Better Life: Warum fallen Blätter im Herbst?
Ebenso wie Hunde und Katzen ihr Fell wechseln, um sich auf den bevorstehenden Winter vorzubereiten, so entledigen sich auch die Bäume ihrer Blätterpracht. Doch warum fallen die Blätter eigentlich im Herbst? Die Antwort ist recht simpel.
Kaum neigt sich der Sommer dem Ende zu und die Temperaturen werden kühler, fangen die schönen grünen Blätter auf Bäumen an, sich gelb, orange oder rot zu verfärben und nach und nach abzufallen. Ein faszinierender Anblick, über den sich Gartenbesitzer, die das ganze Laub aufsammeln müssen, jedoch weniger freuen. Doch warum fallen Blätter eigentlich im Herbst? Das liegt nicht etwa daran, dass die Blätter älter werden und absterben, sondern hat einen anderen Grund.
Auf diese Art können sich die Bäume vor dem Vertrocknen im Winter schützen. Grüne Blätter sind sozusagen die Lebensmittelproduzenten für den Baum und nutzen das Sonnenlicht während der Photosynthese dazu, um Nährstoffe zu produzieren. Wenn der Herbst kommt und die Tage kürzer werden, gibt es logischerweise weniger Sonnenlicht, und die Blätter können nicht mehr so viele Nährstoffe herstellen. Für den Baum sind sie dann nicht mehr so nützlich. Außerdem hat der Baum schon während der warmen Jahreszeit Nährstoffreserven in Form von Zucker und Mineralstoffen angelegt. Diese bunkert er in Ästen, im Stamm und in den Wurzeln.
Der Baum wirft die Blätter ab, um sich zu schützen
Blätter haben dann auch ihre Nachteile: Sie lassen täglich jede Menge Wasser verdunsten, manchmal Hunderte von Litern! Im Sommer, wenn es warm und feucht ist, ist das kein Problem für den Baum. Aber im Winter, wenn die Luftfeuchtigkeit niedrig ist und der Boden zufriert, kann der Baum weniger Wasser aufnehmen. Um nicht auszutrocknen, schneidet er den Blättern die Wasserzufuhr ab, indem er so etwas wie eine Trennwand zwischen Stamm und Blattstiel bildet. Dadurch trocknen die Blätter aus und fallen schließlich ab. Wenn die Bäume im Winter also noch ihre Blätter hätten, würden sie langsam austrocknen.
Garten: Was man jetzt im Herbst noch erledigen sollte
Ob der Baum seine Blätter behält oder nicht, hängt also von einer einfachen Kosten-Nutzen-Rechnung ab. Solange es warm und sonnig ist und die Blätter fleißig Nährstoffe herstellen können, ist alles in Ordnung. Der Baum versorgt die Blätter gerne mit Wasser. Aber wenn es trocken wird und die Versorgung der Blätter den Baum gefährdet, überwiegen die Nachteile. Die Blätter müssen gehen, damit der Baum überleben kann.
Doch warum verfärben sich die Blätter eigentlich?
Das hängt mit dem Chlorophyll in den Blättern zusammen, der für die grüne Farbe sorgt. Bevor die Blätter abfallen, holen sich die Bäume nämlich auch das Chlorophyll zurück. Deshalb kommen dann die anderen Farben zum Vorschein. So werden Ahornbäume dann plötzlich gelb und die Blätter der Eichen färben sich rot. Alles, was bisher vom Chlorophyll versteckt war, zeigt sich dann in voller Pracht.
Laub am besten liegen lassen
Auch wenn sich viele Gartenbesitzer über die Laubschicht ärgern, die sie im Herbst aufsammeln müssen, die Natur freut sich. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) beschreibt die Laubschicht als eine Art wärmende Decke. Deshalb sollte man sie am besten liegen lassen. Denn in kalten Zeiten können empfindliche Bäume und Sträucher, insbesondere solche mit flachen Wurzeln wie Johannisbeeren und Stachelbeeren, von dieser Schutzschicht profitieren. Nach dem Winter wird das Laub nämlich von tausenden Lebewesen abgebaut und in wertvollen Humus für den Garten umgewandelt.
Laub im Garten: Aufsammeln oder liegen lassen?
Von motorisierten Laubsaugern rät der Naturschutzbund übrigens ab – aus einem guten Grund: Denn zusammen mit dem Laub werden millionenfach Kleinstlebewesen aufgesaugt und auf grausame Weise zerstückelt.
VIDEO: 5 Tipps: Wohin mit dem Laub im Garten?