt einem die Laune. Doch was hat es damit auf sich?

Mit dem November kommt bei manchen Menschen auch ein Stimmungstief (Symbolbild: Getty)
Mit dem November kommt bei manchen Menschen auch ein Stimmungstief (Symbolbild: Getty)

Seit Wochen wird es draußen immer früher dunkel – und morgens wird man meist auch in der Dunkelheit wach.

Herbst und Winter schlagen vielen Menschen aufs Gemüt, die meisten sind genervt und erschöpft von der gefühlt permanenten Dunkelheit und dem Mangel an blauem Himmel und Sonnenschein.

Im November sind die warmen und hellen Tage zwar noch nicht lange her, wir haben einen sehr warmen Oktober mit teils sommerlichen Temperaturen hinter uns – aber der November gilt dennoch als der unbeliebteste des Jahres. Nass, finster, kalt zeigt er sich, müde, schlapp und schlecht gelaunt werden viele Menschen.

Doch woher kommt der November-Blues überhaupt? Psychotherapeutin Julia Scharnhorst erklärte das Phänomen gegenüber „deutschlandfunkkultur.de“ so: „Es gibt so etwas, was wir die saisonale Depression nennen. Das hat damit zu tun, dass wir im Herbst, im Winter weniger Tageslicht abbekommen, und das Tageslicht wiederum beeinflusst unseren Hormonhaushalt. Wenn der dadurch ein bisschen ins Schwanken, ins Trudeln kommt, kann uns das auf die Stimmung schlagen, obwohl die meisten Menschen nur sehr milde Formen davon haben, das hat sicherlich keinen Krankheitswert bei den allermeisten Menschen.“

Der Hormonhaushalt ist also schuld. Die Zirbeldrüse schüttet in dunklen Zeiten mehr Melatonin, ein Hormon, das unsere Schlaf-Wach-Rhythmus steuert, aus. Mangelt es an Licht, welches das Melatonin wieder abbauen würde, bleibt der Melatonin-Spiegel hoch und wirkt sich negativ auf die Stimmung aus. Zugleich wird weniger vom stimmungsaufhellenden Serotonin produziert.

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Dabei kann man so einiges tun, und zwar von Beginn an, um sich vom November-Blues gar nicht erst überrumpeln zu lassen. In Bewegung bleiben ist eine Option, durch Outdoor-Sport oder Spaziergänge. So ist man an der frischen Luft und bekommt Tageslicht ab, so bedeckt der Himmel auch sein mag. Es ist schon länger bekannt, dass sich Bewegung positiv auf die Stimmung auswirkt. Bei Menschen mit Depressionen wird daher unterstützend zur Behandlung auch zu Sport geraten.

Auch sollte man sich während einer Phase des "November-Blues" regelmäßig verwöhnen, ob mit einem Wellnesstag, einem gemütlichen Kinobesuch oder mal wieder zu einem Konzert gehen– das kommt in den warmen Monaten oft zu kurz, wenn draußen die Sonne lacht. Im Herbst und Winter fallen viele dieser "Outdoor"-Aktivitäten flach. Doch inaktiv muss man dennoch nicht werden.

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Die dunklen und kalten Monaten laden nämlich dazu ein, es sich zuhause wieder so richtig schön zu machen. Ein Spieleabend in größerer Runde oder ein entspannter Filmabend auf der Couch oder ein leckeres Essen für sich oder die Liebsten kochen – all das kann die Stimmung heben.

Schokolade kann die Stimmung heben (Symbolbild: Getty)
Schokolade kann die Stimmung heben (Symbolbild: Getty)

Apropos Essen: Auch mit Lebensmitteln kann man die Stimmung heben. Viele Menschen schätzen die positive Wirkung von Schokolade oder einem leckeren Stück Kuchen. In Maßen kann man diese süßen Glücksmomente getrost genießen.

Deutlich gesünder ist allerdings ein anderer Ernährungstrick. Die Aminosäure Tryptophan wird im Gehirn im Serotonin umgewandelt. Tryptophanhaltige Lebensmittel sollten also unbedingt auf den Speiseplan, um die Stimmung positiv zu beeinflussen. Die Aminosäure findet sich vor allem in eiweißreichen Lebensmitteln wie Fisch, Eiern, Hühnchen oder Quark und Haferflocken.

Sollte man aus dem Tief aber gar keinen Ausweg finden, ist es ratsam, einen Arzt zu Rate zu ziehen und abklären zu lassen, welche Ursachen das Stimmungstief hat und sich Hilfe und Unterstützung zu holen.

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