Social Distance Konzert-Arena: Ist das die Zukunft der Live-Musik?
In Großbritannien können Musikfans jetzt wieder Konzerte erleben - dank einer neu gebauten Arena mit einem durchdachten Konzept.
Das Erlebnis eines Live-Konzerts kann kein Livestream der Welt ersetzen. Doch die Veranstalter werden immer kreativer, um den Fans Live-Musik im sicheren Rahmen zu ermöglichen. Im englischen Newcastle ist nun ein Open-Air-Gelände entstanden, in dem 2500 Leute zwar räumlich distanziert, aber doch zusammen Konzerte erleben können.
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Der Trick der neu gebauten “Virgin Money Unity Arena”: 45.000 Quadratmeter Platz und 500 “Viewing Spaces”, die mit genügend Abstand zueinander aufgestellt sind und in denen bis zu fünf Personen aus demselben Haushalt tanzen oder sitzen können.
Kein Gedränge, keine Schlange, kein Geschubse
Auch das typische Gedränge bei Start und Ende eines jeden Konzerts umgehen die Veranstalter mit einem System: Der Konzertbesucher erhält mit dem Kauf seines Tickets eine spezifische Ankunftszeit, zu der er abgeholt und an seinen Platz gebracht wird.
Einmal an seinem Platz angekommen, kann er sich zudem mit dem Bestell-System einer Handy-App Getränke und Essen an seinen Viewing Point “liefern” lassen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, sich Bier und Snacks selbst zu holen - indem man sich ebenfalls per App in eine digitale Schlange stellt.
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Das erste Konzert dieser Art spielte am 11. August der Singer-Songwriter Sam Fender – ausverkauft natürlich. Ihm werden diese Sommer noch einige Bands in die Virgin Money Unity Arena folgen, darunter etwa Fleetwood Mac, Maximo Park, Van Morrison oder The Libertines.
“Es war eine fantastische Nacht”
Auch wenn das doch sehr geordnete Konzerterlebnis erst befremdlich erscheint, sind die Teilnehmer begeistert. Auf Social Media berichten die meisten Konzertgänger, dass es eine tolle Erfahrung war, endlich wieder Live-Musik mit anderen Menschen erleben zu können.
“Als regulärer Konzertgänger war ich nicht sicher, was mich erwartet, aber es war ein großartiges Erlebnis. Man hatte seinen eigenen Platz, niemand schubste einen herum, es war sehr gut organisiert. Wir hatten eine fantastische Nacht”, schreibt ein Gast auf Facebook.
Social distance gigging #samfender pic.twitter.com/IAx1prJvYW
— Andrew Watson (@AndyWatson148) August 12, 2020
Einige sehen sogar echte Vorteile an dem neuen Arena-System, wie dieser Musikliebhaber: “Ich finde das super! Ich hasse es, über 100 Pfund auszugeben, um mich anschwitzen und gegen eine Absperrung drücken zu lassen.”
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