Saisonaler Haarausfall: Warum man im Frühling mehr Haare verliert
Ursachen und Tipps gegen Haarausfall
Im Frühling verlieren nicht nur die Tiere ihr warmes Winterfell: Auch vielen Menschen fallen mehr Haare aus als sonst. Das Phänomen des saisonalen Haarausfall begegnet vielen, sobald die ersten Frühlingssonnenstrahlen die Natur zum Blühen und Sprießen bringen. Aber warum verliert man im Frühling mehr Haare als sonst - und verabschieden sie sich eigentlich für immer?
Durchschnittlich haben Menschen mehr als 10.000 Haare auf ihrem Kopf. Die Anzahl unserer Kopfhaare bleibt jedoch nicht das ganze Jahr über gleich, wie unter anderem Dermatologen der Universität Zürich im Jahr 2009 herausfanden. Im Frühling verlieren Menschen gern mal doppelt so viele Haare als sonst. Normalerweise verliert man pro Tag um die 100 Haare - im Frühjahr jedoch eher 150 bis 200 täglich, und auch im Herbst verlieren die Menschen mehr Haare.
Die gute Nachricht, für alle, die sich jetzt sorgen: Der Haarausfall im Frühjahr ist meist nur temporär - und tatsächlich vornehmlich ein harmloses Phänomen, das einige Wissenschaftler als Überbleibsel des Fellwechsels verstehen, bei dem sich Tiere im Frühjahr ihres warmen Winterpelzes entledigen. Im Frühling bereitet sich sozusagen auch das menschliche Haar, ähnlich wie bei Tieren, auf den Wechsel in die neue Jahreszeit vor. Deshalb verlieren wir im Frühjahr ebenso wie im Herbst mehr Haare als im Sommer und Winter.
Darum fallen im Frühjahr die Haare aus
Menschliche Haare durchlaufen verschiedene Phasen aus Wachstum, Übergang und Ruhe. Am Ende der Ruhephase fallen die Haare aus, damit neue Haare nachwachsen können. Deshalb ist es normal, wenn täglich bis zu 60 oder auch mal 100 Haare verloren gehen.
Einige Forscher wie eben die Dermatologen der Universität Zürich haben herausgefunden, dass Menschen saisonale Haarzyklen haben. Demnach haben wir im Sommer am meisten Haare. Einige Wissenschaftler vermuten, dass diese Zyklen bei vielen Menschen saisonalen Einflüssen unterliegen: Etwa, wenn Temperaturschwankungen stärker sind und die Kopfhaut und Haarfollikel belasten. Laut einigen Theorien ist der Haarausfall als evolutionäres Überbleibsel zu verstehen: Im Winter schützen die Haare die menschliche Kopfhaut vor der Kälte und gehen daher von ihrer Wachstums- in die Ruhephase über, die rund drei Monate andauert. Danach fallen die Haare aus, denn zwischenzeitlich ist in der Wurzel ein neues Haar gewachsen, das das alte, nurmehr "tote" Haar sozusagen hinausbefördert.
Daneben können auch hormonelle Veränderungen, die ebenfalls durch den Wechsel der Jahreszeiten beeinflusst werden können, eine Rolle beim Haarausfall spielen. Die genetische Veranlagung spielt natürlich ebenfalls eine Rolle.
Bei ungewöhnlichem Haarverlust über einen längeren Zeitraum hinweg einen Arzt aufsuchen
Abgesehen davon kann Haarausfall natürlich auch andere Ursachen haben. Dahinter können Schilddrüsenerkrankungen oder bestimmte Medikamente sowie auch chronische Erkrankungen oder eine Mangelernährung stecken. Einige Frauen bekommen auch durch die Pille oder nach der Geburt Haarausfall.
Besser zum Arzt sollte man gehen, wenn man über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare pro Tag verliert, undefinierbare Schmerzen an der Kopfhaut verspürt oder auf ihr offene Stellen entdeckt. Generell gilt: Je schneller die Ursache des Haarausfalls behandelt wird, umso besser.
Haarausfall: So kann man vorbeugen
Wer Haarausfall vorbeugen oder entgegenwirken will, kann einiges dafür tun. Um gut zu wachsen, brauchen Haare bestimmte Nährstoffe. Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ist deshalb essentiell, um Haarausfall vorzubeugen. Biotin, das für die Bildung der Haarstruktur wichtig ist, steckt zum Beispiel in Haferflocken, Sojabohnen, Pilzen und Nüssen (vor allem Walnüssen).
Generell ist eine proteinreiche Ernährung mit Fleisch, Fisch, Nüssen und Hülsenfrüchten wichtig, denn sie liefert die Bausteine zur Bildung von Keratin und stärkt das Haar. Für eine kraftvolle und glänzende Mähne sind außerdem Eisen, Zink und Selen wichtig.
Föhn und Glätteisen können die Haare hingegen schädigen und sollten nur selten zum Einsatz kommen, um Haarbruch sowie Haarausfall zu vermeiden. Bei der Haarpflege sollte man am besten auf milde Produkte ohne Silikone und weiche Bürsten setzen. Wenn es unbedingt ein Mittel gegen Haarausfall sein soll, dazu am besten Rat in einer Apotheke einholen. Da nicht zuletzt erwiesenermaßen auch Stress zu Haarausfall führen kann, sollte man außerdem bewusst auf Entspannungsphasen im Alltag achten - der Seele und der Mähne zuliebe!