Statt Keto-Diät zähle ich Makros: Warum ich diese Ernährungsform besser finde, obwohl ich mit Keto mehr abnahm
Viele Menschen schwärmen von der Keto-Diät – und früher gehörte ich auch dazu. In nur 14 Monaten habe ich rund 59 Kilo abgenommen, während ich problemlos Speck genießen konnte. Die Diät war zwar ziemlich einschränkend, fühlte sich aber dennoch machbar an – bis sie es irgendwann nicht mehr war.
Heute halte ich mich nicht mehr an Keto, weil ich festgestellt habe, dass es für mich nicht die richtige Ernährungsweise ist. Sie hat unter anderem meinen Cholesterinspiegel in die Höhe getrieben und mich ständig müde gemacht. Zudem habe ich nach dem Ende der Diät wieder einiges an Gewicht zugenommen.
Stattdessen setze ich jetzt auf das sogenannte Makro-Tracking – ich achte also darauf, wie viele Gramm Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette ich pro Mahlzeit zu mir nehme. Diese Methode hilft mir, genug Eiweiß aufzunehmen, um meine Muskelmasse zu erhalten, während ich mich weiterhin in einem Kaloriendefizit befinde.
Seit ein paar Monaten verfolge ich diesen Ansatz – und merke bereits, dass ich mich insgesamt zufriedener fühle und weniger von meiner Ernährung besessen bin.
Mein Versuch, eine gesunde Beziehung zum Essen herzustellen
Obwohl mir die Keto-Diät geholfen hat, schnell abzunehmen, gehöre ich zu den Menschen, für die diese Diät nicht in jeder Hinsicht hilfreich war.
Die Keto-Diät hat meiner Beziehung zum Essen nicht gutgetan – im Gegenteil, sie hat meine Essstörung noch verstärkt, indem sie bestimmten Lebensmitteln eine Art moralischen Wert zugewiesen hat.
Wenn ich mit meinem Freund essen war und ein paar Pommes aß, überkam mich sofort ein überwältigendes Schuldgefühl. Ich hatte das Gefühl, auf irgendeine Weise 'versagt' zu haben.
Diesmal möchte ich einen guten Mittelweg finden und lernen, was Essen in Maßen wirklich bedeutet – auch wenn das oft leichter gesagt als getan ist.
Ich konzentriere mich auf mein Bewusstsein, nicht auf mein Äußeres
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das Gewicht, das ich nach dem Ausstieg aus der Keto-Kur wieder zugenommen habe, nicht wieder verlieren möchte. Das ist diesmal allerdings nicht mein Hauptziel.
Seitdem ich mich mit Makro-Tracking beschäftige, habe ich ein beeindruckendes Fitnessniveau erreicht – eines, das sich deutlich von dem unterscheidet, mit dem ich damals in meine Keto-Reise gestartet bin. Außerdem sehe ich Lebensmittel heute als eine Möglichkeit, meinen Körper zu stärken und meine Ausdauer für das Training zu verbessern.
Das ist für mich ein echter Bewusstseinswandel. Ich spüre, dass ich mich mehr zu Lebensmitteln hingezogen fühle, die meinem Körper guttun, anstatt mich an Dinge zu halten, die nur deshalb auf meinem Teller landen, weil sie zu einer bestimmten Diät passen.
Ich esse weniger verarbeitete und "keto-fizierte" Leckereien
Nicht jeder, der auf Keto umstellt, tappt in diese Falle, aber einige von uns essen schließlich eine Menge verarbeiteter Lebensmittel, um das auszugleichen, was in unserer Ernährung fehlt.
Als ich die Keto-Diät betrieben habe, aß ich zum Beispiel täglich Wurst, Speck und andere verarbeitete Fleischsorten. Das hat meinen gesunden Cholesterinspiegel zunichtegemacht. Da ich kein normales Eis oder Kekse genießen konnte, habe ich mich mit Proteinriegeln oder anderen Keto-Leckereien vollgestopft. Diese sind in der Regel kalorien- und fettreich, aber nicht sehr nahrhaft.
Jetzt, wo ich Makros zähle, ist mageres Eiweiß einer meiner Prioritäten. Zudem landen auf meinem Teller pflanzliche Lebensmittel wie Süßkartoffeln, Bohnen, Blattgemüse und Kürbis. Wenn ich einen Keks möchte, esse ich einen und greife nicht mehr Proteinriegel zurück. Gelegentlich esse ich trotzdem noch Wurst und Speck.
Ich muss an meiner Geduld feilen
Als ich mich an die Keto-Diät hielt, fühlte es sich großartig an, schnell abzunehmen. Allerdings wurde mir klar, wie wenig nachhaltig es war, als ich das verlorene Gewicht wieder zugenommen hatte.
Meine Methode, Makros zu zählen, bedeutet wahrscheinlich, dass es länger dauert, bis ich ein paar Kilo verliere. Aber dieses Mal geht es mir nicht darum, möglichst viel abzunehmen – ich möchte es auf eine gesunde und nachhaltige Weise tun.
Vor allem sehe ich das Makro-Tracking nicht als kurzfristige Diät mit einem festen Enddatum, sondern als eine langfristige Veränderung meines Lebensstils.
Lest den Originalartikel auf Business Insider.